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Hygiene-Professor räumt bei Maybrit Illner (ZDF) mit Corona-Mythos auf und gibt einfachen Tipp

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Von: Veronika Silberg

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ZDF-Talk „maybrit illner“ im ZDF mit den Gästen Markus Söder (CSU), Olaf Scholz (SPD), Karl Haeusgen (VDMA), Monika Schnitzer, Sandra Beckmann und Hygiene Professor Klaus-Dieter Zastrow
„Risikopatient Wirtschaft“ war dieses Mal das Thema der ZDF-Talk „maybrit illner“. © screenshot/ZDF

Ein Hygiene-Professor mischt die Runde bei Maybrit Illner im ZDF mit seinen Tipps auf. Er spricht auch über einen Corona-Mythos. 

Berlin - Wie ein gemütlicher Stammtisch fühlt sich die Runde der ZDF-Talk-Show „maybrit illner“ diese Woche an. Wäre der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nicht über Video zugeschaltet, er und Olaf Scholz (SPD) würden sich wahrscheinlich auf die Schulter klopfen. Die Debatte bleibt zahm. Aber was sollen die beiden Kanzler-Anwärter auch sagen, wenn es darum geht, ob ihre Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus* gerechtfertigt waren und sind?

Sandra Beckmann, war Messe- und Eventplanerin und bekommt seit der Coronavirus-Krise jetzt Hartz IV. Sie erhält aus der ZDF-Runde Mitgefühl und Verständnis. Karl Haeusgen ist Vizepräsident der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) und betont, wie gering die Einschränkungen in Deutschland im internationalen Vergleich waren. Auch Wirschtschaftsweise Prof. Monika Schnitzer aus dem Sachverständigen Rat beschwichtigt Maybrit Illner‘s* Frage nach einem Haushaltsloch für den zukünftigen Kanzler: „Ganz so düster wird es nicht aussehen“. Nicht wieviel Geld ausgegeben werde spiele eine Rolle, sondern für was. Was der Sender nicht so recht parat hat ist eine kritische Gegenstimme, eine echte Diskussion.

„maybrit illner“ im ZDF: Hygiene-Professor Klaus-Dieter Zastrow rät zu Maske und Mundspülung

Ein friedliches „Jeder darf mal was sagen“ ist das also im ZDF diese Woche. Auch Maybrit Illners Versuche, dabei den Gästen spitze Bemerkungen in den Mund zu legen scheitern. Immer wieder mischt allerdings ein neues Experten-Gesicht die Rund auf: Honorar-Professor für Hygiene Klaus-Dieter Zastrow. Zu den Fragen von Illner hat er nicht viel zu sagen, er will hauptsächlich einen Appell wiederholen: Mundspülung und Maske, „dann kann nichts mehr passieren!“.

Honorar-Professor für Hygiene Klaus-Dieter Zastrow zu Gast in der ZDF Sendung von Maybrit Illner
Klaus-Dieter Zastrow ist Honorar-Professor für Hygiene © screenshot/ZDF

Gurgeln gegen das Virus: : Hygiene-Professor Klaus-Dieter Zastrow bei Maybrit Illner im ZDF

Übergibt ihm Maybrit Illner das Wort, betont Zastrow immer wieder eine Methode gegen das Coronavirus, die in seinen Krankenhäusern schon seit April angewandt wird: desinfizierende Mund- beziehungsweise Schleimhaut-Spülungen: „Leute desinfiziert euch die Münder. Damit senken wir die Virenlast in der Bevölkerung, und dann Maske auf und es kann nichts mehr passieren.“ Er verstünde die „Kollegen Virologen“ nicht, sprächen sie doch selbst immer von der Viruslast und dessen Minimierung. Regelmäßige Mundspülungen seien da der beste Weg, Gurgeln sei die Lösung. Eingeordnet oder kritisch nachgefragt wird hier im ZDF allerdings nicht. Seine Tipps lässt der Sender unkommentiert.

„maybrit illner“ im ZDF: Hygiene-Professor räumt mit Coronavirus-Mythos auf

Auch mit einem klassischen Corona-Mythos räumt der Experte auf: „Wir desinfizieren Tische und Stuhlflächen in Restaurants. Auf eine Stuhlfläche?! Niemals wird sich da ein Coronavirus hin verirren.“ Die Hände zu desinfizieren sei zwar auch wichtig aber die Viren kämen schließlich aus dem Mund-Rachenraum. Wieder folgt eine längere Ausführung zu seinem Tipp: Gurgeln und gesund bleiben!

Auch in NRW könnten die Maßnahmen gegen das Coronavirus erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft mit sich bringen: Der Karneval steht jetzt vor der Komplett-Absage. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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