Nach Giftanschlag an TU Darmstadt: Verdächtige Uni-Studentin (32) in Psychiatrie verwiesen
Darmstadt - Endlich können Tausende Studierende und Mitarbeiter wieder beruhigt zur Uni! Sieben Monate nach dem „Giftanschlag“ auf die TU Darmstadt gibt es jetzt eine Festnahme:
Sie haben sie! Einen spektakulären Ermittlungserfolg können Staatsanwaltschaft und Polizei im Fall des sogenannten „Giftanschlags“ auf Angehörige der Technischen Universität (TU) Darmstadt vermelden. Am 23. August 2021 hatte es an der Hochschule sieben Verletzte nach dem Verzehr von verschiedenen Lebensmitteln beziehungsweise Getränken gegeben. Die Opfer kamen mit gesundheitlichen Probleme bis hin zu Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus.
Universität\t\t | TU Darmstadt |
Adresse | Karolinenplatz 5, 64289 Darmstadt |
Studentenzahl | 25.179 (WS 2019/20) |
Mitarbeiter | 4.991 (davon 312 Professoren) |
Präsidentin | Tanja Brühl |
Verletzte bei „Giftanschlag“ auf TU Darmstadt – Polizei nimmt verdächtige Frau fest
Aufgrund der schwere der Vorkommnisse hatte die Staatsanwaltschaft Darmstadt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des versuchten Mordes eingeleitet. Die Ermittlungen übernahm in der Folge die eigens dafür gegründete Mordkommission „Licht“ des Polizeipräsidiums Südhessen.
Durch intensive Auswertung zahlreicher Spuren ist es den Ermittlern in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft nun gelungen, die vorläufige Unterbringung einer 32-jährigen Frau aus Mainz in eine Psychiatrie zu erwirken. Der Unterbringungsbefehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes begangen im Zustand der Schuldunfähigkeit wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft vom Amtsgericht Darmstadt erlassen und am 30. März verkündet.

TU Darmstadt: Beschuldigte Studentin seit vier Jahren an dieser Uni
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen liegen dringende Gründe dafür vor, dass die seit dem Wintersemester 2017 eingeschriebene Studentin der TU Darmstadt aus dem Fachbereich Materialwissenschaften verschiedene Lebensmittel im Gebäude L2/01 mit gesundheitsschädlichen Stoffen versetzt hat.
Die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus wurde angeordnet, da der Verdacht besteht, dass die Beschuldigte, die bisher keine Angaben zu dem Vorwurf macht, aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht schuldfähig ist.
Anschlag auf TU Darmstadt: Über 1.000 Zeugen vernommen
Die Beschuldigte, die zwischenzeitlich aufgrund einer betreuungsrechtlichen Entscheidung untergebracht war, geriet bereits frühzeitig in den Blick der Ermittler. Durch die umfangreichen Ermittlungen und Auswertung zahlreicher Spuren und Datenträger sowie die Abklärung von über 1.000 Zeugen gelang es, den Tatverdacht gegen die Beschuldigte zu erhärten.
Unter anderem konnten die Ermittler aufgrund von digitalforensischen Spuren feststellen, dass sich die Beschuldigte mutmaßlich in der Nacht zum 23. August im besagten Gebäude aufhielt. Darüber hinaus fanden die betroffenen Uni-Mitarbeiter teilweise Erwähnung in schriftlichen Aufzeichnungen der Beschuldigten. Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass sich die Beschuldigte von den betreffenden Mitarbeitern verfolgt fühlte.

Nach Festnahme einer Verdächtigen: Leiter der Mordkommission zufrieden
„Die im Polizeipräsidium Südhessen im Rahmen der Reform der Kriminalitätsbekämpfung neu eingerichtete und erstmals aufgerufene Mordkommission hat sich bewährt. Vom ersten Tag an haben die Ermittler in akribischer Kleinstarbeit Beweise zusammengetragen, um die Tat aufzuklären“, so der Leiter der Mordkommission „Licht“, Kriminaldirektor Jens Peter Thiemel, zum erfolgreichen Verlauf der Ermittlungen.
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