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Eltern bringen Kamera in Kinderzimmer an - plötzlich ertönt fremde Stimme daraus

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Eine Familie bereut es nun bitterlich, sich eine Überwachungskamera angeschafft zu haben.
Eine Familie bereut es nun bitterlich, sich eine Überwachungskamera angeschafft zu haben. © dpa/Arno Burgi

Eigentlich wollten Eltern aus Mississippi nur, dass sich ihre Kinder daheim sicher fühlen. Doch die neue Überwachungskamera wird für sie zur Falle.

Eine Überwachungskamera im Haus soll den Bewohnern eigentlich mehr Sicherheit bieten. Sie nehmen verdächtige Vorgänge auf und schrecken Einbrecher ab. Doch in manchen Fällen können Verbrecher sie auch für sich nutzen. Dies zeigt nun eine Reihe von Vorfällen in den USA.

Hacker greift auf Kamera in Kinderzimmer zu

Am 4. Dezember 2019 wurde eine 8-Jährige von Musik überrascht, die aus dem Kinderzimmer tönte, welches sie sich mit ihren Schwestern teilte. Bei dem Song handelte es sich um das Tiny Tim-Cover von "Tiptoe Through The Tulips", dass durch den Horror-Streifen "Insidious" bekannt wurde. Zuerst dachte sie, eine ihrer Schwestern würde Musik hören - doch im Zimmer angekommen stellte sie fest, dass dort niemand war. Stattdessen hörte sie nun eine fremde Männerstimme, die mit ihr sprach.

Es hatte sich nämlich ein Hacker Zugriff auf die Kamera verschafft, die über eine Zwei-Wege-Gesprächsfunktion verfügte. So konnte der Fremde nicht nur mit der Kleinen sprechen, sondern sie auch hören und sehen. Die erschreckende Szene wurde von der Kamera aufgezeichnet.

In dem Video ist zu sehen, wie das Mädchen fragt, wer da sei und erschrocken nach ihrer Mutter ruft. Der Hacker hingegen will sich als Freund ausgeben und die 8-Jährige dazu anstiften, ihr Zimmer zu verwüsten und den Fernseher kaputtzumachen. Die Mutter des Mädchens befand sich zu diesem Zeitpunkt beim Einkauf, während der Vater zuhause war.

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Mehrere Vorfälle mit Überwachungskameras in Amerika

"Ich kann nicht in Worte fassen, wie schlecht ich und meine Kinder sich fühlen", berichtete die Mutter, Ashley LeMay, später der Washington Post. "Anstatt einen weiteren Sicherheitsfaktor zu schaffen, habe ich das genau Gegenteil erreicht. Ich habe sie einem Risiko ausgesetzt und es gibt nichts, was ich tun kann, um sie zu beruhigen. Ich kann ihnen nicht sagen, wer das ist. Ich kann ihnen nicht sagen, dass diese Person nicht mitten in der Nacht vor unserem Haus auftaucht."

Zu ähnlichen Vorfällen kam es vor Kurzem auch in anderen Teilen Amerikas: In Florida tönten aus der Überwachungskamera eines Mannes plötzlich rassistische Kommentare, eine Frau in Atlanta wurde angeschrien, während sie im Bett lag und von einem Paar in Texas wurde über die Gesprächsfunktion der Kamera ein Lösegeld gefordert. Vermutlich handelt es sich hierbei nicht um den gleichen Hacker - allerdings verfügten die Betroffenen allesamt eine Kamera des Herstellers Ring.

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Sicherheitslücke bei Kameras? Das sagt der Hersteller

Ein Sprecher des Unternehmens erklärte gegenüber der Washington Post allerdings, dass diese Vorfälle nichts mit einer "Sicherheitslücke oder Beeinträchtigung" der Kameras zu tun hätten. Stattdessen würden die Akteure hinter diesen Angriffen, gestohlene oder geleakte Zugangsdaten von einem Dienst auf andere Dienste wiederverwenden: "Kundenvertrauen ist uns wichtig und wir nehmen die Sicherheit unserer Geräte ernst", heißt es.

LeMay ist mit der Reaktion des Herstellers jedoch nicht zufrieden. Anstatt ihr Informationen über den Hacker zu liefern, wurde sie nur darauf hingewiesen, dass sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung der Kamera nicht genutzt hätte. "Die Tatsache, dass sie den Kunden einfach weiterhin die gleiche pauschale Aussage geben, wirkt, als ob sie überhaupt nicht besorgt scheinen", sagte sie. "Um ehrlich zu sein, es fühlte sich an, als wollten sie mir die Schuld zuschieben. Als Mutter fühle ich mich schon schuldig genug, dass ich meine Familie in diese Lage gebracht habe."

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