Miramar in Weinheim: Weitere Rutschen-Vorfälle im Spaßbad – neue Ermittlungen

Weinheim - Eine Besucherin erlebt im Miramar einen wahren Albtraum, als sie eine Stunde lang in einer Rutsche festsitzt. Jetzt ermittelt die Polizei in weiteren Fällen.
„Wir bedauern den Vorfall sehr. Das Wohl unserer Gäste steht im Miramar über Allem. Wir wünschen der Dame eine baldige Genesung und stehen für einen Kontakt und Unterstützung gerne bereit.“ Das sind die Worte von Miramar-Geschäftsführer Marcus Steinhart, als im November vergangenen Jahres eine 43-Jährige im Weinheimer Spaßbad im „Hurrican-Loop“, einer der ganz großen Wasserrutschen des Bads, festsitzt und erst eine geschlagene Stunde später aus ihrer durchaus misslichen Lage befreit werden kann.
Name | MIRAMAR Erlebnisbad |
Ort | Weinheim (Baden-Württemberg) |
Eröffnung | 26. Oktober 1973 |
Ein Berater des Unternehmens macht seinerzeit klar, dass die 43-Jährige zu keinem Zeitpunkt festgesteckt habe oder gar „gefangen“ gewesen sei. Verschiedene Medien hatten nämlich genau das kolportiert. Die Frau aber hätte sich jederzeit selbst durch eine der eigens für diese Fälle installierten Rettungsluken befreien können. Pro Jahr, so ein Sprecher des Badbetreibers weiter, würden etwa 1.500 bis 2.000 Personen die Rutsche nicht bis ganz nach unten ins Wasser schaffen und anschließend über eben diese Luken nach draußen gelangen.
Nach Rutschen-Unfall in Weinheim: Ermittlungen in mehreren Fällen
Der Knackpunkt: Der Unfall im Weinheimer Spaßbad ist allen Sicherheitsvorkehrungen zum Trotz womöglich kein Einzelfall. Die Polizei nimmt inzwischen mehrere solcher Vorfälle unter die Lupe, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Mannheim nun mitteilt. Neben dem bereits angesprochenen Fall wird auch wegen eines weiteren von Betroffenen gemeldeten Rutschen-Unfalls ermittelt. Ein Sprecher des Unternehmens sagt: „Bei Spaßbädern kommt es immer wieder zu kleinen Unfällen.“ Die Betroffenen würden immer vor Ort versorgt.

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Laut Polizei aber war etwa schon im vergangenen August ein Badegast gegen den Rand eines Auffangbeckens am Ende einer Rutsche geprallt. Grund: Wegen des niedrigen Wasserstands im Auffangbecken konnte er wohl nicht ausreichend abgebremst werden. Aufmerksame Badegäste verhinderten damals laut Polizei eine Kollision mit einem nachfolgenden Gast, indem sie Gummireifen zum Stoppen in das Becken warfen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in beiden Fällen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und prüft, ob Mitarbeiter des Bades ihr Aufsichtspflicht verletzt haben.
„Miramar“ in Weinheim: Mitarbeiter abgemahnt
Das Bad unterstrich derweil mit Blick auf den Fall der liegengebliebenen Besucherin, dass Menschen zuweilen in einer Senke nach dem Loop nicht mehr weiterkommen. In allen anderen Fällen hätten die Menschen die Rutsche selbstständig verlassen. Die Senke, in der die Frau festsaß, solle Tempo aus der Fahrt herausnehmen, Gäste könnten unterwegs 40 bis 50 Kilometer pro Stunde erreichen. Und die Notausstiege seien nicht zu übersehen gewesen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben den damals an der Looping-Rutsche diensthabenden Mitarbeiter trotz allem abgemahnt. (mko/dpa)