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Corona-Impfzentrum in Baden-Württemberg: Standorte, Termine und Impfen im Überblick

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Von: Florian Römer

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Baden-Württemberg - Mitte Dezember ging es los. An zehn Zentralen und 50 Kreis-Impfzentren im Land können sich Bürger gegen das Coronavirus impfen lassen. Alle Standorte im Überblick:

Update vom 22. Januar: Mit einer Woche Verspätung nehmen am Freitag (22. Januar) in Baden-Württemberg auch die Kreisimpfzentren (KIZ) ihre Arbeit auf. Rund 50 KIZ sind über das ganze Bundesland verteilt. Allerdings hapert es fast an allen Orten an dem wichtigsten Aspekt: dem Impfstoff. Pfizer hatte angekündigt, die Produktion des von BioNTech entwickelten mRNA-Vakzins drosseln zu müssen. Das hat auch Auswirkungen auf die Menge des ausgelieferten Impfstoffs.

Viele Kreisimpfzentren sitzen jetzt fast buchstäblich „auf dem Trockenen“ ‒ manche KIZ, wie das in Heidelberg, werden wegen knapper Impfstoffdosen nur ein mal wöchentlich geöffnet. Insgesamt stehen den einzelnen Kreisimpfzentren im Januar nur 585 Impfdosen pro Woche zur Verfügung. Von dem Start einer Massenimpfung gegen Corona kann also vorerst nicht die Rede sein.

Zentrale Impfzentren starten am 27. Dezember

Update vom 27. Dezember: Heute beginnen die ersten Impfungen in Deutschland – allerdings erst nur für Menschen über 80 Jahren. Um einen Termin für die Zentralen Impfzentren Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Klinikum Stuttgart (Standort Liederhalle), Rot am See, Heidelberg, Freiburg oder Mannheim zu bekommen, musst Du die Impftermin-Servicehotline des Landes unter der Nummer 116117 anrufen.

Corona in Baden-Württemberg: So bekommst Du einen Impftermin

Aufgrund der derzeitigen begrenzten Verfügbarkeit von nur einem Impfstoff ist damit zu rechnen, dass die ersten angebotenen Termine schnell vergeben sein werden. Es werden nach und nach mit weiteren Impfstofflieferungen neue Termine angeboten. Die endgültige Prüfung des Anspruchs auf eine Impfung findet vor Ort im jeweiligen Impfzentrum statt. Dafür musst Du Deinen Ausweis und Deine Krankenkassen-Karte mitnehmen. Die Impfung ist komplett kostenlos. Bewohner von Alten - und Pflegeheimen sowie der Angestellten dort brauchen keinen Termin zu machen, da mobile Impfteams ab heute unterwegs sind.

Corona-Impfzentren in Baden-Württemberg: Hier kannst Du dich jetzt impfen lassen

Grundtext vom 3. Dezember: In Großbritannien hat die Gesundheitsbehörde MHRA am Mittwoch (2. Dezember) eine Notfallzulassung für den Coronavirus-Impfstoff der Unternehmen BioNTech und Pfizer gegen das Coronavirus genehmigt. Auch in anderen europäischen Staaten wurde eine Zulassung für das erfolgversprechende mRNA-Vakzin beantragt. Seit dem 21. Dezember hat das Vakzin unter dem Handelsnamen „Comirnaty“ auch eine Notfallzulassung für Deutschland.

Corona: Baden-Württemberg richtet Zentrale Impfzentren ein

Seit Ende November bereitet sich Baden-Württemberg auf die Verteilung des BioNTech-Vakzins und anderer Impfstoffe vor. Dazu hat die Landesregierung eine Impfstrategie erarbeitet. Da mit ersten Impfstofflieferungen schon Mitte Dezember gerechnet wird, werden bis dann an neun Orten in Baden-Württemberg „Zentrale Impfzentren“ (ZIZ) eingerichtet. Sie sollen von „Mobilen Impfteams“ unterstützt werden. In den ZIZ sollen mindestens 1.500 Impfungen täglich möglich sein.

