Geschichte, Programm, Erfolge: Alle Infos zum Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF)
Mainz - Als öffentlich-rechtlicher Sender ist das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) seit 1963 fester Bestandteil der deutschen TV-Landschaft. Alle Infos zu Geschichte, Programm und Sendungen des ZDF:
Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) bildet gemeinsam mit der ARD und dem Deutschlandradio den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland. Neben dem Hauptprogramm, dem ZDF, ist das Zweite Deutsche Fernsehen auch für die Inhalte der Fernsehsender ZDFneo und ZDFinfo verantwortlich. Die Geschichte des ZDF von der Gründung bis heute:
Rundfunkanstalt | Zweites Deutsches Fernsehen |
Hauptprogramm | ZDF |
Hauptsitz | Mainz, Rheinland-Pfalz |
Bekannte Formate | Aktenzeichen XY, Wetten, dass..?, Fernsehgarten |
Geschichte des ZDF: Vom provisorischen Studio in Eschborn bis zur Sendezentrale in Mainz
Das 1. Rundfunk-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, oft auch Fernsehurteil genannt, ebnete am 28. Februar 1961 den Weg für die Gründung einer von den Bundesländern gemeinsam getragenen Fernsehanstalt. Am 6. Juni unterzeichneten die Ministerpräsidenten der Länder den Staatsvertrag über die Errichtung der Anstalt des öffentlichen Rechts „Zweites Deutsches Fernsehen“, der am 1. Dezember 1961 in Kraft trat.
Seinen Anfang nahm das ZDF in provisorischen Studios in Eschborn bei Frankfurt am Main. Offizieller Sendebeginn des ZDF war der 1. April 1963 – damals noch in schwarz-weiß. Am 25. August 1967 startete das ZDF schließlich sein Farbfernsehprogramm. Erst am 25. Juni 1964 erwarb das ZDF von der Stadt Mainz das Gelände auf dem Lerchenberg, wo sich der Hauptsitz der Sendeanstalt noch heute befindet. Das ZDF-Sendezentrum nahm seinen endgültigen Betrieb nach sechsjähriger Bauzeit am 6. Dezember 1984 auf. Heute verfügt der Sender deutschlandweit über insgesamt 16 Studios – eines in jeder Landeshauptstadt.

Die Mainzelmännchen – vom Werbetrenner zum ZDF-Maskottchen
Entsprechend dem Rundfunkstaatsvertrag darf das ZDF, ebenso wie Das Erste, nur bis 20 Uhr Werbung zeigen. Werbeeinblendungen darf es außerdem nur 20 Minuten pro Tag und ausschließlich im Hauptprogramm geben. An Sonntagen sowie bundesweiten Feiertagen zeigt das ZDF gar keine Werbung. Ein Highlight für viele ZDF-Zuschauer sind die sogenannten Werbetrenner des Senders. Die Mainzelmännchen trennten stets die Werbespots – und sind längst zu Kult-Maskottchen des Senders geworden.
Die sechs Zeichentrickmännchen Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen verdanken ihren Namen einem Wortspiel aus Heinzelmännchen und Mainz und werden im ZDF meistens mit nur wenigen Sekunden langen Clips gezeigt. Ihr wohl bekanntester Spruch ist die traditionelle Begrüßung der Fernsehzuschauer mit „Gudn Aamd“. Erstmals zu sehen waren die Mainzelmännchen am 2. April 1963. Die Idee zu den kultigen Werbetrennern, die mit ihren Gags die Fernsehwerbung auflockern sollten, stammt von Wolf Gerlach.
ZDF-Programm: Die beliebtesten Sendungen von „Aktenzeichen XY“ bis „Wetten, dass..?“
Am 1. Oktober 1973 begann beim ZDF ein neues Programmschema mit der Nachrichtensendung „heute“ um 19 Uhr. Im Oktober 1989 nahm das „ZDF-Mittagsmagazin“ im wöchentlichen Wechsel mit der ARD den Sendebetrieb auf und schloss damit die bisherige Mittagslücke im Programm zwischen 13 und 13:45 Uhr. Im Juli 1992 lief, ebenfalls im Wechsel mit der ARD, zum ersten Mal das „ZDF-Morgenmagazin“ im Fernsehen.
Bereits seit dem Jahr 1967 unterstützt die Fahndungssendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ die Verbrechensbekämpfung in Deutschland. Beim ältesten Format des ZDF unterstützen die Zuschauer die Ermittler dabei, ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Schon oft führten die Angaben der Zuschauer von „Aktenzeichen XY“ zur Aufklärung von Taten.
Eine der wohl erfolgreichsten Fernsehshows des ZDF ist bis heute „Wetten, dass..?“, die nach der Erstausstrahlung am 14. Februar 1981 rund 34 Jahre lief. Die Unterhaltungsshow wurde am 17. Dezember 1994 als erste in Deutschland in Dolby Surround ausgestrahlt. Nach ihrer Einstellung im Dezember 2014 kehrte die Sendung im November 2021 zurück, mit jährlichen Ausgaben bis zunächst 2023. Zu den bekanntesten „Wetten, dass..?“-Moderatoren zählen Frank Elstner und natürlich Thomas Gottschalk.

