Update vom 3. Juli, 14.01 Uhr: Während weltweit Länder mit den Auswirkungen der Coronavirus-Krise kämpfen, ist Nordkorea nach Angaben von Machthaber Kim Jong Un bisher von Infektionsfällen verschont geblieben.
So habe Nordkorea es geschafft, dass das „bösartige Virus“ nicht eingeschleppt und eine Epidemie verhindert worden sei, wie Kim am Freitag von den staatlich kontrollierten Medien zitiert wurde. „Das ist ein leuchtender Erfolg“, so Kim Jong Un weiter. Kim sprach den Berichten zufolge am Donnerstag bei einem erweiterten Treffen des Politbüros der in dem Land herrschenden Arbeiterpartei.
Damit gehört Nordkorea zu einem der wenigen Ländern der Welt, die eigenen Angaben zufolge bisher keine bekannten Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet haben. Aus Furcht vor einer Verbreitung des Erregers hatte das ohnehin abgeschottete Land im Januar seine Grenzen zu China und Russland geschlossen. Auch wurden Tausende von Menschen vorbeugend unter Quarantäne gestellt.
Im Ausland gibt es jedoch Zweifel, dass Nordkorea wegen der engen Handels- und Schmuggelverbindungen zu China die Einschleppung tatsächlich verhindert hat. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, allein der Fakt, dass das Politbüro zum zweiten Mal binnen drei Monaten wegen der Pandemie tagte, könnte auf eine ernsthafte Situation in dem Land hinweisen.
Update vom 3. Juli, 7.11 Uhr: In Israel hat die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus einen neuen Höchstwert erreicht. Jetzt verhängte die Regierung wieder Beschränkungen.
In Festhallen, Bars und Clubs dürfen nur noch bis zu 50 Menschen zusammenkommen. Vorher waren es bis zu 250 gewesen. An anderen geschlossenen Orten, darunter auch Gebetshäuser, dürfen sich nur noch bis zu 20 Menschen versammeln.
„Wir müssen zu der Politik der Beschränkungen zurückkehren, damit die Kurve wieder flacher wird“, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu. Sonst drohe ein Kontrollverlust.
Indes geraten die US-Infektionszahlen völlig außer Kontrolle. Präsident Donald Trump spricht derweil von „großartigen Neuigkeiten“.
Update, 22.37 Uhr: Obwohl der R-Wert in Brasilien zuletzt bei 1,51 lag, werden in Teilen des Landes Lockerungen beschlossen. So sollen in Rio de Janeiro unter strengen Auflagen Bars, Fitnessstudios und Schönheitssalons wieder öffnen dürfen.
Experten, darunter der Forschungsdirektor des Universitätskrankenhauses von Rio de Janeiro, Roberto Medronho, warnten, dass der R-Wert durch weitere Lockerungen noch ansteigen werde und der Gesellschaft weitere Gesundheitsprobleme bringe. Insgesamt verzeichnet Brasilien offiziell 1,4 Millionen Infektionen und 60.000 Todesfälle. In Rio de Janeiro sind demnach bereits mehr als 10.000 Menschen verstorben, zuletzt waren es 59 an einem Tag. Schwerer betroffen ist nur die Region um Sao Paulo.
Update, 19.22 Uhr: Der aktuell vielversprechendste Impfstoffkandidat gegen das Coronavirus wird aktuell in Oxford bereits in der 3. klinischen Phase getestet, meldete die WHO nach einer zweitägigen Konferenz am Donnerstag - damit wird der Impfstoff mit dem Namen AZD1222 bereits an einer großen Anzahl von Menschen getestet.
Weitere 17 Impfstoffkandidaten werden derzeit demnach im Schnellverfahren entwickelt, fünf davon befänden sich bereits in der klinischen Phase 2 - jedoch wollte sich die WHO bei der Pressekonferenz nicht darauf festlegen, ob bereits zum Ende des Jahres ein Impfstoff zur Verfügung stehen wird.
Update vom 2. Juli, 8.26 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer beschleunigten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gewarnt. Mehr als die Hälfte aller weltweit registrierten Infektionsfälle seien im vergangenen Monat gemeldet worden, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch bei einer virtuellen Pressekonferenz.
Die Corona-Krise sei „nicht annähernd vorbei“, betonte Tedros mit Blick auf mehr als eine halbe Million Todesfälle und mehr als 10,5 Millionen Infektionen weltweit. In den vergangenen acht Tagen habe es im Schnitt täglich 160.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben.
Update, 19.00 Uhr: Weltweit lockern Ländern ihre Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Der Trend der Zahlen zeigt leider aber in eine ganz andere Richtung. Besonders heftig getroffen ist das zentralasiatische Land Kasachstan.
Der Anstieg der Corona-Infektionen ist hier enorm. Rund 1600 neue Fälle wurden von den kasachischen Behörden jüngst an nur einem Tag registriert. Über 41.00 Menschen haben sich im Land mittlerweile infiziert, gestorben sind mehr als 180 davon.
Die ehemalige Sowjetrepublik gilt als wichtiger Handelsknoten zwischen Europa und Asien. Die ölreiche Nation zieht jetzt Konsequenzen aus den erschreckenden Zahlen.
