Bodo Schiffmann: Flutkatastrophe Sommer 2021 – Spenden sind nie angekommen
Seit Monaten sitzt Bodo Schiffmann auf Spendengeld, das eigentlich für die Opfer der Flutkatastrophe gedacht gewesen ist. Jetzt könnte es endlich ankommen.
Die Szenen der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sorgen im Juli 2021 im ganzen Land für eine Welle der Hilfsbereitschaft. Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen helfen entweder vor Ort oder sammeln gewaltige Summen an Spendengeldern, die für den Wiederaufbau der zerstörten Städte und Dörfer genutzt werden sollen.
Name | Bodo Klaus Walter Schiffmann |
Geboren | 20. Januar 1968 in Bonn-Beuel |
Ehepartnerin | Mechthild Schiffmann |
Ausbildung | Gauß-Gymnasium Worms (1988), Universität Heidelberg |
Bodo Schiffmann: Spendengelder für Opfer der Flutkatastrophe weiterhin nicht angekommen
Unter den hilfsbereiten Personen vor Ort befinden sich aber auch viele Verschwörungsideologen und Querdenker, die nicht nur helfen, sondern auch ihre Verschwörungsmythen und Ideologien unters Volk bringen wollen. So fährt ein Fahrzeug, das wie ein Polizeiauto aussieht, durch die Gegend und verbreitet dort Fake News. Die Polizei warnt sogar, dass sich Rechtsextremisten als „Kümmerer vor Ort“ ausgäben.
Querdenker-Arzt und Verschwörungsideologe Bodo Schiffmann kann vor Ort nicht helfen, da er zu diesem Zeitpunkt bereits nach Tansania geflohen ist. Er ruft jedoch auf Telegram dazu auf, an ihn Geld zu spenden, das am Ende zu „100 Prozent“ bei den Flutopfern landen werde. Innerhalb kurzer Zeit kommen so fast 700.000 Euro zusammen – die bis heute nicht im Ahrtal angekommen sind.
Spendengelder für Flutopfer sollten laut Bodo Schiffmann eigentlich an Verein gehen
Denn statt das Geld einfach zu spenden, knüpft Bodo Schiffmann es an Bedingungen. So sollen Baufirmen, die sein Geld nutzen, Werbung für die Querdenker-Bewegung machen. Solche Bedingungen sorgen dafür, dass auch Bürgermeister die Spenden nicht annehmen wollen. Als die Vorwürfe laut werden, dass Schiffmann das Geld für sich behalten will, sperrt Paypal plötzlich sein Konto.
Lange Zeit ist unklar, was aus dem Geld werden soll. Über Telegram beschwert sich Bodo Schiffmann mehrfach darüber, dass Paypal das Konto nicht freigebe. Zuletzt heißt es plötzlich, dass die rund 700.000 Euro an einen Verein übergeben werden sollen, dessen Gründungsmitglieder zuvor sogenannte „Kraftpakete“ im Ahrtal verteilen. Wie Lars Wienand von t-online herausgefunden hat, ist das Geld aber auch dort nicht angekommen.
Bodo Schiffmann will Spendengelder für Flutopfer an Land Rheinland-Pfalz geben
Stattdessen scheint das Unfassbare passiert zu sein. So soll t-online ein Schreiben vorliegen, laut dem die insgesamt 697.659,63 Euro auf das Spendenkonto des Landes Rheinland-Pfalz gehen sollen. Damit würde Bodo Schiffmann mit dem Staat zusammenarbeiten, gegen den er auf Telegram immer wieder hetzt. Die Hauptsache ist aber, dass das Geld endlich ankommt – hoffentlich.
Denn jetzt liegt alles an dem Unternehmen Paypal, das den Moneypool von Bodo Schiffmann wieder öffnen muss, damit die Spenden endlich überwiesen werden können. Sollte dies nicht geschehen, wolle der Anwalt des Arztes vor Gericht gehen. Viele Twitter-User glauben übrigens, dass der Sinneswandel von Bodo Schiffmann etwas mit der Verhaftung des Querdenker-Gründers Michael Ballweg zu tun habe. Laut Lars Wienand sei das vorliegende Schreiben aber bereits vor dem Vorfall datiert worden. (dh)