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Öko-Test haut Butter in die Pfanne: „Ungenügend“ – bekannte Marken bekommen ihr Fett weg

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Von: Marten Kopf

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Die Butterpreise steigen. Dabei sind die meisten Streichfette ihr Geld gar nicht wert, sagt die Verbraucherorganisation Öko-Test. Die hat jetzt 20 Buttermarken genauer unter die Lupe genommen:

Kochen, backen, streichen, schmieren, fetten: Kaum ein Lebensmittel ist in der Küche so vielseitig verwendbar wie Butter – und kaum eines so sehr Zeichen unseres Wohlstands. Tatsächlich ist Butter inzwischen so teuer wie nie. In der aktuellen Ausgabe ihres Magazins (12/2022) nimmt sich die Verbraucherorganisation Öko-Test das Streichfett vor die Brust und kommt dabei zu ernüchternden Ergebnissen. Denn nicht nur ist der Butterpreis zwischen Herbst 2021 und Herbst 2022 durchschnittlich um sage und schreibe 72 Prozent gestiegen, auch die Qualität lässt mehr als zu wünschen übrig.

Butter im Öko-Test: Erhöhter Gehalt an Mineralölkohlenwasserstoffen

Insgesamt 20 Buttermarken hat sich Öko-Test angesehen. Die fast schon traurige Bilanz: 17 Produkte schmieren mit „mangelhaft“ oder gar „ungenügend“ ab, davon auch fünf mit Bio-Siegel. Als Hauptgrund nennen die Tester eine derart starke Mineralölbelastung, dass sich das Ergebnis selbst mit teilweise guten Noten in der Tierhaltung nicht herausreißen lasse. In 19 der 20 Produkte habe das Labor im Test gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (kurz: MOSH) gefunden. Und das in Mengen, die die Tester als „stark erhöht“ einordnen.

Ein weiterer erheblicher Mangel: der ökologische Fußabdruck. Tatsächlich betiteln die Tester Butter gar als „Klimasau“. 9 Kilo Treibhausgase verursache die Herstellung nur eines einzelnen Kilos Butter, Margarine im Vergleich dagegen „nur“ 2,8 Kilo. Diese naheliegende Butter-Alternative hatte Öko-Test übrigens schon Ende 2021 unter die Lupe genommen, ebenfalls mit einigermaßen schockierenden Ergebnissen.

Öko-Test: 17 von 20 Buttermarken fallen durch

Im Test beweisen mussten sich nun Produkte etwa der Marken Alnatura, Gut & Günstig, Ja!, Kerrygold, Weihenstephan, Landliebe oder Meggle. 20 verschiedene waren es insgesamt, nur eine einzige Marke erhält die Note „gut“. Einige Wertungen hier im Überblick:

Das vollständige Ergebnis des Butter-Tests gibt es direkt bei Öko-Test. In derselben Ausgabe seines Magazins testet Öko-Test passend zur Weihnachtszeit übrigens auch Schokoweihnachtsmänner.

Butter im Öko-Test: Fragebögen zur Kuhhaltung in landwirtschaftlichen Betrieben

Für den Vergleich wählten die Tester vorrangig mildgesäuerte Butter-Varianten. Boten einzelne Hersteller diese Variante nicht an, wählte Öko-Test stattdessen Süß- oder Sauerrahmbutter. Von den 20 getesteten Marken tragen sieben ein Bio-Siegel. Im Labor wurden unter anderem Wasserverteilung, ph-Wert und Härte bzw. Streichfähigkeit analysiert. Außerdem erfolgten eine mikrobiologische Untersuchung, um Keime auszuschließen, sowie eine Untersuchung auf Mineralölbestandteile. Auch nach möglichen Reinigungsmittelrückständen „fahndeten“ die Tester.

Über umfangreiche Fragebögen holte Öko-Test Informationen über die Haltungbedingungen der Kühe in den beliefernden landwirtschaftlichen Betrieben ein, über die Bestimmung der Omega-3-Fettsäuren in der Butter außerdem über die Art des Futters. Schlussendlich flossen auch sensorische Mängel bei Geruch, Geschmack und Aussehen der Produkte in die Wertung mit ein. (mko)

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