„Die Regierung hat eine 14-tägige Quarantäne (die verlängert werden könnte) ab dem 5. Juli vorgeschlagen. Morgen nach dem Treffen der Interdepartementalen Kommission wird der Gesundheitsminister eine Stellungnahme abgeben“, kündigt Präsident Qasym-Jomart Togajev bei Twitter an.
Update, 12.01 Uhr: Nachdem am Mittwoch in Peking nur drei neue Infektionen mit dem Coronavirus gezählt wurden, hebt China die Ausgangssperren für fünf weitere Viertel in Peking auf. Bereits am Freitag durften die Menschen in sieben anderen Wohnvierteln ihre Häuser wieder verlassen - für weitere Viertel soll ein Plan für Lockerungen der Maßnahmen vorgelegt worden sein.
Update, 10.29 Uhr: Sie gilt als eines der ersten von inzwischen rund 58.000 Corona-Toten in Brasilien: Eine 63-Jährige starb in Rio, nachdem sie sich bei ihren Arbeitgebern infiziert hatte, die vom Italienurlaub zurückgekommen waren.
18 Millionen Menschen in Lateinamerika verdienen - nach Angaben der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) - ihren Lebensunterhalt als Kindermädchen, Putzfrau oder Köchin. Sie sind in doppelter Weise von der Pandemie betroffen, die derzeit auf dem Kontinent wütet. Etwa 70 Prozent hätten ihre Arbeit verloren oder starke Einbußen hinnehmen müssen und können sich aufgrund geringer Einkommen auch keine gute Gesundheitsversorgung leisten. In Brasilien und Argentinien werden inzwischen Notfallhilfen gezahlt - in anderen Ländern nicht. Nach Berichten des National Geographic laufen zahlreiche Unterstützungskampagnen, die aber nur einen Bruchteil der Betroffenen erreichen.
Update vom 1. Juli, 8.48 Uhr: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro ist gerichtlich gegen die an ihn erteilte Anordnung zum Tragen einer Maske als Corona-Schutzvorkehrung vorgegangen - und war damit erfolgreich. Eine brasilianische Richterin hat die Anordnung aufgehoben und die von einer untergeordneten Gerichtsinstanz erteilte Anordnung als süberflüssig verworfen. Als Begründung verwies sie darauf, dass im Hauptstadtbezirk Brasília ohnehin schon die allgemeine Pflicht zum Tragen einer Atemschutzmaske in der Öffentlichkeit bestehe.
Damit folgte die Richterin der Argumentation Bolsonaros. Er hatte in seiner Berufung gefordert, wie jeder andere Bürger behandelt zu werden. Sein Rechtsvertreter nannte die gegen den Präsidenten ergangene Anordnung daher unnötig, da in der Hauptstadt seit April eine Maskenpflicht gelte. An diese hält sich der brasilianische Präsident allerdings nicht immer. Bei Begegnungen mit seinen Anhängern hatte sich Bolsonaro über die Maskenpflicht hinweggesetzt und auch die Abstandsregeln missachtet. Nachdem ihn dann ein Richter am 22. Juni zum Tragen einer Maske anwies, trat Bolsonaro jedoch nicht mehr ohne Atemschutz in der Öffentlichkeit auf.
Obwohl in Brasilia Verstöße gegen die Maskenpflicht mit einem Bußgeld von umgerechnet rund 350 Euro geahndet werden können, wurde Bolsonaro für seine früheren Auftritte ohne Maske nie bestraft. In der Vergangenheit hatte er die vom Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als „kleine Grippe“ bezeichnet. Derzeit ist Brasilien nach den USA das am zweitstärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Knapp 60.000 Corona-Todesfälle wurden in dem südamerikanischen Land gezählt, die offizielle Zahl der Infizierten liegt bei 1,4 Millionen. Experten nehmen allerdings an, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind, da in dem Land wenig getestet wird.
Update vom 29. Juni, 10.05 Uhr: Mitten in der Coronavirus-Krise öffnet Haiti seine Grenzen wieder. Das gelte bereits ab Dienstag für die Landgrenze zur Dominikanischen Republik wie auch für die Flughäfen, teilte Präsident Jovenel Moïse am Montag (Ortszeit) in einer Ansprache mit. Fabriken könnten ab dem 6. Juli den vollen Betrieb wieder aufnehmen, erklärte er weiter. Für andere Institutionen wie Schulen, Universitäten und Kirchen, die seit dem 19. März geschlossen sind, werde noch an einer Lösung gearbeitet.
Die Organisation Ärzte ohne Grenzen warnte vor knapp drei Wochen vor einer besorgniserregend schnellen Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 in Haiti. Auch das dortige UN-Büro teilte mit, dass das ohnehin schon überstrapazierte Gesundheitssystem durch die Pandemie besonders schwer beansprucht werde.
Offiziell wurden in Haiti bislang 5.847 Infektionen mit dem Coronavirus registriert. 104 Menschen seien bislang an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Da jedoch nur zwei Labors im Land die Tests beabreiten könnten, sei die wahre Zahl der Infektionen deutlich höher, wie die Ärzte ohne Grenzen sagten.
