Gebrauchte Masken richtig wegwerfen – sonst drohen fatale Konsequenzen
Fast alle Bürger in Deutschland müssen einen Mundschutz tragen. Doch was passiert mit einer gebrauchten Maske? Wie wird sie richtig entsorgt? Und welche Probleme können dabei entstehen?
- Wegen des Coronavirus gilt in Deutschland Maskenpflicht.
- Auf den Straßen sind oftmals gebrauchte, weggeworfene Masken zu finden.
- Ein gebrauchter Mundschutz muss richtig entsorgt werden, denn sonst birgt das mehrere Gefahren:
Seit einigen Wochen haben wir sie immer bei – die Schutzmasken. Ob beim Bummel durch die Stadt, beim Essen gehen, beim Geld abheben, teilweise sogar beim Sport – unsere Maske ist im Kampf gegen das Coronavirus zu unserem ständigen Begleiter geworden. Doch wahrscheinlich geht es fast jedem so: Nachdem man ein Geschäft verlassen hat, wird gleich nach der Maske gegriffen. Schnell wird der Mundschutz vom Gesicht gestreift – doch was passiert dann?
Maskentyp | Einfacher Mund-Nasen-Schutz | FFP2/FFP3 ohne Ventil | FFP2/FFP3mit Ventil | Selbstgemachte Maske aus Baumwolle | Schal oder Tuch |
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Eigenschutz | nein | ja | ja | etwas | etwas |
Fremdschutz | ja | ja | nein | ja | etwas |
Zwar nutzen viele Menschen Stoffmasken, die sie gekauft oder sogar selbstgemacht haben, doch andere greifen zu Einwegmasken – und die müssen recht schnell wieder entsorgt werden. Allerdings liegt genau hier das Problem. Denn viele wissen gar nicht, wie eine Einwegmaske richtig entsorgt wird und welche Probleme auftreten, wenn man sie arglos wegwirft.
Gebrauchte Masken werden zum Problem – bei der Mülltrennung
Wird eine gebrauchte Maske einfach weggeworfen, führt das spätestens bei der Müllsortierung zu einem Problem. Denn hier muss jeder einzelne beschmutze und möglicherweise kontaminierte Mundschutz von den Reinigungskräften sortiert werden. Dies bedeutet ein mögliche Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus für die Arbeiter.
Bereits in anderen Ländern ist die Sorge vor gebrauchten und falsch weggeworfenen Masken groß, wie Euronews berichtet. „Es passieren viele Fehler. Masken und Handschuhe sollte man nicht einfach in den Hausmüll werfen. Wir finden diese Materialien häufig im Sortierzentrum. Wir haben zwei Stunden lang einen Test durchgeführt und drei Säcke mit Masken und Handschuhen gefüllt“, erklärt beispielsweise eine Mitarbeiterin des größten Recylingszentrum Portugals.
Auch im Nachbarland Frankreich werden die Masken, die eigentlich vor dem Coronavirus schützen sollen, zum großen Problem: Bürgersteige sind mit weggeworfenen und benutzten Einwegmasken gepflastert. Diese müssen von Reinigungskräften ebenfalls entfernt werden. Paul Simondon, Abgeordneter im Pariser Rathaus, sagt dazu: „Wenn Sie wieder zu Hause sind, legen Sie sie am besten für einen Tag in einen geschlossenen Plastikbeutel. Nach 24 Stunden wirft man sie in den Müll. Auf diese Weise werden die Mitarbeiter der Entsorgungsunternehmen so wenig Gefahren wie möglich ausgesetzt". Man möchte sich die dramatischen Konsequenzen kaum vorstellen, welche eine Ansteckungsgefahr mit sich bringt! Denn wenn Reinigungskräfte wegfallen, da sie krank sind, bleibt der Müll auf den Straßen liegen und Mülltonnen können nicht abgeholt werden.

Auch in Deutschland erkannte man bereits vor der Einführung der Maskenpflicht ein Problem bei der Entsorgung. „Seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Absatz dieser Artikel explosionsartig gestiegen, weil viele Menschen persönliche Vorkehrungen zum Schutz vor Corona-Viren treffen. Folglich haben wir es auch mit stetig wachsenden Mengen dieser Materialien in der Entsorgung und im Recycling zu tun“, erklärt Peter Kurth, Präsident vom Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE). Nach Angaben des Verbandes lassen sich die Abfallmengen von Mundschutzmasken und Einmalhandschuhen im Moment noch nicht genau beziffern. Dennoch verursachen diese Abfälle Probleme, wenn sie in der falschen Tonne entsorgt werden.
Schockierende Bilder: Gebrauchte Masken verschmutzen Ozeane
Masken werden gleichzeitig zu einem weiteren Umweltproblem. Neben Plastiktüten und Strohhalmen reiht sich nun der Mundschutz zu den gefährlichen Produkten, die in den Ozeanen treiben und Tier- und Pflanzenwelt gefährden. Es gibt bereits zahlreiche schockierende Fotos aus Asien, die dieses Ausmaß an Umweltverschmutzung belegen.
Auch in Deutschland liegen die Masken bereits auf Straßen und Feldern herum. Und da Einweg-Masken teilweise aus einem synthetischen Vlies bestehen, werden sie sich wohl kaum in der Natur zersetzen.
Dass OP-Masken beziehungsweise Einwegmasken aber gegen das Coronavirus schützen, hat kürzlich ein Tierversuch mit Hamstern gezeigt. Deutlich mehr Tiere haben sich mit Covid-19 infiziert, wenn kein Mundschutz um die Käfige befestigt wurde.
Corona-Krise: Gebrauchte Masken entsorgt Du am besten im Restmüll
Wie solltest Du jetzt am besten Deine gebrauchte Maske entsorgen? Wirf sie in den Restmüll, denn dieser wird verbrannt. So kann sichergestellt werden, dass mögliche Corona-Viren definitiv eliminiert werden. Der Mundschutz gehört also NICHT in den gelben Sack, in die Toilette, ins Altpapier oder in den Kompost.
„Benutzte Mundschutzmasken und Gummihandschuhe sind keine Verpackungsmaterialien. Deshalb dürfen sie nicht über die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack entsorgt werden. Diese Abfälle müssen über die Schwarze oder Graue Tonne dem Restmüll zur thermischen Verwertung beigegeben werden“, so der BDE-Präsident. Eine unsachgemäße Entsorgung sei demnach auch rechtswidrig, denn im Verpackungsgesetz ist genau geregelt, welche Materialien zu den Verpackungen zählen und welche nicht. Schutzartikel gehören nicht dazu.

Wer also seine Maske nach dem Einkaufen wegwerfen will, muss sich gedulden, bis er zu Hause ist. Oder man greift einfach zu Stoffmasken, denn diese können mehrfach genutzt werden. Einfach nach der Benutzung in die Waschmaschine oder in den Backofen legen – und schon ist sie wieder virenfrei. Es ist übrigens egal, ob Du die Maske kaufst oder selber machst. Wenn es mal schnell gehen muss, kannst Du sogar aus eine Socke eine Maske machen. Viele Menschen greifen auch zu einem Gesichtsvisier. Doch nicht in allen Bundesländern ist das Face Shield erlaubt und einige Experten gehen davon aus, dass das Gesichtsvisier nicht gut gegen Corona schützt.
jol