Handball-Nationalmannschaft: Geschichte, Erfolge, Trainer - alle Infos zum DHB-Team
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft nimmt regelmäßig an Welt- und Europameisterschaften teil. Geschichte, Erfolge, Bundestrainer - hier gibt es alle Infos zum DHB-Team:
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft zählt mit Blick auf die Erfolge zum Kreis der erfolgreichsten Mannschaften der Welt. Das DHB-Team ist drei Mal Handball-Weltmeister und zweimal Europameister geworden. Aktuell wird das Team von Kapitän Johannes Golla angeführt. Bundestrainer ist Alfred Gislason, der 2020 die Nachfolge von Christian Prokop angetreten hat.
Deutsche Handball-Nationalmannschaft: Steckbrief über das DHB-Team
Verband | Deutscher Handball-Bund |
Nationalmannschaft | Deutsche Handball-Nationalmannschaft der Herren |
Bundestrainer | Alfred Gislason |
Kapitän | Johannes Golla |
Weltmeistertitel | 3 (1938, 1978, 2007) |
Europameistertitel | 2 (2004, 2007) |
Deutsche Handball-Nationalmannschaft: Geschichte des DHB-Teams - Erfolge bei Olympia
Das erste Feld-Handball-Länderspiel des DHB hat am 13. September 1925 in Halle an der Saale stattgefunden. Deutschland hat gegen Österreich 3:6 verloren. Das erste Hallen-Länderspiel ist am 5. Februar 1938 gegen Dänemark ausgetragen worden. 1936 nimmt Deutschland in Berlin erstmals an Olympischen Spielen teil. Damals allerdings noch im Feldhandball. Hallen-Handball ist erst ab 1972 olympisch. Sowohl 1984 in Los Angeles als auch 2004 in Athen holt das DHB-Team die Silbermedaille. 2016 sichert sich die Mannschaft um Kapitän Uwe Gensheimer in Rio de Janeiro die Bronzemedaille.
Deutsche Handball-Nationalmannschaft (DHB-Team): Erfolge bei Welt- und Europameisterschaften
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat seit 1938 an 24 Weltmeisterschaften teilgenommen. Nur 1990 und 1997 ist das DHB-Team nicht bei der WM dabei gewesen. 2015 hat man das Turnier nur über eine Wildcard erreicht. 1938, 1978 und 2007 im eigenen Land wird Deutschland Handball-Weltmeister. 2021 reicht es bei der WM in Ägypten nur zur Rang zwölf.
Deutschland hat bisher an zwölf Europameisterschaften teilgenommen. Nur 2014 hat sich das DHB-Team nicht für die Euro qualifizieren können. 2004 wird Deutschland unter der Regie von Kult-Trainer Heiner Brand in Slowenien erstmals Europameister. 2016 folgt in Polen der zweite EM-Titel. Bundestrainer damals ist der Isländer Dagur Sigurðsson. Im Finale setzt sich sein Team deutlich mit 24:17 gegen Spanien durch. 2024 wird Deutschland die Handball-Europameisterschaft austragen. Einer der Spielorte wird die SAP Arena in Mannheim sein.
Deutsche Handball-Nationalmannschaft (DHB-Team): Legendäre Ära unter Heiner Brand
Trainiert wird die deutsche Handball-Nationalmannschaft seit dem 6. Februar 2020 von Bundestrainer Alfred Gislason, der zuvor über ein Jahrzehnt erfolgreich beim THW Kiel gearbeitet hat. Die wohl prägendste Ära hatte Heiner Brand. Der ehemalige Nationalspieler ist von 1997 bis 2011 als Bundestrainer tätig gewesen. In diesem Zeitraum ist das DHB-Team erstmals Europameister (2004), Olympia-Silbermedaillengewinner (2004) und zum dritten Mal Weltmeister (2007) geworden.
