Update vom 16. August, 16:13 Uhr: Das 7 Jahre alte Mädchen, das am Nachmittag des 17. Juli im Weinheimer Miramar verunglückte, ist im Krankenhaus verstorben. Das teilt die Staatsanwaltschaft Mannheim in einer Mitteilung vom Dienstag (16. August) mit. Die Ermittlungen im Rahmen eines sogenannten Todesermittlungsverfahrens hätten demnach „keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten der Mutter oder von Angestellten des Miramar ergeben.“ Das Ermittlungsverfahren sei abgeschlossen.
Wie die Staatsanwaltschaft Mannheim weiter erklärt, hätten die Ermittlungen ergeben, dass sich die 7-Jährige vor dem Unglück mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder im Planschbereich für Kleinkinder befunden hätte. Als sich die Mutter kurz um den kleinen Bruder kümmern musste, hätte sich das Mädchen unbemerkt ins Wellenbad begeben.
Das Kind sei dort nur „sehr kurze Zeit“ unter Wasser geraten und von einem Gast herausgezogen worden. Die Bademeister hatten die Kleine bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes reanimiert. „Bei dieser Sachlage war nach den durchgeführten Ermittlungen von einem tragischen, schicksalshaften Verlauf auszugehen“, so die Staatsanwaltschaft weiter.
Update vom 25. Juli, 10:31 Uhr: Auch über eine Woche nach dem tragischen Bade-Unfall im Freizeitbad „Miramar“ in Weinheim am 17. Juli sind der Gesundheitszustand der 7-Jährigen oder mögliche Folgeschäden nach wie vor schwer absehbar. Fest steht: Das Mädchen ist jetzt am Uniklinikum Mannheim aus dem künstlichen Koma aufgeweckt worden. Am heutigen Montag wollen Ärzte das Kind, das nach seiner Bergung aus einem Schwimmbecken reanimiert werden musste, umfassend untersuchen, wie ein spürbar bedrückter Onkel auf Nachfrage von MANNHEIM24 erklärt hat.
Update vom 22. Juli: Noch immer bangt die Familie um den Gesundheitszustand des 7-jährigen Mädchens, das am 17. Juli fast im Weinheimer Freizeitbad „Miramar“ ertrunken wäre. Auch Tage danach liegt das Kind auf der Kinderstation im Uniklinikum Mannheim – um den kleinen Körper zu schonen im künstlichen Koma. Ihr Zustand sei stabil.
Stadt | Weinheim |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Einwohnerzahl | 45.335 (31. Dez. 2020) |
Oberbürgermeister | Manuel Just (parteilos) |
Währenddessen versucht die Polizei weiter, den Tathergang zu rekonstruieren: „Die Ermittlungen sind weiter in vollem Gange, dazu werden noch immer Zeugen und Beteiligte angehört“, so ein Polizei-Sprecher auf MANNHEIM24-Nachfrage. Es gäbe bislang „keine Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten“.
Ein Onkel des Mädchens, während des Bade-Dramas selbst in der Warteschlange an einer Rutsche, spricht gegenüber MANNHEIM24 von einem „Missverständnis“ der Eltern. So hätten Vater und Mutter jeweils gedacht, dass die 7-Jährige gerade beim anderen Elternteil ist. Ein fataler Irrtum! Stattdessen sei die unbeaufsichtigte Kleine wahrscheinlich von einer Welle ins Wellenbad gezogen worden, wo sie dann untergegangen sei.
Update vom 19. Juli, 9:54 Uhr: Der dramatische Bade-Unfall im Weinheimer „Miramar“. Wie MANNHEIM24 aus dem Umfeld der Familie des 7-jährigen Kindes erfahren hat, soll sich das Mädchen zwei Tage danach nicht mehr in Lebensgefahr befinden. Der Onkel im Gespräch mit MANNHEIM24: „Meine Nichte liegt auf der Intensivstation im künstlichen Koma und wird beatmet.“ Die Eltern seien völlig aufgelöst. Ob Mutter und Vater tatsächlich, wie vom Miramar in einem Statement mitgeteilt, erst 20 bzw. 30 Minuten nach einer Lautsprecherdurchsage an der Unglücksstelle gewesen sind, ermittelt derzeit die Polizei.
Erstmeldung vom 18. Juli, 12:09 Uhr: Schreckliche Szenen am Sonntagnachmittag (17. Juli) im beliebten „Miramar“ in Weinheim (Baden-Württemberg). Gegen 15:30 Uhr hat ein aufmerksamer Badegast des Familien- und Freizeitbades in der Waidallee ein 7-jähriges Mädchen bemerkt, das im Nichtschwimmer-Bereich des Wellenbeckens regungslos unter Wasser gelegen hat, wie das zuständige Polizeipräsidium Mannheim mitgeteilt hat.
Sofort hat er das Mädchen aus dem Wasser geholt und die Bademeister verständigt. Diese haben dann umgehend die entsprechenden Reanimationsmaßnahmen eingeleitet. In der Zwischenzeit sind auch Polizei und Rettungskräfte an der Unglücksstelle eingetroffen, so dass die alarmierte Notärztin die Maßnahmen fortführen konnte.
Nachdem wieder Lebensfunktionen bei dem Mädchen feststellbar waren, ist das 7-Jährige Kind in eine Klinik eingeliefert worden, wo es stationär aufgenommen worden ist und sie laut Miramar-Angaben die kommenden Tage zur Beobachtung verbringen wird.
Die näheren Umstände des Vorfalls sind derzeit noch unklar. Die weiteren Ermittlungen hierzu durch das Fachdezernat des Kriminalkommissariats Mannheim bei der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg dauern an.
Mögliche Zeugen, die auf den Vorfall aufmerksam geworden sind und sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0621/174-4444 beim Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg zu melden.
Das Miramar bedanke sich bei dem aufmerksamen Gast, den Bademeistern und der Notärztin für den Einsatz, um das Mädchen zu retten. Selbstverständlich stehe die Sicherheit der Gäste für das Miramar an erster Stelle. „Tatsächlich möchten wir an dieser Stelle daran erinnern - stellvertretend für alle Badebetriebe-, dass die Eltern die Aufsichtspflicht für Kinder haben“, so das Miramar in einer Mitteilung.
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Nach mehreren Vorfällen mit den Wasserrutschen in dem Freizeitbad war das Miramar im Frühjahr in die Schlagzeilen geraten. (pol/pek)