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Neue Möbel stinken? Drei Hausmittel entfernen chemische Gerüche

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Von: Andrea Stettner

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Neue Möbel verströmen oft einen unangenehmen, chemischen Geruch, der wochenlang anhalten kann. Hausmittel versprechen schnelle Abhilfe.

Endlich ist der neue Kleiderschrank aufgebaut und dann das: Das Möbelstück riecht unangenehm nach Chemie – und die frisch einsortierte Kleidung gleich mit. Laut des Verbands der Deutschen Möbelindustrie liegt die Ursache dafür in der Produktion: Der typische Neugeruch entstehe durch Ausdünstungen von Holz, Leimen, Lacken oder auch Leder, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur. Gesundheitsschädlich seien diese in der Regel nicht. Oft halten sich die schlechten Gerüche jedoch über mehrere Wochen. Was also tun? Drei Hausmittel sorgen für schnelle Abhilfe.

Paar baut neue Möbel in der Wohnung auf. Der Neugeruch lässt sich mit Hausmitteln entfernen.
Neue Möbel verschönern die Wohnung – wenn nur der unangenehme Geruch nicht wäre. © Bartek Szewczyk

1. Essigwasser

Als Erste-Hilfe-Maßnahme gegen schlechte Gerüche sollten Sie die neuen Möbel zunächst einmal sorgfältig auswischen. Geben Sie dazu einen Schuss Essig oder Zitronenreiniger in das Wischwasser und waschen Sie die Oberflächen mit einem weichen Tuch ab. Ruhig zwei bis dreimal wiederholen. Keine Angst: Der Essig-Geruch verfliegt ganz schnell und neutralisiert die unangenehmen Gerüche.

2. Backpulver oder Natron

Auch Backpulver oder Natron soll gegen schlechte Gerüche helfen: Verteilen Sie das Pulver großzügig im Möbelstück und lassen das ganze über Nacht einwirken. Anschließend mit dem Staubsauger absaugen, feucht nachwischen, trocknen – fertig!

3. Kaffeepulver

Ein altes Hausmittel gegen Gestank im Schrank ist Kaffee. Das braune Pulver duftet nicht nur herrlich nach frisch gemahlenen Kaffeebohnen, sondern soll auch schlechte Gerüche den Gar aus machen. Einfach ein paar Schüsselchen mit Kaffeepulver für mehrere Tage im Möbelstück aufstellen. Kein Kaffeepulver im Haus? Dann versuchen Sie es doch mal mit

Ihr alter Schrank riecht muffig? Auch dagegen helfen altbewährte Hausmittel, wie Vanillezucker oder Nelken.

Nicht nur Hausmittel: Bei Neumöbeln ist ausgiebiges Lüften wichtig

Neben den genannten Hausmitteln ist es bei Neumöbeln aber vor allem wichtig, sie gut auslüften zu lassen. Dazu öffnen Sie die Türen und Schubladen der Möbel. Anschließend ist für fünf bis zehn Minuten Stoßlüften angesagt. Wiederholen Sie das ganze mehrmals täglich über mehrere Tage. Experten empfehlen zudem, die Raumtemperatur zu erhöhen, so soll der Neugeruch noch schneller verfliegen. Nach zwei bis drei Wochen sollte der Geruch weitgehend verschwunden sein.

Lang anhaltender Gestank rechtfertigt Reklamation

Riecht der neue Schrank nach mehreren Wochen jedoch immer noch streng, ist dies durchaus ein Grund, das Möbelstück zu reklamieren. Dann kann der Gestank ein Zeichen sein, dass gesundheitlich bedenkliche Stoffe aus Schrank, Bett und Co. entweichen. „Ganz vereinzelt kommen in Deutschland Möbel meist im sehr preiswerten Segment oder aus nicht europäischen Herkunftsländern auf den Markt, die Substanzen in höherer Konzentration ausdünsten können, als für den Menschen gut ist. Das kann sich etwa in Unwohlsein oder Kopfschmerzen ausdrücken“, sagt Jochen Winning, Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM), in einer Mitteilung.

Laut Verbraucherzentrale müssen jedoch keine giftigen Stoffe an die Raumluft abgesondert werden, um Gewährleistungsrechte in Anspruch nehmen zu können. Das hätten mehrere Gerichtsurteile bestätigt: „Nach Meinung der Gerichte reichte es aus, dass aufgrund des anhaltenden Geruchs die Sorge einer Gesundheitsgefährdung bestand. Der Geruch kann beispielsweise durch eine Raumluftanalyse oder eine Ortsbegehung bewiesen werden“, so die Verbraucherzentrale. Bei dauerhaftem Gestank sollten Verbraucher Kontakt mit dem Möbelhändler aufnehmen und um Austausch oder anderweitige Abhilfe bitten.

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Beim Möbelkauf auf Gütesiegel achten

Um zu vermeiden, dass sich die neuen Möbel auf die Gesundheit auswirken, können Verbraucher laut DGM auf Gütesiegel wie das „Goldene M“ oder den „Blauen Engel“ achten. Möbelstücke, die diese Siegel tragen, wurden auf Gesundheitsverträglichkeit hin untersucht. Als Orientierung können diese Gütesiegel für Verbraucher sehr nützlich sein, da bedenkliche Stoffe nicht immer durch intensive Gerüche auffallen, sondern durchaus auch neutral riechen können.

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