Kind (7) überlebt Übernachtung bei Pflegeoma nicht - Polizei hat schrecklichen Verdacht

Als die Eltern ihren siebenjährigen Sohn von einer Bekannten abholen wollen, entdecken sie ihr lebloses Kind. Die Tatverdächtige ist gefasst.
Update 30. April, 08.06 Uhr
Der sieben Jahre alte Junge, der in Künzelsau tot im Haus seiner Babysitterin entdeckt wurde, ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur offenkundig erwürgt worden. Das Kind war am Samstagmorgen vom eigenen Vater tot in einer Badewanne entdeckt worden. Es hatte nach dpa-Informationen Würgemale am Hals und war mit hoher Wahrscheinlichkeit schon tot, als es in die Badewanne gelegt wurde.
Der Junge hatte wie schon oft bei einer 69 Jahre alten Bekannten der Familie übernachtet. Als die Eltern ihn abholen wollten, machte zunächst niemand auf. Die Pflegeoma war nicht vor Ort. Mit Hilfe eines Nachbarn, der einen Schlüssel zum Haus besaß, kamen sie in das Einfamilienhaus und machten die furchtbare Entdeckung. Die 69-Jährige wurde am Samstagabend festgenommen. Am Sonntag kam sie in Untersuchungshaft.
Der Familie sei die Tat ein Rätsel, heißt es in Polizeikreisen. Das Verhältnis zur Pflegeoma war sehr herzlich. Das Kind übernachtete seit fünf Jahren immer mal wieder dort, ging gerne hin. Es bestand ein großes Vertrauensverhältnis.
Künzelsau: Siebenjähriger tot in Wohnung gefunden
Der Tod eines Siebenjährigen schockiert das Städtchen Künzelsau bei Heilbronn: Der Junge hatte bei einer Bekannten übernachtet. Als die Eltern ihn am Samstagmorgen abholen wollen, macht zunächst niemand auf. Mit Hilfe eines Nachbarn kommen sie in die Wohnung und machen eine furchtbare Entdeckung. Ihr Sohn ist tot. Ein alarmierter Notarzt kann nicht mehr helfen.
Von der 69-Jährigen, die auf den Jungen aufpassen sollte, fehlt zunächst jede Spur. Gegen 21.30 Uhr am Samstagabend wird sie nach einem Zeugenhinweis festgenommen. Am Sonntag sei Haftbefehl gegen sie erlassen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend mit. Die Frau kam anschließend in Untersuchungshaft.
Todesursache des Siebenjährigen ist noch völlig unklar
Die Ermittler gehen von einem „vermutlichen Tötungsdelikt“ aus. Doch der Fall wirft viele Fragen auf. Unklar ist, wie der Junge starb. Ob und mit welchen Verletzungen er gefunden wurde, gab die Polizei zunächst nicht bekannt. Eine Tatwaffe wurde offenbar nicht entdeckt. Unfall, natürlicher Tod oder Verbrechen? „Wir ermitteln derzeit die Hintergründe“, sagte ein Polizeisprecher dazu nur am Sonntag.
Obduktion soll am Montag Ergebnisse bringen
Eine noch am Sonntag vorgenommene Obduktion soll helfen, die Todesursache zu klären. Mit Ergebnissen wurde frühestens in der Nacht zum Montag gerechnet. „Dann werden wir versuchen, diese Erkenntnisse in Einklang mit unseren Ermittlungsergebnissen zu bringen und weiter informieren“, sagte der Polizeisprecher.
Aufschluss erhoffen sich die Ermittler vor allem auch von der Aussage der 69-Jährigen. Die Frau hatte schon wiederholt auf den Jungen aufgepasst. Sie habe bislang keine Angaben gemacht, die weiterführten, so ein Sprecher.
Fahndung nach Tatverdächtiger: Hubschrauber im Einsatz
Wollte sie nach einem Verbrechen flüchten oder war sie kopflos, weil sie den Jungen schon tot fand? Die Polizei weiß es nicht. Warum die Frau verschwand, blieb zunächst unklar. Nach ihr wurde mit zehn Polizeistreifen, einem Hubschrauber und einem Spürhund in dem 15 000 Einwohner-Städtchen im Hohenlohekreis gefahndet. Sie wurde nach einem Zeugenhinweis am Samstagabend laut Polizei gefunden. Nähere Angaben machte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Die Ermittlungen dauern an.
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afp
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