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Galeria Kaufhof insolvent: Investor will Filialen retten – Verhandlungstermin geplatzt

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Von: Madlen Trefzer

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Galeria Karstadt Kaufhof meldet zum zweiten Mal Insolvenz an. Nun sollen einige Filialen von buero.de übernommen werden. Doch schon beim ersten Verhandlungstermin gibt es Probleme:

Update vom 17. November: Das Bangen der Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof geht weiter! Eigentlich wollte buero.de ein Drittel der 131 Filialen übernehmen, unter anderem die Filiale in Heidelberg. Jetzt scheint es zwischen der Firma und Galeria Karstadt Kaufhof aber Uneinigkeiten zu geben, das berichtet Nordbayern.de.

Am 14. November sollte ein erster Verhandlungstermin zwischen Investor und Insolvenzverwalter stattfinden, doch der sei „überraschend kurzfristig“ geplatzt. Grund sei eine Vertraulichkeitsvereinbarung, die Galeria Karstadt Kaufhof nicht habe abschließen wollen. Lediglich buero.de sollte sich einer Verschwiegenheit verpflichten.

Galeria Kaufhof insolvent: Erster Verhandlungstermin geplatzt – Buero.de hält weiter an Übernahme fest

Der Online-Händler für Schul- und Bürobedarf stellt jedoch klar, dass eine „Konzeption zur Rettung und Übernahme von 47 Standorten nur vorlegen und detailliert vorstellen könne, wenn auch ihr Vertraulichkeit zugesichert würde.“ Gleichzeitig zeigt sich die Buero.de Handel AG verwundert, dass Galeria Karstadt Kaufhof der Vereinbarung ihrerseits nicht zustimme – dabei sei der Vorschlag selbst von der Warenhauskette gekommen.

Den Kopf in den Sand stecken, möchte buero.de jetzt aber trotzdem nicht. „Leichter ist es jetzt nicht geworden, aber wir geben nicht auf“, sagt Vorstandsvorsitzender Markus Schön.

„Bergab und zwar rasant“ – Deutscher Kaufhaus-Riese meldet erneut Insolvenz an

Erstmeldung vom 2. November: Die Zukunft des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof sieht mal wieder nicht sehr rosig aus. Mindestens ein Drittel der 131 Filialen in Deutschland werden wohl laut Galeria-Chef Miguel Müllenbach schließen müssen. Das Unternehmen begründet diese Entscheidung mit dem „zurückhaltenden Konsumklima infolge der Inflation“, wie taz.de berichtet. Welche Warenhäuser konkret betroffen sind, steht allerdings bislang noch nicht fest.

Galeria Kaufhof insolvent – bereits seit Jahrzehnten geht es bergab mit dem Kaufhaus-Riesen

Zwar ist Galeria Kaufhof ein Sanierungsfall, aus der Sicht vieler Kommunen jedoch wichtig für die Zukunft der Einkaufsstraßen, so der Spiegel. Lange Zeit war das Konzept „Alles unter einem Dach“ das offene Erfolgsgeheimnis großer Kaufhäuser. Insbesondere in den 70er-Jahren waren Karstadt und Co. „the place to be“. Die Geschäfte machten viele Jahre stattliche Umsätze, doch das gehört nun leider der Vergangenheit an. Laut Süddeutsche geht es bereits seit Jahrzehnten bergab – und zwar rasant.

Nur noch Galeria Karstadt Kaufhof konnte sich bis heute über Wasser halten – doch das Unternehmen meldet nun zum zweiten Mal in zwei Jahren Insolvenz an und soll saniert werden. Auch ein deutscher Seifenhersteller meldet doppelte Insolvenz an. Bei Galeria bleibe allerdings darüber hinaus auch noch offen, wie es weitergehen soll.

Umstrittene Führungskräfte bei Galeria Kaufhof sollen Niederlage mitverantworten

Die Bundesregierung hilft Galeria Kaufhof nicht noch ein weiteres Mal mit Staatsgeldern. Grund dafür soll laut Süddeutsche der folgende sein: „René Benko, der umstrittene wie forsche Immobilienunternehmer aus Österreich, hat nämlich jetzt die Pflicht, frisches Geld für Galeria bereitzustellen. So könnte er beweisen, dass er nicht, wie manche behaupten, in Wirklichkeit nur an den lukrativen Innenstadt-Immobilien des Warenhauskonzerns interessiert ist, sondern wirklich das Unternehmen voranbringen will.“

Anfang 2021 und dann noch einmal Anfang 2022 hatte Galeria Karstadt Kaufhof wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie um staatliche Unterstützung gebeten. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds griff dem Traditionsunternehmen in zwei Hilfsaktionen mit insgesamt 680 Millionen Euro unter die Arme und zählt damit zu den zentralen Gläubigern. Trotz der satten Summe will sich Galeria nun in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren sanieren und reicht am 31. Oktober einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht Essen ein. Auch ein Süßwarenhersteller ist nach 130 Jahren Unternehmenstradition pleite. (mad)

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