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Was ein Theater! Warum das Nationaltheater Mannheim ins Schloss Schwetzingen zieht

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Von: Peter Kiefer

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Mannheim - Mozart würde sich vor Freude kugeln! Seine Oper „Die Hochzeit des Figaro“ macht den Auftakt des Programms des Nationaltheaters, das ins Schwetzinger Schloss ausweicht:

Das nennen wir echte Nachbarschaftshilfe! Weil Aufführungen im renommierten Nationaltheater Mannheim (NTM) aus den altbekannten Gründen nicht möglich sind, muss das Theater- und Opernhaus mit seinem Programm ausweichen. Warum also nicht ins älteste erhaltene Rangtheater Europas? Und so leiht das Schlosstheater Schwetzingen dem NTM von Februar bis Juni seine spektakuläre Bühne. Den Auftakt zur Spielreihe am Sonntag (26. Februar) bildet Mozarts berühmte Opera buffa „Die Hochzeit des Figaro“.  

Schlosstheater als spektakuläre Interimsspielstätte für das NTM

Das Schwetzinger Schlosstheater diente schon Kurfürst Carl Theodor als Schauplatz für hochkarätige Veranstaltungen. Auch Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart besuchte während seiner Europareise im Jahr 1763 eine „französische Comoedie“ im Schlosstheater. Mozartmusik war im 18. Jahrhundert hier nicht zu hören, aber das können heutige Gäste nun genießen: Das Nationaltheater Mannheim eröffnet am 26. Februar mit Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ seine Spielreihe am Schlosstheater Schwetzingen.

Aufgrund umfangreicher Sanierungsarbeiten am Nationaltheater Mannheim weicht das Ensemble derzeit auf alternative Bühnen aus. Sandra Moritz, Leiterin der Schlossverwaltung Schwetzingen, gibt die Bühne des Schlosstheaters gerne frei: „Die Kooperation mit dem Nationaltheater Mannheim ist für uns eine große kulturelle Bereicherung.“ Und ergänzt: „Wir freuen uns natürlich besonders darüber, dass die Verbindung von Mozart und Schwetzingen gerade am Premierenabend hervorgehoben wird.“ 

Das Schloss in Schwetzingen beherbergt das älteste noch erhaltene Rangtheater in ganz Europa.
Das Schloss in Schwetzingen beherbergt das älteste noch erhaltene Rangtheater in ganz Europa. © Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Die Verbindung zwischen Schloss Schwetzingen und dem berühmten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart ist seit seinem ersten Besuch am 18. Juli 1763 ungebrochen. Einige Jahre später, während seines 3. Besuchs in der Kurpfalz, lauschte Mozart dann am Nationaltheater Mannheim seiner eigenen Oper „Die Hochzeit des Figaro“.

Spielreihe des Nationaltheaters Mannheim

Vom 26. Februar bis zum 23. Juli bespielt das Nationaltheater Mannheim die rund 16 Kilometer entfernte Bühne des Schlosstheaters in Schwetzingen mit Werken großer Komponisten. Neben der „Opera buffa“ von Mozart können sich Klassik-Fans unter anderem auch auf das Oratorium „La Resurrezione“ von Georg Friedrich Händel freuen.

Doch auch klein besetzte Werke aus dem Barock und der Moderne, deren Inszenierungen sich ideal für die elegante Kulisse des Schlosstheaters eignen, werden gespielt. Tickets zu den Veranstaltungen und Einzelheiten zum Programm sind unter www.nationaltheater-mannheim.de zu finden. Eine weitere Ausweichspielstätte des NTM befindet sich im Alten Kino in Mannheim-Franklin.

Schlosstheater Schwetzingen als architektonisches Glanzstück 

Mit dem Schlosstheater schuf der renommierte Architekt Nicolas de Pigage von 1752 bis 1753 ein wahres Meisterwerk. Im Nördlichen Zirkelbau des Schwetzinger Schlosses konstruierte der lothringische Architekt das erste offene Rangtheater in Europa – ein Theater ganz ohne Logeneinbauten in den Rängen.

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Das Theater besteht aus einer Holzkonstruktion in Glockenform und zwei Rängen, die in den Raum hineinragen. Der Boden des Zuschauerraums neigt sich zum Herzstück des Saals: Die 35 Meter lange Bühne verfügte über eine Bühnenmaschinerie, mit der sich innerhalb weniger Sekunden verblüffende Szenenwechsel durchführen ließen. (pek mit PM)

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