LandBaden-Württemberg
Einwohner11,07 Millionen (2019)
LandeshauptstadtStuttgart
MinisterpräsidentWinfried Kretschmann (Grüne)

Impfungen könnten über die Regelversorgung in Arztpraxen zunächst nicht gewährleistet werden, heißt es aus Stuttgart. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, im ersten Schritt zwei bis drei Zentrale Impfstellen pro Regierungsbezirk aufzubauen. Die Standorte für die ZIZ sind Stuttgart (2), Rot am See, Ulm, Tübingen, Freiburg, Offenburg, Karlsruhe sowie das Maimarktgelände in Mannheim und und der ehemalige US-Supermarkt im Patrick-Henry-Village in Heidelberg. In Stuttgart werden am Robert-Bosch-Krankenhaus und in der Liederhalle ein ZIZ eingerichtet. In Ulm, Freiburg, Offenburg und Karlsruhe befindet sich das ZIZ auf dem jeweiligen Messegelände, in Tübingen auf dem Festplatz. Das ZIZ in Rot am See kommt in die Steinäckerstraße.

Pflegeschülerinnen des Klinikum Stuttgart gehen durch das Zentrale Impfzentrum des Klinikum Stuttgart in der Liederhalle. (zu dpa über die Vorbereitungen der Länder für regionale Impfzentren) | Aktuell
Blick ins zentrale Impfzentrum in der Liederhalle in Stuttgart. © picture alliance/dpa | Marijan Murat

Standorte der Zentralen Impfzentren (ZIZ) in Baden-Württemberg:

Corona: 50 Kreis-Impfzentren in Baden-Württemberg

Ab Mitte Januar sollen dann auf Stadt- und Kreisebene rund 50 Kreis-Impfzentren (KIZ) die ZIZ unterstützen. Hier rechnet das Land mit rund 800 Impfungen pro Tag. Auch in den KIZ kommen Mobile Impfteams zum Einsatz. Geplanter Start für die Kreis-Impfzentren ist der 15. Januar. Spätestens ab Sommer 2021 will sich das Land dann aus dem Impfgeschehen zurückziehen. Dann sollen Facharzt- und Hausarztpraxen die Regelversorgung mit Impfstoffen gegen das Coronavirus übernehmen.

Nach Angaben des Sozialministeriums werden je nach Größe in jedem Stadt- und Landkreis ein bis zwei Kreis-Impfzentren errichtet. Für die sechs bevölkerungsreichsten Kreise sind zwei KIZ geplant, für alle anderen eines. Städte, Gemeinden und Kreise hatten vom Ministerium einen Kriterienkatalog für mögliche Standorte erhalten. Diese konnten daraufhin Liegenschaften vorschlagen.

Kreis-Impfzentren in Baden-Württemberg: Alle 50 Standorte im Überblick

Seit Mittwoch (2. Dezember) stehen die 50 Standorte der Kreis-Impfzentren in Baden-Württemberg fest. Im Rhein-Neckar-Kreis wird in den großen Kreisstädten Sinsheim und Weinheim jeweils ein KIZ eingerichtet. „Es freut mich sehr, dass das Sozialministerium genau wie beim ZIZ auch unserem Vorschlag bezüglich der beiden KIZ-Standorte gefolgt ist. Das Landratsamt wird in enger Zusammenarbeit mit den weiteren Akteuren, darunter die Uniklinik Heidelberg und die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg, alles dafür tun, damit wir unverzüglich mit den Impfungen für die Menschen in der Rhein-Neckar-Region beginnen können“, sagt Landrat Stefan Dallinger. In Heidelberg wird das KIZ am Gesellschaftshaus im Pfaffengrund aufgebaut.

Die Standorte aller 50 Kreisimpfzentren in Baden-Württemberg:

Regierungsbezirk Karlsruhe

Regierungsbezirk Stuttgart

Regierungsbezirk Tübingen

Regierungsbezirk Freiburg

Weitere wichtige Infos zur Corona-Impfung

Ziel des Landes-Konzepts ist es, dass ab 15. Dezember an den ZIZ Menschen gegen Corona geimpft werden „könnten“. Ob bis dahin bereits ein Impfstoff zur Verfügung steht, ist bislang noch unklar. Erste Vakzin-Lieferung könnte es laut baden-württembergischem Sozialministerium bereits ab kommender Woche geben.

Ab 15. Januar sollen dann im zweiten Schritt auch die KIZ einsatzbereit sein. Die Impfzentren sollen täglich von 7 bis 21 Uhr betrieben werden. Einen Impftermin im zum Wohnort nächstgelegenen Impfzentrum bekommt man über die Zentrale Terminvergabe unter Telefon 116 117. Da die Impfung in zwei Dosen innerhalb von 21 bis 28 Tagen verabreicht wird, sollten gleich zwei Termine vereinbart werden.

Corona: Wer wird wann geimpft?

