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Astbruch und Umsturzgefahr – so kaputt sind Stadtbäume in Mannheim und Heidelberg

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Von: Peter Kiefer

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Mannheim/Heidelberg - Bäume sind Lebensraum für Vögel und Insekten, kühlen die Luft und produzieren Sauerstoff. Doch wie gehen Städte mit aufgrund der Trockenheit geschwächten Bäumen um?

Trockenheit und Schädlinge setzen den Bäumen in den Städten in Baden-Württemberg seit Jahren ordentlich zu. Die Kommunen reagieren – etwa mit neuen Arten, die gepflanzt werden. Für die Stadtverwaltungen bedeutet das viel Arbeit, denn es geht auch um Sicherheit: Wenn kranke Bäume umstürzen oder Äste abfallen, kann das gefährlich für Passanten werden. Und so werden die Straßenbäume besonders gehegt, gepflegt – und auch gefällt.

90.000 Bäume in Mannheim werden regelmäßig kontrolliert

„Alle rund 90.000 Bäume werden regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gepflegt, zurückgeschnitten oder gefällt, wenn sie nicht mehr standsicher sind“, sagte ein Sprecher der Stadt Mannheim der Deutschen Presse-Agentur. „Die Trockenheit in den letzten Jahren führt zusammen mit dem erhöhten Schädlingsaufkommen zu einem erheblichen Mehraufwand bei der Kontrolle und der Baumpflege.“

In Karlsruhe schätzen die Experten vom Gartenbauamt, dass sich die Zahl der Fällungen in den vergangenen vier Jahren jährlich jeweils um bis zu zehn Prozent erhöht hat. Allein zwischen Oktober 2022 und Februar 2023 mussten demnach rund 1.500 Bäume an Straßen und in Parkanlagen stadtweit gefällt werden.

Stadtbäume in Baden-Württemberg wegen Trockenheit fragiler
Im Karlsruher Stadtteil Waldstadt ist ein Schild aufgestellt. © Uli Deck/dpa/Archivbild

Sicherheit vs. Erhalt des Baumbestands in Heidelberg

Auch in Freiburg versucht man, Risiken mit regelmäßigen Kontrollen zu minimieren. Eine absolute Sicherheit vor Astbrüchen könne es aber nicht geben, hieß es beim Garten- und Tiefbauamt der Stadt. „Fällungen zum Zweck der Verkehrssicherung wird es vermutlich in zunehmenden Maße geben, wenn die Auswirkungen der vergangenen Hitzesommer sichtbar werden.“

Ähnlich ist es in Heidelberg. Es sei ein Balanceakt, wie eine Sprecherin schilderte. Einerseits die Sicherheit, doch gleichzeitig liege
der Stadt sehr viel daran, Bäume so lange wie möglich zu erhalten. Generell haben Hitze und Dürre im Südwesten die Ernte der Bauern massiv gefährdet.

Wegen Trockenheit – Mannheim testet mit diesen Baumarten

In allen Städten wird nun ausprobiert, welche Arten vielleicht gut wachsen und gedeihen, die bislang beispielsweise eher im
Mittelmeerraum heimisch sind und mit dem Klimawandel besser zurechtkommen.

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In Mannheim teste man beispielsweise gerade die Traubeneiche, die Zerreiche und die Blumenesche, die alle eher in Südeuropa beheimatet sind. Wichtig ist aber auch der Boden und das sogenannte Baumquartier, in dem die Bäume stehen. Ein Sprecher der Stadt Mannheim erklärte, man achte etwa darauf, dass Materialien zum Einsatz kämen, die das Wasser besser speicherten und darauf, dass mehr Platz im Boden sei, damit sich die Wurzeln besser entfalten könnten. (dpa/pek)

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