Messer-Attacke in Weinheim: „Verhalten stimmt mich traurig“ – massive Kritik an Passanten
Weinheim – Anfang Juli geraten zwei Jugendgruppen aneinander. Der Oberbürgermeister zeigt sich erschüttert über die Vorfälle – aber auch über das Verhalten unbeteiligter Passanten.
Ein Klappmesser klickt, Beleidigungen fallen, dann geht ein Jugendlicher auf einen anderen los – das sind die Szenen aus einem der Videoclips, die über die Vorfälle zwischen Jugendlichen in Weinheim im Netz kursieren. Am 8. und am 9. Juli sind nach der Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Mannheim zwei Jugendgruppen aneinandergeraten. Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just zeigt sich erschüttert über das, was passiert ist – und appelliert an die Zivilcourage der Bevölkerung.
Weinheim: Prügelei unter Jugendlichen – „den Opfern zur Seite stehen“
Am Mittwoch (20. Juli) äußert sich der Oberbürgermeister zu der Messer-Attacke zwischen Jugendlichen in Weinheim. „Vor allem das teilnahmslose Verhalten der Passanten stimmt mich traurig, selbst wenn die Passanten gegebenenfalls selbst Angst gehabt haben, hätte ich mir gewünscht, dass sie sich Mitstreiter suchen, um den Opfern zur Seite zu stehen“, wie er in der Pressemeldung der Stadt Weinheim zitiert wird.
Im Video ist zu sehen, wie Passanten einfach an der Szene vorbeigehen. Laut Pressemeldung der Polizei vom 19. Juli waren es auch Unbeteiligte, die das Geschehen filmten. Offenbar ist jedoch zum Zeitpunkt der Vorfälle kein einziger Notruf bei der Polizei eingegangen, wie ein Polizeisprecher den Weinheimer Nachrichten sagte.
Weinheim: Prügelei unter Jugendlichen – „gehört fast schon zum Tagesgeschäft“
Die Gewalttätigkeit in der Öffentlichkeit im Bereich der Fußgängerzone verurteilt auch die CDU Weinheim aufs Schärfste, wie sie auf Facebook klarstellt. Auch der Stadtverbandsvorsitzende Christian Lehmann zeigte sich von dem Verhalten der Passanten, die einfach vorbeilaufen, erschüttert. Fraktionsvorsitzende Heiko Fändrich ergänzt: „Wir werden uns gemeinsam als CDU Weinheim weiter für mehr Sicherheit im Öffentlichen Raum einsetzen.“
Martin Wetzel, Geschäftsführer des Stadtjugendrings und selbst Sozialpädagoge, sagt am Mittwoch dazu: „Wer sich jetzt über das Verhalten der Jugendlichen aufregt, sollte sich genau anschauen, wie verantwortungslos und ignorant die Passanten die Vorgänge verfolgen, ohne sich dazu zu äußern, ohne die Polizei zu rufen, ohne eine Reaktion.“ Weiter sagte er, die Vorfälle seien „erschreckend“, doch „der Umgang mit Gewaltszenen zwischen Jugendlichen gehört fast schon zum Tagesgeschäft unserer Streetworker.“
Weinheim: Prügelei unter Jugendlichen – Täter sind der Polizei bekannt
Die Täter sind der Polizei bekannt, wie aus der Pressemitteilung der Polizei Mannheim hervorgeht. Allerdings sind zwei von ihnen erst 12 und 13 Jahre alt. Der Paragraf 19 Strafgesetzbuch (StGB) lautet: „Schuldunfähig ist, wer bei Begehung der Tat noch nicht vierzehn Jahre alt ist.“ Die beiden können also nicht strafrechtlich belangt werden. (PM/resa)