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Nachwuchs bei den Alpakas in Heidelberg – wie die Andenkamele Menschen helfen

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Von: Teresa Knoll

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Heidelberg - Auf der Alpakafarm Hirtenaue, wo Melanie Weigl Therapien anbietet, gibt es ein Fohlen. Das wird nicht auf der Farm bleiben, aber eigener Nachwuchs ist schon unterwegs.

Den Menschen helfen, Ruhe und Gelassenheit zu lernen, das ist der Grundgedanke hinter der Alpakafarm in Heidelberg. Dafür bietet Melanie Weigel auch Therapiestunden an. Zwölf Andenkamele hat die Besitzerin der Hirtenaue inzwischen auf der Farm, dazu ein Fohlen. Das wird zwar nicht bei ihr bleiben, aber eigener Nachwuchs ist schon unterwegs.

Alpakafarm Hirtenaue in Heidelberg: Nachwuchs im Sommer 2023

Mit vier männlichen Alpakas hat es 2019 angefangen, mittlerweile sind es zehn. Die anfänglichen Schwierigkeiten mit der Alpakafarm in Heidelberg sind überwunden. „Männchen sind besser für Wanderungen geeignet“, sagt Melanie Weigl, die Besitzerin der Alpakafarm Hirtenaue. Mit Weibchen könne man zwar selbst züchten, aber bei trächtigen Alpaka-Stuten müsse man aufpassen. Wenn sie zu großem Stress ausgesetzt sind, könnten sie ihre Fohlen verlieren.

Mittlerweile leben aber auch zwei Weibchen auf der Farm. Eine von ihnen hat bereits ein Fohlen mitgebracht. Der zwölf Wochen alte Flo wurde anfänglich für ein Mädchen gehalten. Er wird wieder zu der Züchterin nach Bretten zurückgehen, von der Melanie Weigl die beiden Stuten gekauft hat. Etwa im Mai oder Juni 2023 wird es aber auch eigene Fohlen auf der Hirtenaue geben, denn Fleur und Amalia, die beiden Weibchen, sind schon trächtig. Ein ganzes Jahr lang trägt eine Alpaka-Stute ihr Junges aus.

Fohlen Flo auf der Alpakafarm in Heidelberg
Fohlen Flo auf der Alpakafarm in Heidelberg © Headline24/Teresa Knoll

Alpakafarm Hirtenaue in Heidelberg: Therapiestunde mit den sanften Andenkamelen

Melanie Weigl hat eine Rettungsdienst-Ausbildung gemacht. Dort hat sie auch Praktika in psychiatrischen Anstalten absolviert. Dadurch kam sie dann auf den Gedanken, eine tiergestützte Therapie anzubieten. „Jetzt habe ich von allem etwas: Tiere, Medizin und die Arbeit mit Menschen.“ Ihre Klienten sind Menschen aller Altersklassen und mit den verschiedensten Problemen. Sogar ein bettlägeriger Patient habe ihr Angebot schon angenommen.

Alpakas sind durch ihr Wesen besonders gut als Therapietiere geeignet. Sie haben eine ruhige und positive Ausstrahlung, die sich auch auf den Menschen überträgt. Umgekehrt werden die Tiere unruhig, wenn ihnen ein Mensch zu hektisch ist. „Wenn ein Alpaka bei der Wanderung stehen bleibt, sagen die Leute oft, es ist bockig“, sagt Melanie Weigl. Tiere könne man aber nicht in Schubladen stecken, wie Menschen es gerne tun. Man müsse dann herausfinden, was das Alpaka gerade hat.

Alpakafarm Hirtenaue in Heidelberg: Ausbildung zum Therapie-Alpaka

Für die Therapien müssen die Hengste erst einmal ausgebildet werden, denn die Klienten sollen die Tiere ja auch streicheln dürfen. Wie lange es dauert, bis ein Alpaka bereit ist, in Therapien eingesetzt zu werden, ist von Tier zu Tier unterschiedlich. Beim Anführer der Herde hat Melanie Weigl allein drei Monate dafür gebraucht, bis er sich auch nur anfassen ließ.

Im ersten Jahr gab es einige ungebetene Besucher auf der Alpakafarm. Eine Person ist in das Gehege in Heidelberg eingedrungen und hat den Alpakas Kartottenstückchen gebracht, die den Tieren aber im Hals stecken bleiben können. Noch verrücktere Leute, erzählt Melanie Weigl, würden das „Bitte nicht füttern“-Schild am Zaun einfach ignorieren und den Tieren Marshmallows und Gummibärchen hinwerfen.

Alpakafarm Hirtenaue in Heidelberg: Andenkamele bei einer Wanderung erleben

Insgesamt geht es den Tieren auf der Farm aber sehr gut. „Man würde merken, wenn irgendetwas nicht stimmt“, erklärt Melanie Weigl. Auf der Alpakafarm Hirtenaue haben die Andenkamele alles, was sie sich nur wünschen können: Genug Auslauf, eine abwechslungsreiche Umgebung und viele Spielgefährten. Hühner-Ärgern gehört auch zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Andererseits schützen die Alpakas die Seidenhühner: Kein Fuchs oder Greifvogel traut sich an die Vögel heran.

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Melanie Weigl bietet auch geführte Wanderungen mit den Alpakas an. Oder man bucht eine Stunde, in der man sich einfach im Gehege ins Gras setzen kann und sich von der Ruhe der Andenkamele anstecken lässt. Danach gibt es dann die Möglichkeit, sich im Shop mit Kleidung und Schuhen aus wärmender Alpakawolle auszustatten, die Melanie Weigl extra aus Peru importiert. (resa)

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