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Gericht fällt Urteil: Xavier Naidoo darf nicht Antisemit genannt werden

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Von: Michael Watson

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Xavier Naidoo
Der Mannheimer Xavier Naidoo steht wieder vor Gericht. © picture alliance/dpa

Mannheim/Heidelberg - Gegen den Xavier Naidoo stehen weiterhin schwere Vorwürfe im Raum. Jetzt muss ein Gericht darüber entscheiden, wer recht hat:

Update vom 24. Oktober: Die Richter des Oberlandesgerichts Nürnberg haben entschieden: Xavier Naidoo darf nicht als Antisemit bezeichnet werden. Am 22. Oktober fällt das Urteil zugunsten des Mannheimer Sängers, der im Juli 2017 von einer Fachreferentin der Heidelberger Amadeu-Antonio Stiftung als Antisemit bezeichnet wurde. Konkret ging es bei dem Gerichtsverfahren um folgendes Zitat: „Er (Anm.: gemeint ist Xavier Naidoo) ist Antisemit, das darf ich, glaube ich, aber gar nicht so offen sagen, (…). Aber das ist strukturell nachweisbar.“ Daraufhin klagte Xavier Naidoo vor dem Landgericht Regensburg, was ihm schon im Juli 2018 recht gab. Doch das Verfahren ging auf Antrag der Amadeu-Antonio-Stiftung in die zweite Instanz an das Oberlandesgericht Nürnberg. Nun haben auch die Richter in Nürnberg dem Sänger recht gegeben: „Aufgrund der Schwere des Eingriffs in das Persönlichkeitsrecht des Klägers überwiege dieses das Recht der Beklagten, ihre Meinung frei zu äußern (...)“.

Ende November 2019 ist der Sänger auf seiner „Hin und Weg“-Tour und plant dieses Jahr noch 12 weitere Konzerte in Deutschland. Doch Xavier Naidoo wird nicht überall mit offenen Armen empfangen: In München ruft das Aktionsbündnis „Linke Bündnis gegen Antisemitismus“ zu einem Protest während eines seiner Konzerte auf. Die Initiatoren erheben erneut schwere Antisemitismus-Vorwürfe gegen Xavier Naidoo. Ein Video, das im März 2020 auftaucht, sorgt ebenfalls für jede Menge Aufregung. Viele werfen dem Sänger Rassismus vor, einige fordern sogar in einer Petition, dass Xavier Naidoo aus der DSDS-Jury fliegt, was schlussendlich dann auch geschieht. Einige Wochen nach seinem DSDS-Rausschmiss, meldet sich der Sänger zu Wort. In einem Interview erklärt er, dass er RTL nur ausgenutzt habe, da er Werbung für sein neues „patriotisches“ Album machen wollte und eine möglichst breite Masse erreichen wollte: „Ich habe mir die Reichweite von RTL zunutze gemacht“, gibt Xavier Naidoo zu. Der Sänger macht weniger Tage danach in einem anderen Video eine schockierende Aussage: Wurde Xavier Naidoo als Kind missbraucht?

NameXavier Kurt Naidoo
Geboren2. Oktober 1971 in Mannheim
Größe1,76 m
Bekannte AlbenNicht von dieser Welt, Hin und Weg
ElternEugene Naidoo, Rausammy Naidoo
EhefrauJulia 

Xavier Naidoo: Darf er Antisemit genannt werden? Oberlandesgericht Nürnberg entscheidet darüber

Dieser Weg wird kein leichter sein“ – das wird sich Xavier Naidoo vielleicht auch in diesen Tagen gedacht haben, denn gegen den 47-jährigen Sänger aus Mannheim stehen schwere Vorwürfe im Raum. Eine Mitarbeiterin der Amadeu-Antonio-Stiftung aus Heidelberg wirft Xavier Naidoo vor, er sei antisemitisch, was sich anhand seiner Liedertexte „strukturell“ nachweisen ließe. Jetzt muss das Oberlandesgericht Nürnberg entscheiden, ob Xavier Naidoo in der Öffentlichkeit als Antisemit bezeichnet werden darf.

Am Dienstag (24. September) beschäftigte sich das Oberlandesgericht Nürnberg mit den Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Sänger aus Mannheim. Zwar sind weder Xavier Naidoo noch die Mitarbeiterin der Amadeu-Antonio-Stiftung heute anwesend, dennoch schlägt der Prozess Wellen.