Update vom 29. Juni, 9. 30 Uhr: Das Militär in China hat die Zusage für die Nutzung eines Covid-19-Impfstoffkandidaten erhalten. Dies berichten n-tv.de und welt.de übereinstimmend unter Berufung auf die Firma CanSino Biologics, eine chinesische Impfstofffirma, die zusammen mit dem Forschungsteam der Armee für die Entwicklung eines Impfstoffes verantwortlich ist.
Demnach hätten klinische Studien Aufschluss darüber gebracht, dass der Impfstoff Ad5-nCoV sicher und auch in einem gewissem Umfang effizient sei. Der Impfstoff ist einer von insgesamt acht Impfstoffkandidanten, die entwickelt und die Zulassung für Tests an Menschen erhalten hatten.
Die chinesisiche Hauptstadt Peking hat indes millionenfach Coronatests durchgeführt.
Wie die Lokalbehörden mitteilten, wurden bis Sonntag 8,3 Millionen Proben gesammelt und 7,7 Millionen Tests in der 20-Millionen-Metropole abgeschlossen. Als Reaktion auf den Ausbruch auf einem Pekinger Großmarkt hatten die Behörden vor zwei Wochen die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, womit die chinesische Stadt teilweise abgeriegelt wurde.
Wer Peking verlassen will, muss einen negativen Coronatest vorweisen und darf nicht in einem der Risikogebiete leben. Seit dem neuen Ausbruch wurden über 300 Infektionen in Peking festgestellt. Wie Chinas Gesundheitskommission mitteilte, kamen bis Montag sieben weitere Infizierte in der Stadt hinzu. Landesweit wurden zwölf neue Infektionen gemeldet.
Update vom 29. Juni, 6.45 Uhr: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen steigt weltweit weiter an, auch die Zahl der Personen, die nach einer Infizierung mit dem Virus gestorben sind. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als 500.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Sonntagnachmittag (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.
Zuvor hatte die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen am Sonntag bereits erstmals die Marke von 10 Millionen überschritten. Ein Viertel der Infektionen wurden aus den USA gemeldet, wo sich die Pandemie weiter rasch ausbreitet.
Die meisten Opfer haben demnach ebenfalls die USA zu beklagen, hier starben mehr als 125.000 Menschen. An zweiter Stelle lag Brasilien mit 57.000 Toten, gefolgt von Großbritannien mit knapp 44.000 Opfern.
Die Opferzahl in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 38 Menschen pro 100.000 Einwohner. In Großbritannien liegt dieser Wert gerundet bei 66, in Italien bei 57 und in Schweden bei 52 - in Deutschland hingegen bei 11.
Was ist eigentlich in Deutschland erlaubt und was nicht? Ein Überblick über die Corona-Regeln in allen Bundesländern.
Update vom 28. Juni, 22.27 Uhr: Durchaus könnten auch verbesserte Testkapazitäten eine Rolle spielen - doch eine neue Zahl zeigt, dass die weltweite Corona-Pandemie noch längst nicht überstanden ist. Mit 189.000 an nur einem Tag registrierten Neuinfektionen hat der Zuwachs an Fällen am Sonntag eine neue Rekordzahl erreicht, wie die WHO am Sonntagabend meldete.
Die WHO und das RKI wollten eine bedeutsame Corona-Entdeckung aus München nicht wahrhaben. Ob das den Verlauf der Pandemie wohl entscheidend verändert hat?
Update, 21.00 Uhr: Angesichts eines starken Anstiegs an Neuinfektionen will Israels Premier jetzt auf Geschwindigkeit bei der Isolierung von Infizierten setzen: Zwischen dem Moment der Diagnose und der Information aller Kontaktpersonen dürfen nur noch 48 Stunden liegen - Corona-Tests müssen innerhalb von 12 Stunden durchgeführt werden. Außerdem hatte das Kabinett am Sonntag über Maßnahmen beraten, die 30 Prozent aller Büroarbeiten im öffentlichen Sektor zulassen. Nach einem anfänglich glimpflichen Verlauf der Pandemie sind inzwischen 23 497 Infektionen in dem neun Millionen Einwohner zählendem Land nachgewiesen - Strände und öffentliche Einrichtungen haben wieder geschlossen.
Update vom 28. Juni, 15.39 Uhr: Rund ein halbes Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie gibt es US-Wissenschaftlern zufolge schon mehr als zehn Millionen bestätigte Infektionen und fast 500.000 Todesfälle. Das zeigten am Sonntagmorgen (Ortszeit) Daten der Johns-Hopkins-University in Baltimore. Am schlimmsten sind nach wie vor die USA betroffen. Sie verzeichnen sowohl die meisten bestätigten Infektionen (2,5 Millionen) als auch die meisten Todesfälle (mehr als 125.000 Opfer).
An zweiter Stelle folgt Brasilien. Dort hat sich die Pandemie zuletzt rasant ausgebreitet. Der Johns-Hopkins-University zufolge gab es dort 1,3 Millionen bekannte Infektionen und rund 57.000 Todesfälle. Und auch aus Japans Hauptstadt Tokio gibt es beunruhigende Nachrichten: Dort wurde am Sonntag die höchste Zahl an Corona-Neuinfektionen seit der Aufhebung des nationalen Notstands Ende Mai registriert. Binnen eines Tages wurden 60 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, berichtete der japanische Fernsehsender NHK. Am Vortag lag die Zahl nur knapp darunter, bei 57 Fällen.
