20.000 Neukunden
VRN zieht erste Bilanz – so groß ist das Interesse am 49-Euro-Ticket
Mannheim - Seit Anfang Mai können Fahrgäste des ÖPNV das 49-Euro-Ticket nutzen. Der VRN verzwichnet großes Interesse – aber es gibt auch einen Wermutstropfen:
Das VRN-Deutschlandticket ist seit dem 1. Mai 2023 bundesweit in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs gültig und wird für 49 Euro mit monatlicher Kündbarkeit angeboten. Laut Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) mit Sitz in Mannheim besteht eine hohe Nachfrage nach dem neuen Ticket. Der Vorverkauf des 49-Euro-Tickets beim VRN startete Anfang April – bestehende Abos sollen automatisch umgestellt werden.
Zwischenbilanz der VRN: Großes Interesse an 49-Euro-Ticket
Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim und Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar sagte: „Trotz kurzen Vorlaufs ist es gelungen, gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen im VRN bisher über 230.000 bestehende VRN-Zeitkarten auf das Deutschlandticket umzustellen und mehr als 20.000 neue Deutschlandtickets online, in den Verkaufsstellen oder über die myVRN-App zu verkaufen.“
Weiter sagt Specht: „Der ÖPNV in der Region und die knapp 3 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner im Verbundgebiet des VRN profitieren vom günstigeren Preis und der deutlich größeren Reichweite.“ Dabei dürfe man aber nicht vergessen, dass auch gezielte Investition in die Infrastruktur nötig sei, da man nur so zusammen mit dem Deutschlandticket zum Klimaschutz beitragen könne. Auch die rnv zieht nach Start des Vorverkaufs eine positive Bilanz zum 49-Euro-Ticket.
Gestiegene Energiepreise: Hohe Kosten auch ohne 49-Euro-Ticket
Doch es gibt auch die andere Seite der Medaille: Die Kostendexplosion durch die stark angestiegenen Energiekosten und die überproportionalen Personalkostensteigerungen im vorhandenen Leistungsangebotes bringt bereits ohne die zusätzliche Nachfrage aus dem Deutschlandticket die kommunalen Haushalte an die Grenzen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit.
So schlagen die Dieselpreise im regionalen Busverkehr im Jahr 2021 mit einer Steigerung von circa 26 Prozent und im Jahr 2022 um weitere 45 Prozent zu Buche. Allein im Jahr 2022 entstanden dadurch in den ÖPNV-Bestellverträgen im Verbundgebiet Mehrkosten in Höhe von rund 9 Millionen Euro, die dauerhaft von den kommunalen Haushalten zu finanzieren sind, nur um das Bestandsangebot zu sichern.
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Die Personalmehrkosten allein im Busverkehr im rheinland-pfälzischen Verbundgebiet betragen aufgrund der jüngsten Tarifabschlüsse ca. 11,5 Millionen Euro gegenüber der ursprünglichen Kalkulation. Nach Abzug eines anteiligen Finanzierungsanteils des Landes Rheinland-Pfalz an diesen Personalmehrkosten verbleibt aktuell ein jährlicher Betrag von ca. 5,3 Millionen Euro, den die kommunalen Haushalte zu tragen haben. Alle aktuellen Informationen zum Deutschlandticket finden sich unter www.vrn.de/deutschlandticket. (pm/ resa)
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