Eine Auswahl von weiteren erfolgreichen ZDF-Sendungen und -Serien, die man heute noch im Programm des Senders sehen kann:
- drehscheibe
- hallo deutschland
- Terra X
- Vorsicht Falle!
- Markus Lanz
- Bares für Rares
- heute-show
- ZDF Magazin Royale
- Der Bergdoktor
- Notruf Hafenkante
Der ZDF-Fernsehgarten – Unterhaltung und Schlager live aus Mainz
Auch der „ZDF-Fernsehgarten“ erfreut sich bereits seit über 30 Jahren großer Beliebtheit bei den TV-Zuschauern. Die Show wurde am 29. Juni 1986 erstmals ausgestrahlt, damals noch moderiert von Ilona Christen. Von 1993 bis 1999 übernahm Ramona Leiß die Moderation, seit 2000 moderiert Andrea Kiewel den Fernsehgarten, der bis heute live vom Gelände des ZDF-Sendezentrums auf dem Lerchenberg in Mainz ausgestrahlt wird.
In der ZDF-Sendung geht es vor allem um Musik und Show-Auftritte, wobei zumeist Schlagerkünstler beziehungsweise vorwiegend deutsche Musiker auftreten. Außerdem geht es im Fernsehgarten auch um Themen wie Kochen, Gesundheit oder Sport, was auf dem großen Produktionsgelände gut umsetzbar ist. Bis zu 6.000 Besucher verfolgen den Fernsehgarten in Mainz regelmäßig live vor Ort und auch die Quoten der Fernsehzuschauer machen die Show zu einer der beliebtesten Sendungen des ZDF.

ZDF online schauen: Mediathek und Livestream
Seit 2001 können die Inhalte und Sendungen des ZDF auch online über die ZDFmediathek abgerufen werden. Über die Seite können Zuschauer auf einen Großteil der bereits gezeigten Folgen und Shows der vergangenen Monate kostenlos zugreifen, zusätzlich werden auch weitere Informationen geboten. Manche Sendungen sind auch schon vor dem Ausstrahlungstermin im Fernsehen auf der ZDFmediathek verfügbar. Seit Februar 2013 bietet das ZDF innerhalb Deutschlands außerdem sein komplettes Programm im Livestream an.
Was ist der Unterschied zwischen einem privaten und einem öffentlich-rechtlichen Sender?
Im deutschen Rundfunk unterscheidet man zwischen öffentlich-rechtlichem und privatem Fernsehen. Bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern ARD (das Erste) und ZDF ist gesetzlich vorgeschrieben, dass diese mit ihrem Programm zur freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung beitragen sollen sowie unabhängig von der Kontrolle staatlicher Behörden berichten müssen. Öffentlich-rechtliche Sender werden aus Rundfunkgebühren finanziert, die jeder deutsche Haushalt bezahlen muss.
Als Privatfernsehen werden Sender bezeichnet, die nicht von öffentlich-rechtlichen oder staatlichen Sendeanstalten betrieben werden. Sie bilden den Gegenpart des dualen Rundfunksystems in Deutschland. Private Fernsehsender wie ProSieben und RTL finanzieren sich durch Werbung. (Quellen: zdf.de, Wikipedia) (kab)