Coronavirus: Was steckt hinter Covid-19? Alle Infos zu Übertragung, Symptomen und Bekämpfung
Im März 2020 wurde das Coronavirus von der WHO zur Pandemie erklärt und sorgt seitdem für eine weltweite Krise. Alle Infos zur Lungenerkrankung SARS-CoV-2 (Covid-19):
Die Atemwegserkrankung Covid-19 brach erstmals Ende Dezember 2019 in China aus, entwickelte sich dort im Januar 2020 zur Epidemie und breitete sich kurz darauf weltweit aus. Der Ausbruch wurde durch das – bis dahin völlig unbekannte – Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst. Seit März 2020 spricht WHO im Zusammenhang mit dem Coronavirus von einer Pandemie – also einer Krankheit, die sich über Länder und Kontinente hinweg verbreitet. Die Corona-Pandemie gilt mittlerweile als die verheerendste Pandemie des 21. Jahrhunderts. Alle Informationen zum Coronavirus im Überblick:
Coronavirus: Vom ersten Auftreten bis zur weltweiten Pandemie – wie alles begann
Im Dezember 2019 registrierten die chinesischen Behörden erstmals Infektionen mit einer neuen, unbekannten Lungenerkrankung. Schnell war klar, dass der Ursprung dieser neuen Krankheit ein großer Markt in der Stadt Wuhan war, wo auch lebende Tiere und Fische verkauft werden. Bis Ende Dezember gab es in Wuhan bereits fast 30 Infizierte. Im Januar 2020 beschäftigte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals mit der neuen Krankheit, wenige Tage später identifizierten chinesische Experten den Erreger als neuartiges Coronavirus. Am 11. Januar 2020 meldete China den ersten Todesfall in Wuhan. Als erster Fall im Ausland wurde im Januar eine Infektion in Thailand nachgewiesen. Am 24. Januar 2020 erreichte das Coronavirus auch Europa, als zwei Fälle in Frankreich bestätigt wurden. In Deutschland wurde der erste Coronavirus-Fall am 28. Januar gemeldet.

Coronavirus, Covid-19 und SARS-CoV-2: Was ist der Unterschied?
Coronaviren sind nach Angaben vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung bereits seit den 1960er Jahren bekannt. Sie stammen aus der Familie der RNA-Viren, die sowohl Tiere als auch Menschen infizieren können. Der Name ist auf das charakteristische, kranzförmige Aussehen der Viren zurückzuführen. Lateinisch „Corona“ bedeutet Kranz oder Krone.
Bei Menschen können Coronaviren zu unterschiedlichen Atemwegserkrankungen führen, von einer leichten Erkältung bis hin zu schweren Krankheiten wie zum Beispiel SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) oder MERS (Middle East Respiratory Syndrome). Das neuartige Coronavirus, das 2019 erstmals in China auftrat, wurde – wegen seiner nahen Verwandtschaft zu dem SARS-Virus – SARS-CoV-2 genannt. Die Krankheit, die das Coronavirus SARS-CoV-2 auslöst, nennt man Covid-19.
Coronavirus: Ansteckung und Übertragung – Tipps zum Schutz vor Covid-19
Das Coronavirus wird hauptsächlich über Tröpfcheninfektion übertragen. Das bedeutet: Eine Ansteckung kann passieren, wenn Virus-haltige Tröpfchen von Mensch zu Mensch gelangen – zum Beispiel durch Niesen oder Husten. Man kann sich aber auch indirekt über die Hände anstecken, wenn man zum Beispiel einen kontaminierten Gegenstand berührt hat und sich anschließend an Mund, Augen oder Nase fasst. Doch wie kann man sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen? Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt:
- beim Husten und Niesen größtmöglichen Abstand halten
- Nur in die Armbeuge oder in ein Papiertuch niesen und dieses danach sofort entsorgen
- Berührungen vermeiden, wenn man ander Menschen begrüßt
- Regelmäßig Hände waschen – mindestens 20 Sekunden lang mit Wasser und Seife
Zum Schutz vor dem Coronavirus und für eine Eindämmung der Pandemie wird allgemein dringend die Einhaltung von „AHA+L+A“ empfohlen – also Abstand halten, Hygiene beachten und im Alltag Maske tragen. Außerdem ist regelmäßiges Lüften in Räumen wichtig sowie die Verwendung der Corona-Warn-App, um Infektionsketten leichter unterbrechen zu können.
