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Heikle Sachsen-Umfrage: CDU-Politiker zu möglicher Koalition mit AfD befragt - Das war das Ergebnis

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Von: Franziska Schwarz

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Auf einem Treffen der „Zukunft Sachsen“-Gruppe: Die Teilnehmer warnen vor der AfD.
Auf einem Treffen der „Zukunft Sachsen“-Gruppe: Die Teilnehmer warnen vor der AfD. © dpa / Jan Woitas

Die Gruppe „Zukunft Sachsen“ hat bei der CDU nachgehakt, wie sie es mit der AfD hält – das Ergebnis fällt deutlich aus.

Leipzig - Bei der Landtagswahl in Sachsen am 1. September könnte die AfD stärkste Kraft werden. Eine Regierungsbeteiligung scheint dennoch eher unwahrscheinlich: 44 von 60 CDU-Direktkandidaten in Sachsen sprechen sich aktuell gegen eine Koalition mit der AfD aus. Die verbleibenden 16 Politiker haben sich bislang nicht geäußert.

Diese Zahlen stammen von der Initiative „Zukunft Sachsen“. Vor der Oberbürgermeisterwahl in Görlitz - bei der fast der AfD-Kandidat das Rennen machte - stellte die Gruppe eine viel beachtete Aktion auf die Beine: Hollywood-Größen und Künstler wie „Game of Thrones“-Schauspieler Tom Wlaschiha oder Volker Bruch („Babylon Berlin“) wandten sich in einem offenen Brief an die Wähler und sprachen sich gegen Hass und Ausgrenzung aus. „Zukunft Sachsen“ verbreitete den Brief über seine Webseite. Mit der Abfrage nun wollte die Gruppe sichergehen, dass eine Stimme für die CDU nicht doch die AfD an die Regierung bringt. 

„Zukunft Sachsen“-Mitglied: „Antworten sprechen für sich“

44 Antworten seien bislang eingegangen, sagte der Sprecher der Gruppe, Sascha Kodytek, sie hätten mit einem klaren Nein geantwortet – die restlichen 16 hätten noch nicht reagiert, trotz mehrerer Mails und Briefe. Zuvor hatte der Spiegel über die Umfrage berichtet. "Die Antworten der CDU auf unsere Befragung sprechen für sich", sagte Kodytek dem Nachrichtenmagazin. Er nehme der CDU ab, dass sie in keine AfD-Koalition eintreten will.

Danach klingen auch die Statements der Politiker. „Mein Wort gilt: Eine Zusammenarbeit mit der AfD kommt nicht in Frage“, lautet etwa die Antwort des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Geantwortet hatten unter anderem auch Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow sowie Innenminister Roland Wöller. Zahlreiche Kandidaten begründeten die Entscheidung inhaltlich, teilte die Initiative weiter mit. Sie kritisierten unter anderem, dass die Versprechen der AfD Sachsen nicht finanzierbar seien und eine klare Abgrenzung zum Rechtsextremismus fehle.

Wir nehmen für Sie genauer unter die Lupe, welche Koalitionen in Sachsen realistisch sind.

Landtagswahl in Sachsen: AfD könnte CDU überholen

Laut aktuellen Umfragen muss die CDU fürchten, in Sachsen von der AfD überholt zu werden. Für die rechtspopulistische Partei tritt als Spitzenkandidat Jörg Urban an. Die SPD kämpft um ein zweistelliges Ergebnis. Mit dem Online-Wahlhelfer „Wahl-O-Mat“ lassen sich eigene Interessen mit Wahlprogrammen von Parteien vergleichen – für die Landtagswahl in Sachsen 2019 wird er demnächst unter anderem hier verfügbar sein. Porträts der Kandidaten, Prognosen und Termine zur Wahl finden Sie in dieser Übersicht.

Außerdem informieren wir Sie über den Ausgang einer Klage der AfD gegen die Kürzung ihrer Landesliste.

Mehrere Spitzenpolitiker hatten im Sommer vor einer Entwicklung der AfD in Richtung NPD gewarnt. Wie nah sich die beiden Parteien tatsächlich sind, hat die Ippen-Digital-Zentralredaktion anhand der „Wahl-o-Mat“-Antworten der sächsischen Landesverbände überprüft.

dpa/frs

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