Als Schwerpunkte wurden unter anderem Tokios nächtliche Amüsierviertel ausgemacht. Erstmals seit Anfang Mai stieg die Zahl der Neuinfektionen am vergangenen Freitag auf mehr als 100 Fälle. Bis Ende des vergangenen Monats zeigte der Trend der Neuinfektionen nach unten, aber nach Aufhebung des Notstands am 25. Mai begann die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tokio wieder zu steigen. Dennoch will die Millionen-Metropole nach derzeitigem Stand im Sommer nächsten Jahres die wegen der globalen Pandemie verschobenen Olympischen Spiele ausrichten.
Update vom 26. Juni: Lateinamerika hat sich zum Epizentrum der Corona-Pandemie entwickelt. Eine Region jedoch scheint dem Virus weit besser zu trotzen: Die Menschen in den Anden erkranken deutlich seltener an Covid-19. In Peru, wo es nach Brasilien die meisten Infektionen des Subkontinents gibt, traten in Gegenden über 3000 Metern Höhe nur zehn Prozent der Fälle auf.
Die Anden sind der längste Gebirgszug der Welt und erstrecken sich über 7000 Kilometer von Venezuela bis Feuerland. Im Schnitt ist die Gebirgskette 4000 Meter hoch. "Wir haben zwar Fälle in Städten wie Cusco, Huaraz, Cajamarca und Cerro de Pasco", sagt der peruanische Infektiologe Augusto Tarazona. "Die Zahl ist jedoch minimal und die Sterblichkeit fast null. Das finden wir beachtenswert."
Im Verwaltungsgebiet Loreto im Regenwald wurden etwa 8000 Infektionen und 321 Todesfälle gezählt, während es im hoch gelegenen Cusco - trotz 50 Prozent mehr Bevölkerung - nur 1500 Fälle und 13 Tote gab. Die Sterblichkeitsrate in Loreto liegt demnach bei vier Prozent im Vergleich zu 0,87 Prozent in Cusco.
Die Situation im benachbarten Bolivien ist ähnlich. Dort konzentrieren sich die Infektionen im Tiefland wie dem tropischen Santa Cruz und der Amazonasregion an der Grenze zu Brasilien.
"Die Infektionsrate in hochgelegenen Gebieten wie La Paz ist deutlich niedriger", sagt Virgilio Prieto, der Chef-Epidemiologe des Gesundheitsministeriums. In Santa Cruz wurden 13.000 Infektionen registriert, während es in La Paz, wo etwa genau so viele Menschen leben, knapp 1400 waren.
Noch ist unklar, warum die Andenbewohner dem Virus offenbar besser trotzen. Es könnte an ihrem Atemsystem liegen, das an das Leben in großer Höhe mit wenig Sauerstoff angepasst ist, lautet eine Hypothese.
"Studien dazu fangen gerade erst an", sagt Tarazona. "Menschen mit chronischem Sauerstoffmangel könnten weniger ACE-Rezeptoren haben, die dem Virus als Eingangstor dienen", sagt der peruanische Infektiologe Eduardo Gotuzzo. "Dadurch könnte das Virus für sie weniger infektiös sein."
Eine andere Hypothese versucht den leichteren Verlauf der Pandemie in den Anden mit der ultravioletten Strahlung zu erklären. Einige Studien legen diese Schlussfolgerung nahe. "Die ultraviolette Strahlung ist eindeutig höher in größerer Höhe und das bedeutet, dass das Virus schlechter überleben kann", sagt der Lungenfacharzt Carlos Ibérico von der Sabogal-Klinik in Lima.
Der bolivianische Chef-Epidemiologe Prieto hält die These von der Strahlung als natürliche Sterilisation für gefährlich. "Das schafft ein falsches Gefühl der Sicherheit in der Bevölkerung", sagt er. Die niedrigeren Fallzahlen in den Anden müssen noch besser untersucht werden.
Update vom 25. Juni, 22.34 Uhr: Die Coronavirus-Fälle weltweit haben die 9,5 Million überschritten, teilt die Johns-Hopkings-University mit (Stand: 25. Juni, 22.35 Uhr).
Die USA führt demnach mit 2.407.167 Corona-Fällen die Statisik an. Brasilien liegt derzeit mit rund 1,18 Millionen Covid-Fällen, vor Russland (613.148 Coronavirus-Fälle).
Update vom 25. Juni, 21.21 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass die Zahl der weltweit registrierten Corona-Infektionen in der kommenden Woche eine bedenkliche Grenze durchbrechen wird.
Denn die Infektionszahlen steigen rasant. Während im ersten Monat der Pandemie 10.000 Fälle gemeldet worden waren, verzeichnete man derer im bisherigen Juni ganze vier Millionen, erläuterte WHO-Chef Tedros Adhanom der Deutschen Presse-Agentur.
Und der Monat ist noch nicht vorbei. Die Experten rechnen damit, dass die Zahl der weltweiten Fälle schon bald die Marke von 10 Millionen brechen wird. Aktuell wurden insgesamt 9,2 Millionen Menschen positiv auf die Lungenkrankheit getestet, über 477.000 starben.
