Update vom 10. Juni, 13.30 Uhr: Im Donbass wüten weiter heftige Kämpfe zwischen den russischen Invasionstruppen und den ukrainischen Verteidigern. Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Wadym Skibitsky, hat im Gespräch mit dem britischen „Guardian“ gewarnt, der Ukraine fehle Artilleriemunition.
Auf eine ukrainische Artillerieeinheit kämen zehn bis 15 Artillerie-Stellungen der Russen. „Dies ist nun ein Artilleriekrieg“, wird Skibitsky von der der britischen Zeitung zitiert. Sein Land sei fast ausschließlich auf westliche Waffenlieferungen angewiesen und benötige mehr Munition für die Haubitzen sowie für andere Geschütze.
Update vom 10. Juni, 13.10 Uhr: Die russischen Besatzer räumen die Trümmer in Mariupol weg. Der Strand füllt sich wieder. Dabei ist die Zukunft der Stadt im Ukraine-Krieg weiter offen. Jetzt droht auch noch ein Cholera-Ausbruch.
Erstmeldung vom 10. Juni: Charkiw - „Wir bewegen uns allmählich in der Region Charkiw voran und befreien unser Land“, so Wolodymyr Selenskyj im Ukraine-Krieg über die Lage an Kriegstag 107. Laut dem ukrainischen Generalstab erlitten die Truppen von Wladimir Putin in der Region schwere Verluste - und wollen nun nicht mehr kämpfen. Das berichtet der Kyiv Independent.
Es soll sich bei den verweigernden Soldaten um eine motorisierte Infanterieeinheit des 1. Armeekorps handeln. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine, die Region Charkiw grenzt an die mittlerweile fast vollständig von den russischen Truppen eingenommene Region Luhansk.
Noch vor zwei Tagen, am 8. Juni, hatte die russische Seite hohe Verluste bei den ukrainischen Kämpfern verkündet, und zwar bei den Gefechten um den Donbass in der Ostukraine. Insgesamt habe die Ukraine (in allen Kampfgebieten zusammen) binnen 24 Stunden mehr als 480 Soldaten verloren.
Das Verteidigungsministerium in Moskau erwähnte dabei auch Raketenangriffe auf eine Panzerfabrik in Charkiw. Rund um die Millionenstadt seien außerdem mehrere Gefechtsstände und Truppenansammlungen sowie Stellungen von Raketenwerfern mit Luft-Boden-Raketen beschossen worden. Der ukrainische Generalstab hingegen vermeldete Anfang des Monats, der Feind sei im Norden in Charkiw ebenso in die Defensive gegangen wie im Süden des Landes.
Derweil droht auch rhetorisch eine weitere Eskalation. Ein Putin-Propagandist drohte Deutschland mit einer Invasion. (AFP/dpa/frs)