Nach Rutschen-Unfall im Miramar in Weinheim – Ex-Mitarbeiter (23) verurteilt
Weinheim - Rund 1,5 Jahre nach einem Rutschen-Unfall im Miramar geht es in die nächste Runde. Ein Ex-Mitarbeiter hat Einspruch gegen seine Strafe eingelegt – und steht vor Gericht.
Update vom 18. April, 6:46 Uhr: Das Amtsgericht Weinheim verurteilte den Ex-„Miramar“-Mitarbeiter am Montag wegen fahrlässiger Körperverletzung im Zuge eines Rutschenunfalls zu 60 Tagessätzen à 10 Euro. Der 23-Jährige habe am Tag des Unfalls die Rutsche nicht ordnungsgemäß beaufsichtigt, so die Richterin bei der Urteilsverkündung.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann nicht auf die Aufnahmen der Überwachungskamera schaute. Deshalb habe er nicht bemerkt, dass die Frau in der Rutsche liegen geblieben war. Dadurch sei es zu dem Unfall gekommen, bei dem eine andere Schwimmbad-Besucherin in die Frau hineingerutscht war. Die beiden waren dabei verletzt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Nach Rutschen-Unfall im Miramar – Ex-Mitarbeiter (23) ab heute vor Gericht
Update vom 17. April, 8:56 Uhr: Weil eine Frau rund eine Stunde lang nicht aus einer Rutsche in einem Freizeitbad in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) gekommen ist, steht ein früherer Schwimmbad-Mitarbeiter am Montag (17. April) um 9 Uhr vor Gericht. Der 23-Jährige wehrt sich gegen einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Körperverletzung, wie das Amtsgericht Weinheim mitteilte. Aufgrund des Strafbefehls hätte der Mann 60 Tagessätze zu je 50 Euro bezahlen müssen – insgesamt 3.000 Euro.
Ihm wird vorgeworfen, im November 2021 eine der Rutschen nicht ordnungsgemäß beaufsichtigt zu haben. Eine damals 43-jährige Frau war etwa eine Stunde lang in der Looping-Rutsche liegen geblieben, ohne dass der Mann dies bemerkte. Erst als eine andere Frau rutschte und gegen die 43-Jährige stieß, wurde der Vorfall entdeckt. Die beiden erlitten dabei Prellungen, Blutergüsse und Schrammen. Sie konnten die Rutsche über einen Notausstieg verlassen. Ein Sprecher des Freizeitbades „Miramar“ sagte, dass es sich aus Betreibersicht eindeutig um eine Fehlbedienung gehandelt habe – juristisch müsse das Gericht nun aber die Sache beurteilen.
Rutsch-Unfall im Miramar: Ex-Mitarbeiter akzeptiert Strafe nicht – jetzt entscheidet Gericht
Erstmeldung vom 3. Dezember, 13:10 Uhr: Der Vorfall im Miramar in Weinheim ist mittlerweile schon über ein Jahr her. Am 8. November 2021 sitzt eine 43-Jährige in einer Rutsche fest, nachdem sie den Looping nicht geschafft hat. Ihr Martyrium endet erst, als eine weitere Frau den „Hurrican Loop“ nutzt – über eine Stunde später. Beide Bad-Besucherinnen werden bei dem Aufprall verletzt. Später wird ein Mitarbeiter abgemahnt, da er seine Aufgaben nicht erfüllt und nicht geholfen habe. Auch die Staatsanwaltschaft schaltet sich ein. Jetzt geht der Fall vor Gericht.

Nach Rutsch-Unfall im Miramar: Ex-Mitarbeiter vor Gericht
Im August – also zehn Monate später – beantragt die Staatsanwaltschaft Mannheim einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Körperverletzung in zwei Fällen beim Amtsgericht Weinheim. So soll der Mitarbeiter des Miramars nicht geprüft haben, ob die 43-Jährige die Rutsche verlassen hat, was allerdings seine Aufgabe gewesen wäre. Ansonsten hätte er die Frau dort herausholen müssen. Ebenfalls hätte der Mann vor der Nutzung der zweiten Frau prüfen müssen, ob die Rutsche frei ist.
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Da der ehemalige Miramar-Mitarbeiter seiner Pflicht nicht nachgekommen sei, soll er eine Strafe zahlen. 60 Tagessätze zu je 50 Euro – also insgesamt 3.000 Euro! Der Mann lehnt die Geldstrafe jedoch ab, sodass es zu einem Prozess am Amtsgericht Weinheim kommen wird. Wie eine Sprecherin des Gerichts der Deutschen Presseagentur (dpa) mitteilt, soll dieser im Februar beginnen.
Weiteres Verfahren gegen Miramar in Weinheim
Im Zusammenhang mit dem Miramar läuft auch ein weiteres Ermittlungsverfahren: Ein 7-jähriges Mädchen gerät für kurze Zeit ins Wellenbad und muss aus dem Wasser gezogen werden. Das Kind stirbt, nachdem es mehrere Tage lang im Koma liegt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem tragischen Unfall aus. (dpa/dh)