Vor allem in Mittel- und Südamerika muss man nun befürchten, dass das Coronavirus noch heftig um sich schlagen wird. Viele Länder meldeten dort einen Anstieg der Fälle um 25 bis sogar 50 Prozent. Der Höhepunkt der Pandemie scheint auf dem Kontinent noch nicht erreicht.
Update vom 24. Juni, 18.10 Uhr: Mitten in der weltweiten Coronavirus-Pandemie: Russland feiert den Sieg über Nazi-Deutschland mit zehntausenden Soldaten und Zuschauern. Nicht nur Wladimir Putin trägt keine Mundschutzmaske. Abstandsregeln gibt es trotz hoher Corona-Zahlen keine.
Update vom 24. Juni, 8.48 Uhr: Erstmals seit Wochen sind in Tokio wieder mehr als 50 Neuinfektionen binnen eines Tages mit dem Coronavirus bestätigt worden. Insgesamt 55 Menschen wurden in der Metropole positiv auf das Virus getestet, berichtete der japanische Fernsehsender NHK am Mittwoch.
Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit Anfang Mai. Erst vor Kurzem hatte die Gouverneurin der Hauptstadt, Yurika Koike, das Alarmsystem „Tokio Alert“ wieder aufgehoben. Doch in den vergangenen Tagen stieg die Zahl der täglichen Neuinfektionen wiederholt auf über 40 Fälle, was die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle schürt.
Im Sommer 2021 will Tokio die wegen der Pandemie verschobenen Olympischen Spiele ausrichten. Im vergangenen Monat hatte Japan den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei. Während des Notstands war die Bevölkerung dazu aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Ausgangssperren wie in Europa sind in Japan rechtlich nicht möglich.
Update vom 23. Juni, 21.34 Uhr: Israel hat wegen einer gestiegenen Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus mehrere Orte zur Sperrzone erklärt. Sowohl die zentrale Stadt El'ad sowie einzelne Wohnviertel der nördlichen Stadt Tiberias sollen ab diesem Mittwoch sieben Tage lang nur eingeschränkt zugänglich sein, entschied das zuständige Komitee.
Update vom 23. Juni, 20.17 Uhr: Ein Richter hat den brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro angewiesen, in der Öffentlichkeit immer eine Schutzmaske zu tragen. Der Bundesrichter Renato Borelli forderte Bolsonaro auf, nicht mehr gegen die in der Hauptstadt Brasília geltende Maskenpflicht zu verstoßen. Bei weiteren Verstößen soll der Präsident eine Geldstrafe von 2000 Real (rund 340 Euro) zahlen.
Der Präsident habe die „verfassungsrechtliche Pflicht“, sich an die im Land geltenden Gesetze zu halten und das Gemeinwohl zu fördern, schrieb der Richter in seinem Urteil. Darum müsse er auch die „erforderliche Maßnahmen ergreifen, um das Recht der Bürger auf Gesundheit zu schützen“. Die Gerichtsentscheidung gilt auch für Bolsonaros Kabinett und seine Mitarbeiter.
Update vom 23. Juni, 14.11 Uhr: Saudi-Arabien schränkt die Zahl der Pilger bei der muslismischen Wallfahrt Hadsch nach Mekka drastisch ein. „Die Zahl der Pilger wird um die tausend liegen, ein bisschen mehr, ein bisschen weniger“, sagte der zuständige Minister Mohammed Benten am Dienstag. Im vergangenen Jahr 2,5 Millionen pilgerten Gläubige aus der ganzen Welt in die heilige Stadt.
Nur Muslime, die in Saudi-Arabien leben, dürfen an der Ende Juli geplanten Pilgerfahrt teilnehmen. Zudem ist nur Menschen unter 65 Jahren und ohne chronische Erkrankung die Pilgerfahrt nach Mekka erlaubt. Noch vor ihrer Ankunft in der heiligen Stadt sollen sie auf das Coronavirus getestet werden. Nach der Hadsch müssten sie in Quarantäne, teilte die saudische Regierung mit.
Der Hadsch gehört zu den fünf Säulen des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, ist angehalten, mindestens einmal im Leben an der Pilgerfahrt teilzunehmen.
Saudi-Arabien hat bisher mehr als 160.000 Infektionen mit dem Corona-Virus und mehr als 1300 Tote gemeldet. Es ist damit das arabische Land mit den meisten Fällen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war zuletzt noch einmal deutlich angestiegen und kletterte in der vergangenen Woche auf fast 5000. Trotzdem lockerte die Regierung zuletzt die Ausgangsbeschränkungen.
Update vom 23. Juni, 10.08 Uhr: Südkoreanische Behörden haben erstmals offiziell eingestanden, dass es im Land eine „zweiten Welle“ von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gibt. „Wir glauben, dass die zweite Welle mit den Ferien im Mai begonnen hat", sagte am Dienstag Jung Eun Kyeong, der Leiter des südkoreanischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention. Innerhalb von 24 Stunden habe es landesweit erneut 46 neue Corona-Fälle gegeben.
Update vom 23. Juni, 09.10 Uhr: Das Coronavirus breitet sich weiterhin stark aus. Binnen eines Tages sei mit 183.000 Infektionen ein neuer düsterer Rekord aufgestellt worden, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), am Montag in Genf. Die Zahl der Fälle weltweit liege nun bei 8,8 Millionen. 465.000 Menschen seien bisher an oder mit Covid-19 gestorben.
