genau sagen. Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hatte am Donnerstagabend davon gesprochen, dass das Schicksal von 40 bis 60 Menschen weiterhin ungeklärt sei. Der Kreis Ahrweiler hatte sogar von 1.300 noch vermissten Menschen im Kreisgebiet gesprochen. Eine Sprecherin erklärte das auch mit einem teilweise lahmgelegten Mobilfunknetz. Daher gebe es keinen Handy-Empfang und viele Menschen seien nicht erreichbar.
Stundenlanger Starkregen hatte zu einem verheerenden Hochwasser geführt. Schwerpunkt der Katastrophe ist der Kreis Ahrweiler. Allein im 700 Einwohner-Dorf Schuld an der Ahr wurden mehrere Häuser von den Wassermassen mitgerissen, zahlreiche weitere Gebäude teils schwer beschädigt. Erhebliche Schäden gab es auch in weiteren Regionen der Eifel sowie im Landkreis Trier Saarburg. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz wurden am Freitagmorgen fortgesetzt. Auch Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind zur Unterstützung in die Hochwasserregionen gekommen.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wollte sich am Freitagmorgen (8:30) in Trier über die Situation in ihrer Heimatstadt informieren. Wegen des starken Hochwassers im Mosel-Nebenfluss Kyll waren in Trier und Umgebung am Donnerstag Tausende Menschen in Sicherheit gebracht worden, auch ein Krankenhaus musste evakuiert werden.
Update vom 15. Juli, 21:12 Uhr: Durch die Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz haben neun weitere Menschen ihr Leben verloren. Damit erhöht sich die Zahl der Toten auf 28. „Wir gehen davon aus, dass wir neun weitere Tote bergen konnten durch die Feuerwehr, das ist jedenfalls die Meldung der technischen Einsatzleitung“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstagabend im SWR Fernsehen.
Auch mögliche weitere Opfer seien angesichts der großen Zahl von rund 40 bis 60 weiterhin vermissten Menschen zu befürchten, machte der Innenminister deutlich. „Wenn Menschen über so viele Stunden vermisst sind und man natürlich überall um die Katastrophe weiß, dann sind es einige, die sich aus welchen Gründen auch immer - hier muss man das Schlimmste denken - nicht zurückgemeldet haben, so dass die Nacht, die nächsten Tage möglicherweise auch diese Zahl noch einmal nach oben schnellen lässt“, sagte Lewentz.
Schwerpunkt der Katastrophe ist der Kreis Ahrweiler. Allein im 700 Einwohner zählenden Dorf Schuld an der Ahr waren sechs Häuser eingestürzt, etwa 40 Prozent der weiteren Wohngebäude wurden beschädigt. Erhebliche Schäden gab es auch in weiteren Regionen der Eifel sowie im Landkreis Trier-Saarburg.
Update vom 15. Juli, 18:54 Uhr: Bei einem Besuch im Katastrophengebiet im Landkreis Ahrweiler hat sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) besorgt über das Schicksal der 50 bis 70 noch vermissten Menschen gezeigt. Diese seien hoffentlich bei guten Freunden und Verwandten, weil ihnen rechtzeitig die Flucht vor den Wassermassen gelungen sei, sagte Dreyer. „Aber wir können im Moment das Schlimmste noch gar nicht ausschließen.“ Später fügte sie hinzu: „Wir beten dafür, dass diese Menschen auch gefunden werden und zwar möglichst unverletzt.“
Immer noch gebe es Menschen, die auf Bäumen oder Dächern sitzend ausharrten, sagte die Regierungschefin. Bei der Fahrt nach Bad Neuenahr-Ahrweiler habe sie in einem unter Wasser stehenden Wohngebiet die Rettung eines Mannes durch die freiwillige Feuerwehr miterlebt, der sich gestern Abend über das Gerüst eines Rohbaus in Sicherheit gebracht habe. „Rheinland-Pfalz hat eine Katastrophe dieser Art noch nie erlebt“, sagte Dreyer. „Unser Land trauert heute sehr.“ Ihr Mitgefühl sei bei den Angehörigen der Todesopfer - ihre Zahl stieg am Donnerstag auf 19.
Update vom 15. Juli, 18:02 Uhr: Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz will kurzfristig eine Unterstützung von 50 Millionen Euro bereitstellen, durch die Schäden der öffentlichen Infrastruktur in den von der Hochwasser-Katastrophe betroffenen Regionen behoben werden können. „Schäden in Kommunen sind immens“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und fügte hinzu, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) Unterstützung vom Bund zugesagt hätten.
