Bei Illner: SPD-Kandidat will GroKo beenden - Ein Detail verrät möglichen Koalitionspartner

Bei Maybrit Illner ging es um das mögliche Ende der Großen Koalition. Ein Philosoph nimmt AKK in Schutz - und ein Detail verrät, was in Zukunft kommen könnte.
Bei Maybrit Illner ging es am Donnerstagabend um die Frage, ob die Große Koalition noch eine Zukunft hat. Mit dabei waren Paul Ziemiak, Generalsekretär der CDU, der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte, Zeit-Journalistin Jana Hensel, Nikolaus Blome von der Bild, Philosoph Richard-David Precht und einer, der für den SPD Vorsitz kandidieren wird - und damit der GroKo das jähe Ende bereiten könnte.
Immer mehr Stimmen in der SPD deuten an, dass ein baldiges Ende der Großen Koalition möglich ist: Hilde Mattheis und Dierk Hirschel kündigten bei ihrer Kandidatur zum SPD-Vorsitz von einem „radikalen Neustart“ an. Selbst der als GroKo-Stabilisator geltende Olaf Scholz sagte offen, er rechne mit dem Bruch der GroKo. Nun hat bei Maybrit Illner ein weiterer Kandidat angekündigt, er wolle bei seiner Wahl die Regierungspartnerschaft mit der Union kündigen: Karl Lauterbach, der gemeinsam mit Nina Scheer um den SPD-Chefposten kandidieren wird.
Zuerst geht es bei Illner aber um AKK
Zuerst ging es aber um den Koalitionspartner: Um die Union, bei der es im Moment auch alles andere als gut läuft. Besonders gilt das für CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Ihr Vorstoß, Ex-Verfassungsschutz-Präsidenten und jetzigen Twitter-Rebellen Hans-Georg Maaßen aus der Partei auszuschließen, wurde heftig kritisiert. Der TV-Philosoph Precht kann die Aufregung nicht nachvollziehen: „Wir zerlegen die Frau jetzt für relative Kleinigkeiten. Wir sind viel zu ungeduldig mit dem politischen Personal“, raunte er. Allgemein strahlte die Runde eine große Milde gegenüber AKK aus.
Bei Illner: Lauterbach kündigt Ende der GroKo an: „Die Kosten für das Land sind zu hoch“
Dann der Auftritt von Karl Lauterbach. Bei der Frage, ob er als Parteichef der SPD die Große Koalition kündigen würde, gehe es ihm nicht „um strategische Überlegungen.“ Sonst würde er sich über Kritik am Gegner freuen, fuhr Lauterbach fort. Das wäre aber gar nicht sinnvoll, denn: „Für jeden Fehler der Union büßen auch wir mit.“ Man habe gut regiert, schloss der 56-Jährige, der bei den Sozialdemokraten als Gesundheitsexperte gilt. Jetzt müsse aber Schluss sein: „Die Kosten für das Land sind zu hoch.“

Lauterbach mit subtilem Hinweis zu neuem Koalitionspartner?
Noch interessanter als das, was Lauterbach sagte, war vielleicht etwas anderes: Seine Fliege. Die erstrahle in grellem Grün. Der passionierte Fliegen-Träger bevorzugt normalerweise Farben wie Schwarz oder Rot, Grün hat an seinem Kragen eher Exotenstatus. Ein Hinweis auf eine künftige Rot-Grüne- (oder Rot-Rot-Grüne-) Regierung?
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