Schwarzfahr-Dilemma: „Hartz und herzlich“-Bekanntheit droht Gefängnis
„Hartz und herzlich“: Celine hat große Probleme. Sie muss aufgrund ihrer Schulden entweder ins Gefängnis oder Sozialstunden leisten. Ob es ihr gelingt die Schulden abzuarbeiten?
Die Hafenstadt Rostock ist ein beliebtes Urlaubsziel. Zu DDR-Zeiten haben vor allem die Werft und die Schifffahrt den Anwohnern viel Arbeit geboten – seitdem hat sich jedoch einiges geändert. Das bekommen besonders die Bewohner Plattenbauten im Stadtteil Groß Klein zu spüren. Einige leben hier am Existenzminimum. Die Sozialdoku „Hartz und herzlich“ begleitet die Rostocker bei ihrem Alltag mit Hartz IV und Geldsorgen. Darüber berichtet MANNHEIM24.
„Hartz und herzlich“ in Rostock: Celine bekommt einen unverhofften Brief – „eine Ladung zum Strafantritt“
Die 21-Jährige Celine möchte wieder auf die Beine kommen – und ihr Leben für ihren Nachwuchs umkrempeln. Seit ihrem 18. Lebensjahr bezieht sie Hartz IV. Nachdem die „Hartz und herzlich“-Teilnehmerin in ihrer Jugend bereits auf der Straße gelebt hat, soll es für die Rostockerin endlich bergauf gehen. Doch ein unverhoffter Brief macht ihr einen Strich durch die Rechnung:
„Heute kam ein Brief. Eine Ladung zum Strafantritt. 20 Tage Ersatzfreiheitsstrafe, steht hier“, verrät Celine in der neuen Folge „Hartz und herzlich“. Grund für den Ärger mit der Justiz sind Schwarzfahr-Schulden, die die 21-Jährige nicht bezahlt hat. „Ich muss entweder ins Gefängnis oder ich mache Sozialstunden“, fasst Celine den Inhalt des Schreibens zusammen.
„Hartz und herzlich“: Celine kann Schulden nicht bezahlen – und will sie durch Sozialstunden abarbeiten
Ein herber Rückschlag für die Hartz IV-Empfängerin! 397 Euro schulde sie der Staatsanwaltschaft. Ein Betrag, den Celine nur schwer abstottern kann. „Ich hoffe, dass ich die so schnell wie möglich abarbeite. Weil ich möchte definitiv nicht [ins Gefängnis], weil wenn ich reingehe, dann verliere ich [meine Tochter] für immer“, so die 21-Jährige in der Sozialdoku weiter. Ihre 2-jährige Tochter lebt zur Zeit bei Celines Mutter.
Damit sie die Kleine bald zu sich nehmen darf, will sie ihre Schulden schnellstmöglich abarbeiten: „Hauptsache ich gehe nicht ins Gefängnis“, wiederholt die Rostockerin. Sie habe sich geschworen nie wieder Schulden anzuhäufen – und ist entschlossen ihr Leben nun endgültig zum Besseren zu wenden. Ihre Ziele sind: die Schuldenfreiheit, ein Job und eine eigene Wohnung.
„Hartz und herzlich“ aus Groß Klein: Celine hofft auf Aufschub der Frist – und bemüht sich um einen Job
Mit Schulden durch Schwarzfahren kennt sich auch Petra aus dem Mannheimer Format aus. Die Bewohnerin der Benz-Baracken hat bei „Hartz und herzlich“ ebenfalls über ihr Schwarzfahr-Dilemma berichtet. Bei Celine scheinen sich die Probleme derweil weiter zu häufen: Innerhalb von 8 Tagen muss sie einen Platz finden, bei dem sie die Sozialstunden ableisten kann. Ihre erste Anlaufstelle erteilt der Rostockerin umgehend eine Absage.
Eine Haftstrafe möchte die 21-Jährige um jeden Preis vermeiden, umso wichtiger ist es, dass mit den Sozialstunden alles klappt. Da die Frist abzulaufen droht, bittet Celine in einem Brief an das Gericht um Aufschub. Neben ihren Schwarzfahr-Schulden geht sie noch eine weitere wichtige Baustelle an: Die 21-jährige Hartz IV-Empfängerin bemüht sich um einen festen Job. Ob sie einen Aufschub ihrer Sozialstunden erhält und ob sie schon bald mehr Zeit mit ihrer Tochter verbringen kann, bleibt vorerst abzuwarten. (sik)