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„Druck noch einmal erhöhen“: Gewerkschaft ruft zu Post-Streik in Mannheim und Region auf

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Von: Marten Kopf, Sarah Isele, Daniel Hagen

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Mannheim/Rhein-Neckar-Kreis - Die Fachgewerkschaft DPVKOM hat zu Warnstreiks bei der Deutschen Post aufgerufen. Davon sind auch wieder Mannheim und die Region betroffen.

Update vom 2. März, 09:45 Uhr: Der Tarifstreit bei der Deutschen Post geht in die nächste Runde. Die Fachgewerkschaft DPVKOM hat für den Zeitraum zwischen Donnerstag (2. März) und Samstag (4. März) zu erneuten Warnstreiks aufgerufen. Davon betroffen sind die Niederlassungen Karlsruhe, Mannheim und Ravensburg. Dabei werden zahlreiche Zustellungspunkte bestreikt, weshalb Briefe und Pakete im Südwesten in den kommenden Tagen nicht ausgeliefert werden.

„Das Tarifangebot der Deutschen Post erfüllt zwar einige unsere Forderungen. Dazu zählen zum Beispiel die sofortige Zahlung des Weihnachtsgeldes und die Gewährung der vollen Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro. Allerdings ist es von unseren Forderun­gen hinsichtlich einer prozentualen Entgelt­steigerung und der Mindesterhöhung der Tabel­lenentgelte in den unteren Entgeltgruppen noch weit entfernt. Auch die Laufzeit des vorge­legten Gesamtpakets muss kürzer ausfallen. Aus diesem Grund wollen wir den Druck auf die Deutsche Post noch einmal erhöhen“, erklärt die Bundesvorsitzende der Fachgewerkschaft DPVKOM, Christina Dahlhaus.

Gewerkschaft verdi ruft Deutsche Post erneut zu Warnstreik auf

Update vom 6. Februar, 09:35: Weitere acht Tage später und es findet sich noch immer kein Ende beim Streik der Post-Beschäftigten. Auch heute können wieder viele Postkunden vergeblich auf Briefe und Pakete warten. Die Gewerkschaft Verdi hat am Montag (6. Februar) nämlich erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Wie die Gewerkschaft mitteilt, seien die Streiks unter anderem in den Regionen Karlsruhe, Pforzheim, Bruchsal, Mannheim, Rhein-Neckar und Stuttgart geplant.

Warnstreiks bei der Post: Auf in die nächste Runde

„Am Dienstag werden die Warnstreiks im Land deutlich ausgeweitet“, kündigte die Gewerkschaft am Montagmorgen weiter an. Der Schwerpunkt liege an beiden Tagen in der Zustellung. Am Dienstag (7. Februar) soll in Stuttgart eine Kundgebung stattfinden, hierbei werden über 2.500 Gewerkschaftsmitglieder erwartet.

Den Zeitraum des Streiks erklärt Verdi-Funktionär Andreas Henze: „Wir streiken jetzt, damit es am 9. Februar ein Ergebnis gibt, das die massive finanzielle Belastung der Beschäftigten durch die Inflation ausgleicht und das die Milliardengewinne der Deutschen Post AG berücksichtigt“. Bereits in den vergangenen Wochen hätten sich insgesamt rund 11.000 Beschäftigte im Land an Arbeitsniederlegungen beteiligt. Die Verhandlungen gehen am 8. und 9. Februar weiter.

Warnstreiks bei der Post: Jedes fünfte Paket bleibt am Samstag liegen

Erstmeldung vom 28. Januar, 15:05 Uhr: Weil viele Post-Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt haben, blieb am Samstag Firmenangaben zufolge jedes fünfte Paket und jeder elfte Brief liegen. Rund 13.500 Beschäftigte hätten an den Warnstreiks in verschiedenen Regionen Deutschlands teilgenommen, so sagt es ein Post-Sprecher am Samstag (28. Januar) in Bonn.

Warnstreiks bei der Post: Sendungen in der Region verzögern sich

Auch die Metropolregion Rhein-Neckar ist betroffen, so wird etwa das Mannheimer Briefzentrum schon seit Donnerstag bestreikt. Zum zweiten Mal nach ersten Streiks der vorangegangenen Woche. Beteiligt seien etwas mehr als ein Drittel der Belegschaft in den betroffenen Standorten. Die Ausfallquote von 20 Prozent bei Paketen und 9 Prozent bei Briefen beziehe sich auf das tägliche Volumen in ganz Deutschland. Allerdings wurde nicht überall gestreikt. In Regionen, wo es Arbeitsausstände gab, war die Ausfallquote höher als im Bundesschnitt.

Die Warnstreik-Beteiligung in den einzelnen Regionen und Standorten falle unterschiedlich hoch aus, so der Post-Sprecher weiter, wodurch sie sich auch unterschiedlich auswirke. Verzögerungen bei der Abholung und Auslieferung von Briefen und Paketen könnten dazu führen, dass die Sendungen „erst einige Tage später, das heißt je nach Ende der Streikaktivitäten vor Ort erst in der kommenden Woche ausgeliefert werden können“.

Post-Beschäftigte in Baden-Württemberg: Verdi fordert 15 Prozent Lohnplus

Zum Streik im Südwesten aufgerufen waren Beschäftigte an den Standorten in den Regionen Mannheim, Rhein-Neckar, Karlsruhe, Pforzheim, Bruchsal, Rastatt, Heilbronn, Mosbach, Bietigheim-Bissingen, Schwäbisch-Hall, Südbaden, Region Stuttgart, Schwäbisch Gmünd, Meßstetten, Konstanz, Münsingen, St. Georgen, Ulm und Oberschwaben.

Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten im Bereich Post & Paket Deutschland. Begründet wird die Forderung unter anderem mit der Inflation. Das Management hält die Forderung der Gewerkschaft hingegen für überzogen und nicht darstellbar. Die Firmenspitze gibt zu bedenken, dass der Konzern finanziellen Spielraum für Investitionen brauche, um auch langfristig wettbewerbsfähig zu sein und Arbeitsplätze zu sichern. Außerdem verweist die Post darauf, dass der Konzerngewinn „zum übergroßen Teil mittlerweile im internationalen Geschäft erwirtschaftet“ werde. (mko/rah/dpa)

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