Der WM-Titel 2007 im eigenen Land sorgt in Deutschland für eine große Handball-Euphorie. Angeführt wird das Brand-Team von Kapitän Markus Baur und Spielern wie Henning Fritz, Johannes Bitter, Oliver Roggisch, Torsten Jansen, Christian Schwarzer und Dominik Klein. In den folgenden Jahren können die deutschen Handballer den WM-Erfolg aber nicht wiederholen. 2011 beendet dann Heiner Brand seine Tätigkeit als Bundestrainer. Sein Nachfolger Martin Heuberger kann die hohen Erwartungen allerdings nicht erfüllen.

Deutsche Handball-Nationalmannschaft (DHB-Team): Sigurdsson holt EM-Titel
Erst unter Dagur Sigurðsson, der 2014 übernimmt, kann das Deutschland an die Erfolge der Brand-Ära anknüpfen. Der Isländer hat dem Team das Image der „Bad Boys“ verpasst - eine Anspielung an die Spielweise der Detroit Pistons in den 80er und 90er Jahren.
2016 holt sich das junge Team in Polen sensationell den EM-Titel - obwohl Kapitän Uwe Gensheimer verletzungsbedingt fehlt. Bei der erfolgreichen EM geht unter anderem der Stern von Torhüter Andreas Wolff auf, der seitdem zum Stammpersonal im DHB-Tor zählt. Sigurðssons Nachfolger Christian Prokop muss nach Platz fünf bei der EM 2020 gehen.

Deutsche Handball-Nationalmannschaft (DHB-Team): Alle Bundestrainer seit 1925
- Carl Schelenz (13. September 1925 bis 28. August 1932)
- Otto Kaundinya (26. August 1934 bis 9. Juni 1940)
- Carl Schelenz (9. Juni 1940 bis 18. Oktober 1942)
- Fritz Fromm (1. Januar 1951 bis 30. Juni 1955)
- Werner Vick (1. Juli 1955 bis 30. September 1972)
- Horst Käsler (1. Oktober 1972 bis 30. Juni 1974)
- Vlado Stenzel (1. Juli 1974 bis 20. April 1982)
- Simon Schobel (21. April 1982 bis 6. März 1987)
- Petre Ivănescu (7. März 1987 bis 28. Februar 1989)
- Horst Bredemeier (1. März 1989 bis 7. August 1992)
- Armin Emrich (8. August 1992 bis 31. Mai 1993)
- Arno Ehret (1. Juni 1993 bis 31. Dezember 1996)
- Heiner Brand (1. Januar 1997 bis 5. Juli 2011)
- Martin Heuberger (5. Juli 2011 bis 30. Juni 2014)
- Dagur Sigurðsson (15. September 2014 bis 31. Januar 2017)
- Christian Prokop (1. März 2017 bis 6. Februar 2020)
- Alfreð Gíslason (seit 6. Februar 2020)
Deutsche Handball-Nationalmannschaft (DHB-Team): Rekordspieler und Rekordtorschütze
Rekordtorschütze ist Christian Schwarzer, der bis 2008 965 Tore für Deutschland gemacht hat. Rekordspieler ist Klaus-Dieter Petersen, der bis Oktober 2004 340 Spiele für Deutschland absolviert hat. Dahinter folgen Christian Schwarzer (318 Spiele), Volker Zerbe (284 Spiele) und Andreas Thiel (257 Spiele).
Deutsche Handball-Nationalmannschaft: Infos zum DHB
Der Deutsche Handball-Bundes (DHB) ist am 1. Oktober 1949 in Mülheim an der Ruhr gegründet worden und ist weltweit der größte Dachverband im Handball. Er umfasst rund 749.000 Mitglieder in 4.200 Vereinen mit ca. 22.000 Mannschaften. Der DHB hat seinen Sitz in Dortmund. DHB-Präsident ist seit 2015 Andreas Michelmann. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen nimmt 1957 erstmals an einer Hallen-Weltmeisterschaft teil. (nwo)