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Kuriose Geschichten um Enthüllungsbuch über Trump

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Das Buch über Donald Trump schlägt hohen Wellen.
Das Buch über Donald Trump schlägt hohen Wellen. © AFP

Während ein Historiker derzeit kräftig von dem Erfolg des Enthüllungsbuchs „Fire and Fury“ über Trump profitiert, gibt der Autor an, eigentlich ein positives Buch schreiben zu wollen.

Washington/Toronto/London - Ein in Kanada lehrender Historiker und Politikwissenschaftler profitiert derzeit kräftig von dem Erfolg des Enthüllungsbuchs „Fire and Fury“ über US-Präsident Donald Trump. Professor Randall Hansen hatte 2009 ein Buch mit dem gleichen Titel über den alliierten Bombenkrieg gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg veröffentlicht. Dieses Buch landete nun zur Freude von Hansen in Kanada und anderen Ländern auf der Amazon-Bestsellerliste.

„Ich weiß nicht, wie viel davon ein Versehen ist und wie viel Interesse, das durch die kostenlose Werbung geschaffen wurde“, sagte Hansen der New York Times und fügte hinzu: „Es könnte sein, dass es zu ein paar Rücksendungen kommt“. Ironisch fragte Hansen auf Twitter, ob er nun Trump oder dessen in Ungnade gefallenen Berater Steve Bannon hohe Lizenzgebühren zahlen müsse.

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Da Trump ständig mit Krieg drohe, sei es jedenfalls gut, wenn sich einige Menschen nun über den Schrecken des Krieges informieren würden, erklärte Hansen. Sein Buch stellt den militärischen Zweck der Flächenbombardements infrage. Hansen lehrt als Professor für Politikwissenschaft an der Universität Toronto in Kanada.

Wolff wollte positives Buch über Trump schreiben

Der Autor Michael Wolff, der Donald Trump in seinem Enthüllungsbuch "Fire and Fury" die geistigen Fähigkeiten zur Führung des Landes abspricht, wollte nach eigenen Angaben ursprünglich eine Erfolgsgeschichte über den US-Präsidenten schreiben. 

"Ich war absolut bereit, ein anderes Buch zu schreiben, eines, in dem Trump ein erfolgreicher Präsident ist", sagte Wolff laut einer Vorabmeldung vom Mittwoch in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit. Wolff sagte, "in gewisser Hinsicht" hätte ihm das Schreiben eines positiven Buchs "sogar mehr Spaß gemacht". 

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"Denn es wäre das Überraschendere gewesen. Aber dafür habe ich keinerlei Anzeichen gefunden", fügte der Autor hinzu. Wolff bekräftigte seine Einschätzung, wonach Trump mentale Probleme hat: "Wenn Sie mit einem Menschen sprechen, der sich immer und immer wieder wiederholt, dann ist das meiner Meinung nach alarmierend", sagte er. Mit Blick auf Trumps Verhältnis zu seinen Mitarbeitern sagte Wolff, diese wollten "einfach das Schlimmste verhindern". 

"Sie sind da, um diesen Typen irgendwie auf einem engen, klaren Pfad zu halten. Die Mitarbeiter versuchen, Trump zu kontrollieren, obwohl sie wissen, dass sie ihn nicht kontrollieren können." Trumps Mitarbeiter seien "keine Menschen, die den Mann, für den sie arbeiten, bewundern. Seine Mitarbeiter sehen ihren Job mehr oder weniger darin, das Land vor ihm zu beschützen", sagte Wolff. 

"Fire and Fury“ jetzt schon ein Bestseller

Über seine Recherche-Methode sagte der Autor, er habe "nicht einmal Fragen" gestellt. "Ich saß da auf der Couch im Eingangsbereich des West Wing, wartete auf meinen Termin, beobachtete und hörte zu. Ich war wie ein schwarzes Loch, ich zog es einfach alles in mich hinein." 

Das am Freitag erschienene Buch "Fire and Fury: Inside the Trump White House" (Feuer und Wut: In Trumps Weißem Haus), das am 19. Februar auch in Deutschland erscheint, sorgt in den USA für erheblichen Wirbel. Trumps Anwälte hatten vergeblich versucht, das Erscheinen des Buches zu verhindern, das schon jetzt ein Bestseller ist. 

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Das Buch enthält zahlreiche Zitate von wichtigen Mitarbeitern im Weißen Haus, die Zweifel an Trumps Eignung für das Präsidentenamt äußern. Außerdem geht es um die Russland-Kontakte von Trumps Wahlkampfteam. Der US-Präsident sprach von einem "Fake Buch" voller Verleumdungen. Eine der wichtigsten Quellen in dem Buch ist Trumps früherer Chefstratege Steve Bannon.

dpa/afp

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