Update vom 15. Juli, 17:10 Uhr: Die Zahl der Toten, die in Ahrweiler in den Fluten ums Leben gekommen sind, ist mittlerweile auf 18 gestiegen. Weiterhin werden noch 50 bis 70 Menschen vermisst. Der Landrat des Kreises Ahrweiler, Jürgen Pföhler (CDU) sagte: „Das ist ohne Zweifel die größte Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg in dem Kreis.“ In einer nie geahnten Dimension seien Wassermassen über die Ortschaften hereingebrochen. „Die Folgen sind verheerend.“
Update vom 15. Juli, 13:38 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich erschüttert zu den Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen geäußert und den Helfern gedankt. „Ich bin erschüttert über die Katastrophe, die so viele Menschen in den Hochwassergebieten durchleiden müssen“, erklärte Merkel laut einem Tweet von Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag. „Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen der Toten und Vermissten. Den vielen unermüdlichen Helfern und Einsatzkräften danke ich von Herzen.“
Update vom 15. Juli, 12:16 Uhr: Im Ort Schuld in der Eifel werden nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums noch 50 bis 70 Menschen vermisst. In der Ortschaft wurden in der Nacht zum Donnerstag vier Häuser komplett und zwei weitere zur Hälfte weggespült. Weitere Gebäude in der Katastrophenregion seien vom Einsturz bedroht. „So eine Katastrophe haben wir noch nicht gesehen. Es ist wirklich verheerend“, sagte sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in Mainz. Die Zahl der Toten, die im Eifel-Landkreis Ahrweiler in den Fluten ums Leben kamen, ist mittlerweile auf fünf gestiegen.
Update vom 15. Juli, 10:17 Uhr: Die Unwetter und Überschwemmungen in der Eifel haben zu einem großflächigen Stromausfall geführt. Wie eine Sprecherin des Netzbetreibers Westnetz der dpa sagte, seien in Rheinland-Pfalz besonders die Kreise Ahrweiler, Vulkaneifel, Mayen-Koblenz, Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg betroffen. Dort ständen zahlreiche Ortsnetzstationen unter Wasser und hätten abgeschaltet werden müssen, wie Westnetz in Saffig mitteilte. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich seien vereinzelte Ortschaften ohne Strom. Mehr als 100 Kolleg*innen der Westnetz in Rheinland-Pfalz seien im Dauereinsatz, um an den Orten, wo es möglich ist, die Stromversorgung wieder in Gang zu bringen, so die Sprecherin.
Update vom 15. Juli, 10:07 Uhr: In der Katastrophenregion im nördlichen Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Mainzer Innenministeriums weitere Häuser vom Einsturz bedroht. „Die schlimmen Unwetter haben Rheinland-Pfalz mit erbarmungsloser Wucht getroffen und schon innerhalb weniger Stunden zum Einsturz gleich mehrerer Wohnhäuser im Landkreis Ahrweiler geführt“, erklärte Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag. Das genaue Ausmaß der Katastrophe in mehreren Landkreisen und kreisfreien Städten des Bundeslandes sei derzeit noch nicht absehbar. Auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach den Opfern und Hinterbliebenen ihr Mitgefühl aus.
Bei der Rettung von Menschen sei am Mittwochabend auch ein Polizeihubschrauber mit Seilwinde eingesetzt worden. Lewentz sagte, er habe in der Nacht Kontakt zur Bundeswehr aufgenommen. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) habe in der Nacht dafür gesorgt, dass Einsatzkräfte abgelöst werden konnten. Dafür kamen Helfer aus dem Süden des Landes. „In solchen Situationen zeigt sich der starke Zusammenhalt im Land“, erklärte Lewentz. Der Minister hatte sich am frühen Mittwochabend gemeinsam mit Landrat Jürgen Pföhler (CDU) ein Bild von der Lage im Kreis Ahrweiler gemacht und mit dem Krisenstab der Kreisverwaltung gesprochen.
Erstmeldung vom 15. Juli, 9:14 Uhr: Nach Überflutungen und Dauerregen sind laut Polizei im Eifel-Landkreis Ahrweiler vier Menschen ums Leben gekommen. Laut Angaben eines Sprechers der Polizei in Koblenz wurden sie an verschiedenen Orten im Landkreis gefunden. Die weiteren Umstände seien noch unklar. Im Eifel-Ort Schuld bei Adenau sind den Angaben zufolge in der Nacht zum Donnerstag sechs Häuser eingestürzt. Derzeit würden dort mehr als 30 Menschen vermisst – laut bild.de sind es unter Berufung auf die Polizei sogar 50 bis 60 vermisste Personen!
Eine Vielzahl an Häusern sei instabil, es bestehe Einsturzgefahr. Die Lage in Schuld an der Eifel sei unübersichtlich, so der Sprecher. Wie viele Menschen genau vermisst würden, sei noch unklar. Der Katastrophenfall sei ausgerufen worden. Der gesamte Landkreis Ahrweiler sei von der Unwetterlage betroffen, so der Sprecher. Mehrere Orte sind demnach wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Ungefähr 50 Menschen befänden sich dort auf Hausdächern und müssten gerettet werden.
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Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Situation wegen Hochwassers nach Angaben eines Kreis-Sprechers extrem gefährlich. In Messerich in der Eifel wurden nach Angaben des Kreises zwei Helfer des Technischen Hilfswerks von den Fluten eingeschlossen, es besteht Lebensgefahr, wie der SWR berichtete.
Am Abend hatten die Behörden im Landkreis Ahrweiler extremen Starkregen gemeldet. Die Feuerwehr Koblenz half zusammen mit dem Technischen Hilfswerk Lahnstein und der Feuerwehr Mainz aus, um 800 Sandsäcke pro Stunde zu füllen. Diese wurden mit sechs Lkw in den Landkreis Ahrweiler gebracht.
Es sei mit Sturzfluten und Überflutungen zu rechnen, hieß es. Auf dem Campingplatz „Stahlhütte“ in Dorsel (Kreis Ahrweiler) und weiteren Anlagen entlang der Ahr mussten Personen von den Dächern ihrer Campingwagen gerettet werden. (dpa/pek)