Warum eine kalte Fensterbank Ihren Zimmerpflanzen schadet – und andere Herausforderungen im Winter
Im Winter benötigen Zimmerpflanzen mehr Pflege als im Sommer. Bei zu viel Kälte stellen sie beispielsweise ihr Wachstum ein.
Zimmerpflanzen haben es im Winter nicht leicht. Trockene Heizungsluft, weniger Licht und mehr Schädlinge – fast nichts ist mehr, wie es im Sommer war. Damit sie die dunkle Jahreszeit gut überstehen, ist es wichtig, sich an ihre veränderten Pflegebedürfnisse anzupassen. Dazu zählen das Gießen, das Düngen und der Schutz vor Kälte.
Zimmerpflanzen im Winter: Jetzt ist eine besondere Pflege nötig

Nicht jedes Haus oder jede Wohnung sind so gut isoliert, dass bei Minusgraden die Temperaturveränderung ganz draußen bleibt. Oftmals strahlen Glasscheiben oder Fensterbänke aus Stein dann so viel Kälte ab, die sie an die Zimmerpflanzen über die Blätter oder den Blumentopf weitergeben. Vor allem empfindliche Exemplare wie Sukkulenten oder Usambaraveilchen können dann das Wachstum einstellen. Da sie das Gießwasser länger halten, drohen unterkühlten Pflanzen Wurzelfäule und das Absterben. Hinzu kommt, dass sie anfälliger für Schädlinge wie Spinnmilben und Thripse werden.
Um dem vorzubeugen, sollte man sie auf einen Untersetzer auf Holz, Kork oder Filz stellen und dafür sorgen, dass die Blätter ein paar Zentimeter Abstand zu den Fensterscheiben haben. Auch Zugluft ist im Winter so gefährlich, dass sogar ein einmaliges Lüften bei Minustemperaturen für beispielsweise Farne den Kältetod bringen kann, erklärt Karen Falch von der Saarländischen Gartenakademie in der Berliner Morgenpost. Für den Fall ist ein kurzer Umgebungswechsel sinnvoll. Grundsätzlich sollten die Raumtemperaturen für die meisten Pflanzen, insbesondere tropische, nicht unter zwölf Grad liegen.
Heizungsluft, Dünger, Gießen – Im Winter läuft es anders
Im Winter gelten auch in anderer Hinsicht vom Sommer abweichende Pflegebedürfnisse:
- Zu viel Wärme ist auch nicht gut: Stehen Pflanzen auf einem Untergrund mit Fußbodenheizung, sollte man sie auf einen Rolluntersetzer oder einen gewellten Untersetzer stellen, rät MDR Garten.
- Weniger ist mehr: Da sich die meisten Zimmerpflanzen im Winter in einer Ruhephase befinden, benötigen sie kaum Dünger.
- Heizungsluft senkt die Luftfeuchtigkeit – diese sollte bei 40 bis 60 Prozent liegen. Für viele Pflanzen bietet sich hier ein Wassernebel aus der Sprühflasche an.
- Wenn Pflanzen schwächeln, liegt es vielleicht am Lichtmangel. Stellen Sie sie, sofern vorhanden, an einen helleren Ort: zum Beispiel an ein Fenster ohne Gardine oder in die Nähe einer Pflanzenlampe.
- Gießen Sie die Pflanzen nur, wenn das Pflanzsubstrat fast trocken ist, sonst drohen Schimmel und Fäulnis.
Ob kalte Fensterfronten oder trockene Heizungsluft, das Temperaturoptimum für die meisten Zimmerpflanzen liegt laut MDR Garten bei eher kühlen 16 bis 20 Grad. Wer das aushält, bekommt ein schöner Nebeneffekt: Es spart Heizkosten.