Die meisten Infektionen werden in Nord- und Südamerika verzeichnet. Die Situation in Afrika sei unterschiedlich, sagte WHO-Experte Michael Ryan. Einige Länder wie Südafrika hätten deutliche Zuwachsraten. Es gebe aber auch Anzeichen, dass die Sterblichkeit in Afrika geringer sei als anderswo.
Es sei weiterhin die zentrale Aufgabe, dass die Staaten eine Balance fänden zwischen dem Schutz der Bevölkerung und dem Hochfahren der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens, mahnte Tedros. „Es ist nicht die Wahl zwischen Leben und Lebensunterhalt. Länder können beides erreichen“, so der WHO-Chef. Er bezeichnete zudem das Medikament Dexamethason erneut als große Hoffnung für die Schwerkranken. Jetzt komme es darauf an, dass es in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden könne.
Update vom 23. Juni, 6.20 Uhr: In Mexiko sind Drillinge nach offiziellen Angaben vermutlich mit Coronavirus-Infektionen zur Welt gekommen. Wie die Gesundheitsministerin des Bundesstaates San Luis Potosí, Mónica Rangel, am Montag mitteilte, waren sie wenige Stunden nach ihrer Geburt am Mittwoch getestet worden. Der Grund für das frühe Testen der Babys: die Drillinge sind Frühgeburten.
Bei allen drei Säuglingen fiel das Ergebnis den Angaben nach positiv aus. Bei den Drillingen handelt es sich um zwei Jungen und ein Mädchen, ein Säugling von ihnen weise bereits Symptome der Lungenkrankheit aus. Die Eltern hätten bislang keine Symptome, sie seien aber isoliert und getestet worden - die Ergebnisse stünden noch aus.
Es sei unmöglich, dass sich die Kinder nach ihrer Geburt angesteckt hätten, sagte Rangel. Man werde untersuchen, ob sich das Virus über die Plazenta übertrage. Es hatte zuvor vereinzelt Berichte aus anderen Ländern über Neugeborene gegeben, die mit dem Erreger Sars-CoV-2 auf die Welt gekommen waren.
In Mexiko wurden inzwischen mehr als 185 000 Infektionen mit dem Coronavirus und 22 584 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung offiziell registriert. Das nordamerikanische Land gehört derzeit zu den Brennpunkten der globalen Pandemie.
Update vom 22. Juni, 19.23 Uhr: Die Verbreitung des Coronavirus schreitet fort. Binnen eines Tages sei mit 183.000 Infektionen ein neuer düsterer Rekord aufgestellt worden, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Montag in Genf. Die Zahl der Fälle weltweit liege nun bei 8,8 Millionen. 465.000 Menschen seien bisher an oder mit Covid-19 gestorben.
Die meisten Infektionen werden in Nord- und Südamerika verzeichnet. Die Situation in Afrika sei unterschiedlich, sagte WHO-Experte Michael Ryan. Einige Länder wie Südafrika hätten deutliche Zuwachsraten. Es gebe aber auch Anzeichen, dass die Sterblichkeit in Afrika geringer sei als anderswo.
Es sei weiterhin die zentrale Aufgabe, dass die Staaten eine Balance fänden zwischen dem Schutz der Bevölkerung und dem Hochfahren der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens, mahnte Tedros. „Es ist nicht die Wahl zwischen Leben und Lebensunterhalt. Länder können beides erreichen“, so der WHO-Chef. Er bezeichnete das Medikament Dexamethason erneut als große Hoffnung für die Schwerkranken. Jetzt komme es darauf an, dass es in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden könne.
Update vom 22. Juni, 13.51 Uhr: Südkorea galt im Kampf gegen das Coronavirus als strahlendes Vorbild. Das Land vermied einen kompletten Lockdown, setzte stattdessen auf soziale Distanzierung und strikte Verfolgung von Infektionsketten. Im Mai lockerte der Staat Corona-Schutzmaßnahmen, erlaubte soziale Kontakte.
Jetzt ist Südkorea einer zweiten Welle der Coronavirus-Ausbreitung ausgesetzt. Ursprünglich seien die Gesundheitsbehörden davon ausgegangen, dass eine zweite Infektionswelle im Herbst oder Winter beginnen könnte, sagte die Direktorin der Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (KCDC), Jeong Eun Kyeong, laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap am Montag bei einer Pressekonferenz. „Unsere Voraussage erwies sich als falsch.“
Schwerpunkt der zweiten Welle sind demnach zunächst die Hauptstadt und Umgebung. Im Großraum Seoul lebt fast die Hälfte der etwa 51,6 Millionen Einwohner.
Die erste Welle datierte Jeong bis Ende April. Die zweite Welle breitete sich demnach seit den Urlaubstagen im Mai aus. Dabei sind die Zahlen der Neuinfektionen gering. Am Sonntag seien 17 Corona-Fälle registriert worden. In Südkorea stieg die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen auf 12.438. Bisher wurden 280 Todesopfer mit dem Virus in Verbindung gebracht.