Das Impfkonzept des Landes sieht vor, dass zunächst Risikogruppen das Vakzin erhalten sollen. Die mobilen Einsatzgruppen sollen Risikogruppen aufsuchen, die selbst nicht mehr in die Impfzentren kommen können ‒ etwa in Alten oder Pflegeheimen. „Vor allem ein Teil der Risikogruppen wird auf aufsuchende Angebote zur Impfung angewiesen sein. Daher stellen die mobilen Impfteams eine wichtige Ergänzung zu den geplanten Zentren dar“, sagt Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).

Manne Lucha (Bündnis 90/Die Grünen, l), Sozialminister Baden-Württemberg, lässt sich im Messezentrum von Notfallsanitäterin Dorothea Gansloser im Beisein von Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen, r), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und Thomas Strobl (CDU, M), Innenminister von Baden-Württemberg, den Ablauf einer Impfung demonstrieren. Das Deutsche Rote Kreuz probte den Ablauf zur Impfung eines Corona-Impfstoffs in dem neben weiteren für das Land Baden-Württemberg geplanten Impfzentren. In Ulm sollen pro Stunde bis zu 120 Menschen geimpft werden können. (zu dpa: «Spritze gegen das Virus - Landesregierung stellt Impfkonzept vor») | Archiv
Sozialminister Manne Lucha (Grüne) im Probe-Impfzentrum in Ulm. © Stefan Puchner/dpa - Bildfunk

Nach Menschen aus Risikogruppen können sich Ärzte, Pfleger und weitere Mitarbeiter des Gesundheitswesens impfen lassen, ehe Personen aus gesellschaftlichen Schlüsselbereichen (Polizisten, Feuerwehrleute, Lehrer, Erzieher, etc.) an der Reihe sind. Danach stehen die Impfzentren allen weiteren Bürgern offen. Laut Gesundheitsminister Lucha ist das Land darauf vorbereitet, neun Millionen Baden-Württemberger impfen zu lassen.

Zentrale und Kreis-Impfzentren: Wie viele Impfungen, wie viele Mitarbeiter?

Derzeit sind für die Zentralen Impfzentren mindestens 1.500 Impfungen pro Tag geplant. Nach Berechnungen des Landessozialministeriums könnten pro ZIZ monatlich rund 42.000 Menschen geimpft werden, in drei Monaten rund 126.000. Somit könnten allein in den neun ZIZ im Land bis Mitte Februar über 1,1 Millionen Baden-Württemberger geimpft werden ‒ also gut zehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Erste vorsichtigere Schätzungen für die Kreis-Impfzentren gingen von 750 täglichen Impfungen aus. Mittlerweile hat das Ministerium die Zahl auf rund 800 Impfungen pro Tag angehoben. In vier Wochen könnten sich in einem KIZ also mehr als 22.000 Bürger impfen lassen, in drei Monaten über 67.000. Mitte März wären so fast 3,4 Millionen Impfungen in KIZ möglich ‒ dann könnte bereits die Hälfte der Baden-Württemberger gegen Corona geimpft sein.

Unklar ist derzeit aber noch, wer in den ZIZ und KIZ arbeiten wird. „Zur Personalgestellung wird es notwendig sein, alle freien Kapazitäten zu sammeln“, teilt das Sozialministerium mit. Personal aus Krankenhäusern würde nicht ausreichen. Laut Landes-Konzept sind in einem ZIZ jeweils 122 Personen für einen Zwei-Schicht-Betrieb notwendig. Für die neun ZIZ wären das insgesamt 1.098 Mitarbeiter. Bei den KIZ rechnet die Landesregierung mit 72 Personen im Zwei-Schicht Betrieb. Alle 50 KIZ hätten also einen Personalaufwand von rund 3.600 Menschen. Gesucht werden neben Ärzten auch medizinisches Fachpersonal, Security-Mitarbeiter, Dolmetscher, Fahrer, Reinigungskräfte und Aushilfen für die Registrierung. An manchen Standorten soll auch die Bundeswehr zum Einsatz kommen.

Nach früheren Angaben kostet die Umsetzung der Corona-Impfungen das Land von Mitte Dezember an und bis Mitte April rund 60 Millionen Euro allein für die Personal- und Sachkosten in den Impfzentren. Die Beschaffung des Impfbestecks und die Impfstoff-Logistik sind bereits mit 15 Millionen Euro veranschlagt und genehmigt. Die Kosten trägt laut Konzept das Land zunächst vollständig selbst. Geplant ist aber, dass sich die gesetzliche Krankenversicherung zur Hälfte daran beteiligt. Rechtlich bindend ist das allerdings nicht. (rmx mit dpa)

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