Coronavirus: Das sind die Symptome von Covid-19
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) variiert der Krankheitsverlauf von Covid-19 stark von Mensch zu Mensch. Manche Personen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, zeigen keine Symptome. Als die häufigsten Symptome von Covid-19 werden Fieber und Husten angegeben. Bei den Patienten, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, können aber auch Kurzatmigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, eine verstopfte Nase oder Durchfall auftreten. Je mehr Infizierte es gibt, desto mehr Symptome bringen die Mediziner mit dem Coronavirus in Zusammenhang. Immer mehr Menschen gaben bei einer Corona-Erkrankung zum Beispiel den Verlust es Geruchs- und Geschmacksinns an.
Coronavirus: Ab wann zählt man zur Risikogruppe?
Das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 steigt nach Angaben des RKI ab 50 bis 60 Jahren immer weiter an. Besonders Senioren können wegen ihres langsamer reagierenden Immunsystems schwer krank werden. Aber auch Menschen, die bereits vorher krank sind, zum Beispiel unter Diabetes, Erkrankungen der Atemwege oder Herzkreislaufproblemen leiden, gehören zur Risikogruppe für das Coronavirus.
Inkubationszeit und Dauer des Coronavirus: Wie lange ist man ansteckend?
Die Inkubationszeit gibt die Zeit von der Ansteckung bis zum Beginn einer Krankheit an. Die Inkubationszeit des Coronavirus hat eine Spannweite von 1 bis 14 Tagen. Laut Robert-Koch-Institut dauert es im Durchschnitt 5 bis 6 Tage, bis Covid-19 nach einer Ansteckung ausbricht. In einer Studie des RKI mit neun Patienten, bei denen mehrfach Abstriche genommen wurden, zeigten sich die Coronaviren 4 bis 8 Tage nachdem sich die ersten Symptome gezeigt hatten. So lange waren die Patienten für ihre Mitmenschen noch ansteckend.
Corona-Test: PCR, Antigen, Selbsttest – das sind die Unterschiede
Je mehr Tests auf Corona gemacht werden, desto eher können Übertragungsketten unterbrochen und damit die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden. Die Nationale Teststrategie legt in Deutschland fest, wann und wer auf das Coronavirus getestet werden soll. Als Tests stehen aktuell PCR-Tests, Antigen-Tests und Corona-Selbsttests zur Verfügung. Das sind die Unterschiede:
- PCR-Test: Dieser Corona-Test gilt aktuell als das zuverlässigste Verfahren, um eine Corona-Infektion zu bestätigen oder auszuschließen. Durchgeführt wird der PCR-Test durch einen Nasen- oder Rasenabstrich. Die Auswertung des Tests erfolgt im Labor. Bis das Ergebnis vorliegt, kann es wenige Stunden oder Tage dauern.
- Antigen-Test: Dabei handelt es sich um einen Corona-Schnelltest, der von geschultem medizinischem Personal durchgeführt wird. Der Antigen-Test erfolgt, ähnlich wie beim PCR-Test, über einen Nasen- oder Rachenabstrich. Dieser wird noch vor Ort, zum Beispiel im Testzentrum, ausgewertet. Bis das Ergebnis vorliegt, dauert es im Schnitt 15 bis 30 Minuten. Der Antigen-Test gilt jedoch als weniger zuverlässig als der PCR-Test.
- Corona-Selbsttest: Bei den Selbsttests, die es mittlerweile auch im Handel zu kaufen gibt, handelt es sich um Antigen-Tests zur Verwendung für Privatpersonen mit einfacher Handhabung. Ein Selbsttest kann zum Beispiel mit einem Nasenabstrich oder mit Speichel erfolgen. Auch hier liegt das Ergebnis innerhalb von 15 bis 30 Minuten vor. Weil der Selbsttest nicht vom Profi durchgeführt wird, kann sich dabei allerdings die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass beim Testen Fehler gemacht werden.