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Mannheim/Heidelberg: Xavier Naidoo wehrt sich gegen Antisemitismus-Vorwürfe

Im Juli 2018 standen Xavier Naidoo und die Amadeu-Antonio-Stiftung schonmal in erster Instanz vor dem Landgericht Regensburg. Damals wurde dem Sänger aus Mannheim recht gegeben – er darf also nicht als Antisemit bezeichnet werden. Doch die Amadeu-Antonio-Stiftung akzeptiert dieses Urteil nicht und geht dieses Jahr in die zweite Instanz zum Oberlandesgericht Nürnberg. Xavier Naidoo streitet die Antisemitismus-Vorwürfe bisher vehement ab und beruft sich auf sein Persönlichkeitsrecht, das er durch die Vorwürfe verletzt sieht. Allerdings gab es in der Vergangenheit immer wieder Kontroversen um Xavier Naidoos politische Einstellung und Liedtexte.

Ein Gerichtssprecher des Oberlandesgerichts Nürnberg weist jetzt schon darauf hin, dass man vor Ende Oktober keine Entscheidung im Fall Xavier Naidoo erwarten könne. Robert Lüdecke, Pressesprecher der Amadeu-Antonio-Stiftung erklärt am Donnerstag, dass es vonseiten der Stiftung vorerst kein Statement zum erneuten Prozess geben würde. Man wolle erst das Urteil des Gerichts abwarten. Xavier Naidoo fällt in dieser Hinsicht allerdings auch immer wieder auf. Im März 2020 taucht ein Video von ihm in Internet auf, in dem er rechtes Gedankengut verbreitet und zur Gewalt gegen Geflüchtete aufruft.

Insgesamt kann man trotzdem sagen, dass das Jahr 2019 für Xavier Naidoo durchaus erfolgreich war: Anfang 2019 sitzt er in der DSDS-Jury neben Dieter Bohlen, im Sommer bringt er sein achtes Album heraus und beendet im Dezember seine erfolgreiche „Hin und Weg“-Tour. In 2020 will Xavier Naidoo nahtlos an seinen Erfolg anknüpfen und beginnt das neue Jahrzehnt mit einer großen Ankündigung: Zwar will er sich auf seine Soloprojekte konzentrieren, doch Fans können sich schon jetzt auf neue Tracks mit Rapper Kool Savas freuen.

Mannheim/Heidelberg: Xavier Naidoo singt Liebes-Duett mit Shirin David

Erst am Freitag (20. September) ist Xavier Naidoo in den Schlagzeilen, weil das neue Video mit YouTube-Superstar und Chart-Stürmerin Shirin David veröffentlicht wird. Im Zuge ihres neuen Albums „Supersize“ holt sich Shirin David hochkarätige Unterstützung aus Mannheim: Xavier Naidoo singt mit ihr „Nur mit Dir“ und sorgt für Furore auf YouTube und in den sozialen Medien. Naidoos DSDS-Kollege Pietro Lombardi verrät unterdessen in einem Interview, dass er vor einigen Jahren ein Angebot der TSG Hoffenheim ausgeschlagen hat

Nicht nur mit Shirin David ist er im Duett, auch mit Vanessa Mai ist ein Video aufgetaucht, in dem er als ihr Trauzeuge zu sehen ist, was hat es damit auf sich? Hier erfährst Du mehr.

Xavier Naidoo ist nicht der einzige Star aus der Metropolregion, der zurzeit ordentlich absahnt. Auch Deutschrapper Apache 207 geht mit seiner Musik in ganz Deutschland durch die Decke! Am 25. Oktober kommt dann seine langersehnte Debüt-EP auf den Markt. 

Xavier Naidoo soll im August bei einem Open-Air-Konzert in Ladenburg auftreten. Doch nach den Skandalen der letzten Wochen mit rassistischen Aussagen regt sich Widerstand gegen diese Idee. Mehrere Politiker wollen verhindern, dass der Mannheimer auftritt. Auch in der ProSieben-Show „Late Night Berlin“ wird über den Sänger gesprochen. Dabei stellen sich Klaas und Max Giesinger die Frage, ob Xavier Naidoo schon immer verrückt war. Diese Ansicht wird Attila Hildmann nicht teilen, denn der Kochbuch-Autor hält zu Xavier Naidoo und teilt sogar die verrückten Verschwörungstheorien.

dpa/mw

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