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Erstmeldung vom 30. Dezember: Am Dienstag (30. November) entscheidet sich, wie Deutschland im Kampf gegen das Coronavirus vorgehen will. Schon am Abend zuvor prescht Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) voraus und verkündet für das Bundesland strenge Regeln. Unter anderem wird es für die Veranstaltungs- und Party-Branche, die bereits seit Tag eins der Corona-Krise zu kämpfen hat, erneut Knallhart-Maßnahmen geben.
Angesichts der dramatischen Lage in Baden-Württemberg will Winfried Kretschmann zu noch schärferen Maßnahmen greifen. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, wird es zu massiven Einschränkungen öffentlicher Veranstaltungen kommen. Konkret: Man werde „ziemlich sicher“ regeln, dass Fußballspiele und Sportgroßveranstaltungen nur noch ohne Publikum stattfinden können, so der Grüne-Politiker. Aber auch Freizeitbetriebe wie Clubs und Discos müssen schließen.
Ein weiterer Punkt, den besonders Weihnachtsfest die besinnliche Stimmung vermiesen wird, ist das Verbot von Weihnachtsmärkten in Baden-Württemberg. Einige Städte haben bereits die Buden wieder abgebaut – oder gar nicht erst errichten lassen –, andere versuchen weiterhin den Budenzauber am Leben zu erhalten. Beispielsweise findet in Heidelberg noch der Weihnachtsmarkt statt. Damit soll dann aber auch Schluss sein.
Man denke ebenfalls darüber nach, die Schulferien in Baden-Württemberg vorzuziehen. Allerdings stößt das bei mehreren Gewerkschaften auf Kritik. Auch die Abgabe von Alkohol im öffentlichen Raum soll untersagt werden, sofern sich die Lage auf den Intensivstationen nicht bessert. Laut dem Landesgesundheitsamt gelten aktuell 148.616 Menschen als infiziert. 622 Corona-Fälle in Baden-Württemberg befinden sich in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 334 invasiv beatmet. (Stand: 29. November).
Die Lage sei dramatisch, erklärt Winfried Kretschmann die geplanten Schritte. Nun müsse man die Kontakte radikal reduzieren, um die Corona-Welle vor Weihnachten abzuflachen. Es brauche eine schnelle Verständigung der alten und neuen Regierung in Berlin. Trotz der bereits sehr weitreichenden Maßnahmen in Baden-Württemberg müsse man noch einen Schritt weitergehen. Die neue Corona-Variante bereite Sorgen, das Wachstum der Infektionszahlen sei weiter exponentiell.
Am Dienstagnachmittag tagt außerdem ein spontaner Corona-Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel, ihrem Nachfolger Olaf Scholz und den 16 Ministerpräsidenten. Dabei sollen weitere Schritte für ganz Deutschland diskutiert werden, unter anderem wird es um Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen gehen.
„Mit Blick auf die ja sehr kurzfristig angesetzte Schalte zwischen Bund und Ländern werden wir erst im Nachgang dazu die konkreten Maßnahmen für das Land festzurren“, teilt eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mit. An den Verschärfungen wolle aber man festhalten, sagt die Sprecherin weiter. (dpa/jol)