Update vom 22. Juni, 7.28 Uhr: In Brasilien hat die Corona-Krise nun einen traurigen neuen Höhepunkt erreicht: Die Zahl der Corona-Toten ist dort auf mehr als 50.000
gestiegen. Bisher seien insgesamt 50.617 Patienten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Sonntagabend (Ortszeit) mit. Zudem haben sich in dem südamerikanischen Land über eine Million Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nach Einschätzung von Experten dürfte die tatsächliche Zahl allerdings wesentlich höher sein, da Brasilien nur relativ wenig testet.
Das größte Land Lateinamerikas liegt damit sowohl im Hinblick auf Infektionen als auch bezüglich der Todesfallzahlen an zweiter Stelle hinter den USA. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus in der Vergangenheit als „leichte Grippe“ und wehrt sich nach wie vor gegen Ausgangsbeschränkungen. Er fürchtet die wirtschaftlichen Schäden eines Lockdowns. Eine Reihe von Bundesstaaten und Städten haben zwar auf eigene Faust Schutzmaßnahmen ergriffen, allerdings werden die Einschränkungen an vielen Orten bereits wieder gelockert.
Bessere Nachrichten gibt es im Gegensatz dazu aus China: Nach dem erneuten Corona-Ausbruch in Peking hat die chinesische Hauptstadt am Montag lediglich neun weitere Infektionen gemeldet. Dabei handelt es sich um die geringste Zahl von Neuinfektionen seitdem vor zwölf Tagen ein neuer Ausbruch auf einem Großmarkt der Stadt bekannt geworden war. Die Behörden hatten als Reaktion auf den Ausbruch die Stadt teilweise abgeriegelt. Menschen sollen Peking nicht mehr verlassen. Wenn dennoch Reisen notwendig sind, muss ein negativer Corona-Test vorliegen.
Landesweit meldete China am Montag insgesamt 18 neue Infektionen, darunter zwei weitere lokale Fälle in der an Peking angrenzenden Provinz Hebei. Sieben „importierte“ Infektionen wurden bei Personen auf der Einreise nach China nachgewiesen.
Update vom 21. Juni, 9.02 Uhr: Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien ist auf fast 50.000 gestiegen. Bislang seien 49.976 Patienten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Samstag mit. Das waren 1022 mehr als am Tag zuvor. Über eine Million Menschen haben sich nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Die tatsächliche Zahl dürfte nach Einschätzung von Experten allerdings wesentlich höher sein, da Brasilien nur relativ wenig testet.
Zum Umdenken bringt das Präsident Bolsonaro nicht - er trifft sich weiter mit Anhängern und leugnet Gefahren. Im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro wurde wieder das erste Fußballspiel ausgetragen, berichtet tagesschau.de. Demnach ohne Zuschauer, aber mit Corona-Patienten in Hörweite. Auf dem Gelände des Stadions wurde eine Klinik für Corona-Patienten errichtet.
Update vom 21. Juni, 8.40 Uhr: Peking wurde teilweise abgeriegelt. Flüge aus und in die Hauptstadt massiv reduziert. Der Busverkehr in andere Provinzen eingestellt. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Am Dienstag hatten die Behörden die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen.
Nach dem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking auf dem Xinfadi-Großmarkt steigt jedoch die Zahl der Infizierten weiter. Nach Angaben der staatlichen Gesundheitskommission vom Sonntag wurden in der Hauptstadt 22 weitere Ansteckungen nachgewiesen. Landesweit wurden insgesamt 26 Infizierte neu gemeldet.
Update vom 20. Juni, 11.36 Uhr: Seit dem erneuten Corona-Ausbruch auf einem Großmarkt in Peking ist die Zahl der Neuinfektionen weiter auf insgesamt 299 gestiegen. Wie die staatliche Gesundheitskommission am Samstag mitteilte, wurden in der chinesischen Hauptstadt 21 weitere Corona-Fälle nachgewiesen. Landesweit wurden insgesamt 27 Infizierte gemeldet.
Alle Mitarbeiter von Lieferdiensten sollen in den kommenden Tagen getestet werden. Das berichtet die staatliche Zeitung Beijing News laut der Nachrichtenagentur Reuters. Zuerst hatten sich die Tests auf Personen in den Wohngebieten rund um den Großmarktes Xinfadi konzentriert. Nun sollen Mitarbeiter von Lieferdiensten, die Lebensmittel oder Pakete in die ganze Stadt liefern, getestet werden.
Update vom 20. Juni, 8.00 Uhr: In Brasilien hat die Zahl der Corona-Infektionen die Marke von einer Million überschritten. Die Gesamtzahl der Ansteckungen in dem südamerikanischen Land sei am Freitag auf 1.032.913 gestiegen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Fast 49.000 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Das ist die höchste Zahl nach den USA.
Die Behörden meldeten zudem die höchste Zahl an Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Demnach steckten sich 54.771 weitere Menschen mit dem neuartigen Virus an. Der Sprung sei darauf zurückzuführen, dass einige Bundesstaaten Zahlen von mehreren Tagen auf einmal gemeldet hätten, erklärte das Ministerium.
Zuletzt hatte sich die Infektionskurve in Brasilien leicht abgeflacht. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer bei den Infektions- und Todesfällen weitaus höher ist.
