Tödlicher Angriff in Illerkirchberg: Mordanklage nach Bluttat an Mädchen (†14) erhoben
Illerkirchberg - Der Beschuldigte gesteht den Messer-Angriff an einem der Mädchen, das in der Folge starb. Jetzt ist Anklage wegen Mordes und versuchten Mordes erhoben worden.
Update vom 28. Februar, 11:40 Uhr: Drei Monate nach der Bluttat von Illerkirchberg ist Anklage gegen einen Asylbewerber aus Eritrea erhoben worden. Der 27-Jährige soll am 5. Dezember 2022 zwei Mädchen auf dem Schulweg mit einem Messer attackiert haben. Während eine 13-Jährige schwer verletzt wird, stirbt eine 14-Jährige bei dem Angriff. Dem mutmaßlichen Angreifer wird daher von der Staatsanwaltschaft Ulm Mord und versuchter Mord mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen.
Der 27-Jährige soll an diesem Morgen zum Landratsamt des Alb-Donau-Kreises unterwegs gewesen sein, um mit seinem Messer die Ausstellung eines Ausweisdokuments zu erzwingen. Den beiden Mädchen war er dabei zufällig begegnet.
Tödlicher Messer-Angriff in BW: Verdächtiger von Illerkirchberg gesteht
Erstmeldung vom 10. Januar: Die Bluttat an den beiden Mädchen erschüttert nicht nur die Gemeinde bei Ulm, sondern sorgt bundesweit für Entsetzen: Zwei Mädchen, eine 13-Jährige und eine 14-Jährige werden auf dem Schulweg in Illerkirchberg (Baden-Württemberg) aus heiterem Himmel von einem Mann mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Eines der beiden stirbt später in der Klinik. Nun hat der mutmaßliche Täter sich geäußert.
Der Verdächtige im Fall des Messerangriffs in Illerkirchberg legt ein Geständnis ab: Er habe mehrfach mit einem Messer auf ein Mädchen eingestochen. Das teilen am Dienstag das Polizeipräsidium und die Staatsanwaltschaft in Ulm mit. Das Motiv für die Tat bleibt jedoch weiterhin unklar. Aus ermittlungstechnischen Gründen könnten dazu vorerst noch keine Angaben gemacht werden, so die Behörden.
Tödlicher Messer-Angriff in Illerkirchberg: Mann ist Mädchen nur durch Zufall begegnet
Der 27 Jahre alte mutmaßliche Täter, ein Asylsuchender aus Eritrea, wurde demnach bereits am 5. Januar vernommen. Zuvor hatte er geschwiegen. Nun räumt er die Tat ein und gibt außerdem an, die beiden Mädchen zuvor nicht gekannt zu haben. Die Angaben stimmen laut Polizei mit den Ergebnissen der Spurenauswertung überein. So seien am Tatmesser, mit dem die Tat mutmaßlich begangen wurde, DNA-Spuren der getöteten 14-Jährigen als auch des Beschuldigten festgestellt worden.
Bluttat von Illerkirchberg: Vorwurf des Mordes und versuchten Mordes
Auch sei DNA der 14-Jährigen an der Kleidung des Mannes gefunden worden. Bei dem Messerangriff war am 5. Dezember das 14-jährige Mädchen schwer verletzt worden und später in einer Klinik gestorben. Die 13 Jahre alte Freundin des Opfers wurde ebenfalls schwer verletzt. Sie konnte das Krankenhaus laut Polizei jedoch mittlerweile verlassen.
Der mutmaßliche Täter befindet sich in Untersuchungshaft in einem Gefängniskrankenhaus. Ihm werden Mord und versuchter Mord vorgeworfen. Den Behörden sei der Mann, der sich seit 2016 in Deutschland aufhält, zuvor nicht durch Gewalttaten bekannt gewesen, heißt es.

Tödlicher Messer-Angriff in BW: Bluttat sorgt bundesweit für Entsetzen
Die Tat erschüttert nicht nur die betroffene Gemeinde, sondern sorgt bundesweit für Entsetzen und auch ein Aufflammen politischer Debatten. Die Eltern der beiden Mädchen rufen dazu auf, die Tat nicht für Hetze zu instrumentalisieren. Dem schließen sich viele Politiker an. Die Polizei appelliert, aufgrund der Tat in Illerkirchberg keinen „Generalverdacht gegen Fremde ... zu hegen“.
Es gibt jedoch auch Kritik an der deutschen Asylpolitik. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl spricht sich dafür aus, bestimmte Täter abzuschieben. Wer als Geflüchteter in dem Land, das ihm Schutz gewähre, einen Menschen ermorde und einen weiteren Menschen schwer verletze, habe sich dafür entschieden, in diesem Land nicht bleiben zu wollen, sagt Strobl. (dpa/resa)