Mann zu Tode geprügelt - weil er ein Pferd besaß
Wegen seiner Kastenzugehörigkeit war es ihm nicht erlaubt ein Pferd zu besitzen - der 21-jähriger Inder hatte trotzdem eines. Das büßte er mit dem Tod.
Timbi- Ein Landwirt aus Indiens niedrigster Kaste ist offenbar wegen des Besitzes eines Pferdes zu Tode geprügelt worden. Der Vater des 21-jährigen Dalit gab nach Polizeiangaben vom Samstag an, die Täter hätten seinem Sohn den Besitz des Reittieres verübelt. Mitglieder einer oberen Kaste hätten ihm zuvor mit dem Tode gedroht, weil das Reiten von Pferden den höheren Kasten vorbehalten sei.
Symbol für Macht und Wohlstand
Der Vater sagte demnach aus, er habe seinem Sohn das Pferd vor acht Monaten gekauft. "Seine Liebe zu Pferde hat zu dem Mord geführt", sagte er weiter. In Indien gilt der Besitz eines Pferdes als Symbol für Macht und Wohlstand.
Nach der Tat nahe des Dorfes Timbi im westlichen Bundesstaat Gujarat seien drei Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Die Männer aus der oberen Kshatriya-Kaste würden befragt.
Einer der drei hatte nach Aussage des Vaters ihn und den getöteten Pradeep Rathod vor einer Woche gewarnt, das Pferd nicht im Dorf zu reiten. "Er sagte, dass Mitglieder der Dalit-Gemeinschaft keine Pferde reiten könnten", erklärte der Vater. "Er drohte uns zu töten, falls wir das Pferd nicht verkaufen würden."
"Unberührbare" noch immer Opfer sozialer Ausgrenzung
Dalit, früher "Unberührbare" genannt, sind noch immer Opfer sozialer Ausgrenzung, obwohl jede Diskriminierung gegen sie verboten ist. Immer wieder kommt es zu gewaltsamen Übergriffen.
Im Oktober war ein Dalit von einer Gruppe Männer getötet worden, weil er an einer traditionellen Hindu-Tanzfeier teilgenommen hatte. Präsident Narendra Modi hat auf ein Ende der Angriffe auf Dalit gedrängt, die etwa 200 Millionen der 1,25 Milliarden großen Bevölkerung ausmachen.
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AFP