Mexiko meldete binnen 24 Stunden 647 weitere Todesfälle. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Todesopfer auf 20.394, wie der Chef-Epidemiologe José Luis Alomia mitteilte. Insgesamt hätten sich mehr als 170.000 Menschen in dem Land mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt.
WHO-Chef warnt - Corona-Pandemie beschleunigt sich
Update vom 19. Juni, 18.34 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie ist trotz der Entspannung in Europa noch lange nicht vorbei, im Gegenteil. „Die Pandemie beschleunigt sich“, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Freitag in Genf. Innerhalb eines Tages seien der WHO mehr als 150.000 neue Infektionen gemeldet worden, so viele wie nie zuvor. Fast die Hälfte seien aus Nord-, Mittel- und Südamerika gemeldet worden, aber größere Zahlen seien auch aus Südasien und dem Nahen Osten gekommen.
Besonders angespannt ist die Situation in Brasilien. Das liegt auch an Präsident Jair Bolsonaro. Ein Brasilien-Experte erklärt auf Anfrage, weshalb der „Tropen-Trump“ trotz einiger Fehltritte weiterhin Unterstützer hat.
„Die Welt ist in einer neuen und gefährlichen Phase“, sagte Tedros. „Viele Menschen haben verständlicherweise die Nase voll davon, zu Hause zu sein. Länder wollen verständlicherweise Wirtschaft und Gesellschaftsleben wieder öffnen. Aber das Virus verbreitet sich schnell, es ist immer noch tödlich und die meisten Menschen können sich immer noch infizieren.“
Tedros beschwor alle Menschen, weiter Distanz zu halten und die Hände häufig zu waschen sowie andere Hygienemaßnahmen umzusetzen. Alle Infektionen müssten aufgespürt und Betroffene isoliert werden.
Update, 19. Juni 10.34 Uhr: Die Zahl der Infizierten in der chinesischen Hauptstadt Peking ist weiter gestiegen. Erst am Donnerstag hatte es dort einen Ausbruch gegeben.
Die staatliche Gesundheitskommission teilte am Freitag mit, dass 25 weitere Ansteckungen nachgewiesen wurden. Auf einem chinesischen Großmarkt gab es einen Ausbruch - die Zahl der Infizierten ist damit auf 183 gewachsen.
Die chinesische Regierung reagierte sofort und drastisch - Peking wurde teilweise abgeriegelt. Flüge wurden reduziert, auch der Busverkehr in einige Provinzen wurde eingestellt. Die Menschen sind angewiesen, die Stadt nicht mehr zu verlassen. Landesweit meldete China am Freitag insgesamt 32 neue Infektionen.
Update, 22.55 Uhr: Die Weltgemeinschaft kämpft gegen das Coronavirus, während US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise der USA weiter Kritik und Spott auf sich zieht. Derweil plant der Covid-19-Hotspot New York weitreichende Lockerungen.
Update, 21.25 Uhr: Die Weltgemeinschaft wartet in der Coronavirus-Pandemie auf einen Impfstoff gegen den Erreger Sars-CoV-2 und ein Medikament gegen die heimtückische Lungenkrankheit. Deutsche Forscher aus Marburg haben bei der Suche nach einem Corona-Medikament jetzt einen Erfolg erzielt.
Erstmeldung vom 19. Juni: China wehrt sich gegen die zweite Welle der Coronavirus-Pandemie.
Nach dem neuerlichen Covid-19-Ausbruch* in seiner Hauptstadt Peking greift das Milliarden-Einwohner-Land rigoros durch und riegelt kurzerhand den angrenzenden Bezirk Anxin mit rund 460.000 Einwohnern weitgehend ab.
Heißt konkret: Fahrten in das Gebiet hinein und aus diesem hinaus wurden weitgehend untersagt.
Wie staatliche Medien berichteten, dürfen nur Fahrzeuge hinein, die zur grundlegenden Versorgung des rund 150 Kilometer von Peking entfernten Bezirks gebraucht werden. Andere Vehikel benötigten dafür eine Sondergenehmigung.
Zuvor hatten die Behörden in Peking bereits die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, um den nächsten Corona-Ausbruch - diesmal auf einem Fischmarkt der Millionenmetropole - in den Griff zu bekommen. Die 21 Millionen Einwohner sollen zum Beispiel auf nicht notwendige Reisen verzichten.
Schulen und Hochschulen sind geschlossen. Stand Donnerstagvormittag (MEZ) gab es 158 neue registrierte Corona-Fälle.
Stark betroffen von der Covid-19-Pandemie bleibt auch Brasilien. Am Mittwochabend (17. Juni, MEZ) hatte das größte Land Südamerikas am zweiten Tag hintereinander mehr als 1.200 Corona-Tote binnen 24 Stunden gemeldet.
In Lateinamerika hat auch Chile (rund 15 Millionen Einwohner) stark mit dem Virus zu kämpfen - und zählt mittlerweile mehr als 200.000 Covid-19-Infizierte.
Alle bisherigen weltweiten Entwicklungen in der Corona-Pandemie lesen Sie hier
In seinem Podcast warnt Christian Drosten vor einer baldigen Verschärfung der Lage auch in Deutschland.
Mitten in der Corona-Pandemie häufen sich in China Fälle von Beulenpest.
pm und epp mit Material der AFP und der dpa
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