Corona: Diese Impfstoffe sind in Deutschland bereits zugelassen
Nachdem es Forschern im Januar 2020 gelang, die Struktur von SARS-CoV-2 zu entschlüsseln starteten die ersten Pharmaunternehmen mit der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs – darunter auch deutsche Unternehmen wie BioNTech in Mainz (Rheinland-Pfalz)* und CureVac in Tübingen (Baden-Württemberg)*. Zwischen Ende 2020 und Anfang 2021 beantragten BioNTech und Pfizer sowie das US-Unternehmen Moderna die Zulassung ihrer Impfstoffe bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Der erste Impfstoff, für den die EU-Kommission Ende Dezember 2020 grünes Licht gab, war schließlich der von BioNTech und Pfizer. Offizieller Impfstart in Deutschland war der 27. Dezember 2020.
Mittlerweile sind in Deutschland neben dem Vakzin von BioNTech noch drei weitere Impfstoffe gegen Corona zugelassen: Der Impfstoff von Moderna (seit Anfang Januar 2021), das Vakzin von AstraZeneca (seit Ende Januar 2021) sowie der Impfstoff von Johnson & Johnson (seit März 2021). Während zunächst ausschließlich in Testzentren geimpft wurde, dürfen seit April 2021 auch Hausärzte den Corona-Impfstoff verabreichen.
Corona-Mutationen: Diese Virus-Varianten sind bisher aufgetreten
Wie alle Viren entwickelt auch das Coronavirus SARS-CoV-2 im Laufe der Zeit neue Mutationen. Diese Varianten des Virus können ansteckender sein oder einen gefährlicheren Krankheitsverlauf verursachen. Aktuell sind weltweit folgende besorgniserregende Varianten des Coronavirus aufgetreten:
- Variante B.1.17: Diese Mutation wurde zuerst in Großbritannien entdeckt. Laut aktuellen Erkenntnissen ist die Corona-Variante ansteckender als das herkömmliche Coronavirus. Es gibt außerdem Hinweise, dass Infektionen mit der britischen Mutation mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergehen.
- Variante B.1.351: Diese Corona-Mutation wurde Ende 2020 in Südafrika entdeckt. Auch bei dieser Variante wird von einer höheren Ansteckungsgefahr ausgegangen.
- Variante P.1: Diese Mutation wurde zuerst in Brasilien entdeckt, genauer gesagt im brasilianischen Staat Amazonas. Die Corona-Variante ähnelt der aus Südafrika und gilt ebenfalls als ansteckender als das herkömmliche Virus.
Die drei besorgniserregenden Virus-Mutationen breiten sich weltweit aus. Das Robert-Koch-Institut führt deshalb eine Liste von „Virusvarianten-Gebieten“, mit besonders hohem Infektionsrisiko durch das verbreitete Auftreten bestimmter Corona-Varianten. Auch in Deutschland verbreiten sich die ansteckenderen Mutationen – vor allem die Variante B.1.1.7. aus Großbritannien nimmt aktuell einen Großteil der Neu-Infektionen im Bundesland ein. Nach aktuellen Erkenntnissen schützen jedoch alle Corona-Impfstoffe, die aktuell in Deutschland zur Verfügung stehen, vor einer Erkrankung mit der britischen Corona-Variante.
Coronavirus gefährlicher als Grippe? Was ist der Unterschied?
Oft verwechseln Infizierte die Symptome von Covid-19 mit denen einer Grippe. Doch was ist gefährlicher? Influenza oder Coronavirus? Covid-19 weist viele Ähnlichkeiten zur Grippe auf. Bei beiden Krankheiten gehören Atemwegserkrankungen zu den Symptomen und sowohl Covid-19 als auch Grippe können ganz ohne Symptome verlaufen oder aber auch tödlich enden. Sowohl das Coronavirus als auch Influenza-Viren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen.
Einen wesentlichen Unterschied zwischen Coronavirus und Influenza sieht die WHO in der Geschwindigkeit der Übertragung. Die Grippe hat eine kürzere Inkubationszeit als Covid-19 und kann bereits vor dem Auftreten der ersten Symptome extrem ansteckend sein. Beim Coronavirus hingegen gab es bisher nur wenige Patienten, die in den ersten 24 bis 48 Stunden nach ihrer Ansteckung weitere Menschen angesteckt haben. Die Grippe kann sich also viel schneller verbreiten, als Covid-19. (kab)