Bilanz am „Car-Friday“ – Polizei Mannheim führt wieder Poser-Kontrollen durch
Mannheim - In der Tuningszene geht es am „Car-Friday“ nur wenig ruhig und besinnlich zu. Das weiß auch die Polizei und wird bei entsprechenden Poser-Kontrollen immer wieder fündig:
Alle Jahre wieder... kommt das Osterfest – und auch der „Car-Friday“. Und dennoch tappen immer wieder Leute aus der Tuningszene der Polizei bei Kontrollen nicht nur in Mannheim in die Falle. So auch bei der Großkontrolle am Karfreitag (7. April), die wie immer von der Ermittlungsgruppe „Poser“ der Verkehrspolizeiinspektion des Polizeipräsidiums Mannheim durchgeführt wurde.
Polizei Mannheim nimmt 53 Autos bei Poser-Kontrolle unter die Lupe
Von Freitagnachmittag bis in die frühen Morgenstunden des Samstages (8. April) kontrollierten 11 Polizisten insgesamt 53 Fahrzeuge und 67 Personen, wie das zuständige Polizeipräsidium Mannheim mitteilt. Zwischen 16 und 18 Uhr richteten die Einsatzkräfte an den Kapuzinerplanken in Mannheim eine stationäre Kontrollstelle ein. Danach verlagerten die Beamten unter anderem auch in das Stadtgebiet Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis. Dort führten sie mobile Kontrollen im fließenden Verkehr durch.
Die Bilanz: An insgesamt 14 Fahrzeugen stellten die Spezialisten der Ermittlungsgruppe Poser Veränderungen fest, welche dazu führten, dass die Betriebserlaubnis erlosch. In vier Fällen waren die Mängel so gravierend, dass die Fahrzeuge zur weiteren Begutachtung sichergestellt werden mussten.

An sieben der auffälligen Fahrzeuge waren Manipulationen an der Abgasanlage vorgenommen worden, was zur Folge hatte, dass die Fahrzeuge deutlich lauter als erlaubt waren. An zwei Pkws wurden außerdem sogenannte Sound-Booster verbaut, welche ebenfalls bewirken, dass sich die Lautstärke des Fahrzeuges wesentlich erhöht.
Bei Poser-Kontrolle – Polizei zieht Autos aus dem Verkehr
Veränderungen an den Beleuchtungseinrichtungen zweier weiterer Pkws wurden nicht in den Fahrzeugpapieren eingetragen oder konnten als unzulässig erkannt werden. Ein BMW fiel den Beamten aufgrund einer Tieferlegung auf. Die Veränderungen am Fahrwerk führten ebenfalls dazu, dass eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr nicht mehr möglich war.
Darüber hinaus leiteten die Polizisten fünf Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen unnötiger Lärmverursachung ein. Zudem ergaben sich drei Geschwindigkeitsverstöße, die die Beamten ebenfalls zur Anzeige brachten. Eine weitere Person muss sich wegen eines Rotlichtverstoßes verantworten.
Im Übrigen wurden an sieben Fahrzeugen Mängel erkannt, welche nicht sofort behoben werden konnten. Die betroffenen Fahrzeugführer müssen diese bis zu einer festgelegten Frist beheben und ihr Fahrzeug nochmals bei der Polizei vorzeigen. Auch im Jahr 2022 ist die Polizei Mannheim auf Poser-Jagd gegangen und mehrfach fündig geworden.
Außer Poser-Kontrollen auch Geschwindigkeit überwacht
Kurz vor Mitternacht fiel zwei Beamten ein BMW-Fahrer auf dem Kaiserring in Mannheim auf. Der BMW stand an einer roten Ampel und beschleunigte bei Grün sein Fahrzeug so stark, dass er etwa doppelt so schnell wie erlaubt fuhr. Die Polizisten konnten den 25-jährigen Fahrer kurz darauf kontrollieren. Hierbei fiel den Spezialisten für illegale Fahrzeugveränderungen außerdem auf, dass seine Scheinwerfer mit einer verbotenen LED-Beleuchtung ausgerüstet waren, weshalb auch hier die Betriebserlaubnis des Fahrzeuges erlosch.
Flankierend zu den polizeilichen Maßnahmen am „Car-Friday“ führte die Stadt Mannheim an verschiedensten Stellen im Stadtgebiet Geschwindigkeitskontrollen durch. An zwei Messstellen wurden insgesamt 54 Geschwindigkeitsüberschreitungen erkannt, wobei der schwerwiegendste Verstoß bei einer Überschreitung von 41 km/h bei erlaubtem 50 km/h lag. Drei Fahrzeugführer müssen mit einem Fahrverbot rechnen.
Polizeipräsident entschlossen: „Kein Platz für Raserei und Imponiergehabe“
„Für Raserei und Imponiergehabe haben wir im Straßenverkehr keinen Platz. Erst Recht nicht, wenn dadurch andere Menschen gefährdet werden. Unsere Verkehrssicherheitsarbeit der letzten Jahre hat Wirkung gezeigt. In der Szene hat sich zwischenzeitlich herumgesprochen, dass Führerscheine beschlagnahmt und mitunter ganze Fahrzeuge eingezogen werden. Wir werden daher auch zukünftig konsequent gegen Verkehrssünder vorgehen und unsere Kontrollen intensiv fortsetzen“, so Polizeipräsident Siegfried Kollmar.
Übrigens: Unser MANNHEIM24-Newsletter informiert Dich regelmäßig über alles Wichtige, was in Deiner Stadt und Region passiert.
Die Ermittlungsgruppe Poser setzt ihren Dienst in den kommenden Monaten bis in den späten Herbst hinein fort. Neben dem Stadtgebiet Mannheim stehen auch der Heidelberger Raum und der Rhein-Neckar-Kreis weiterhin im Fokus. (pek/pol)