Julia Skripal spricht erstmals über Giftanschlag

Auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia war im März ein Girftanschlag verübt worden. Nun spricht Julia Skripal erstmals darüber.
London - Die bei einem Attentat im englischen Salisbury vergiftete Julia Skripal will langfristig in ihr Heimatland Russland zurückkehren. Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus am 9. April befinde sie sich weiterhin in Behandlung in Großbritannien, sagte die 33-Jährige in einer am Mittwoch ausgestrahlten Videobotschaft. Eines Tages wolle sie aber "in mein Land zurückkehren".
Die Tochter des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Es war ihr erster Auftritt in den Medien seit dem Anschlag Anfang März. „Wir sind so glücklich, dass wir beide diesen versuchten Anschlag überlebt haben“, sagte Skripal in der auf Russisch gehaltenen und von der Nachrichtenagentur Reuters verbreiteten Stellungnahme. Das Video wurde am Mittwoch im russischen Fernsehen gezeigt.
Skripal: Leben ist „auf den Kopf gestellt worden“
Auf die Skripals war am 4. März ein Giftanschlag verübt worden. Der frühere Spion konnte vergangene Woche das Krankenhaus verlassen. Sie wolle ihren Vater unterstützten, bis er sich vollständig erholt habe, sagte Julia Skripal in der Videobotschaft. Ihr Leben sei durch das Attentat "auf den Kopf gestellt worden". Derzeit versuche sie, mit den körperlichen und seelischen Folgen zurechtkommen.
Die 33-Jährige steht unter Polizeischutz und hält sich an einem geheimen Ort in Großbritannien auf. Auf die Unterstützung der russischen Botschaft wolle sie derzeit verzichten, sagte sie.
London wirft der russischen Regierung vor, hinter dem Anschlag auf den Ex-Spion zu stehen. Moskau weist jede Verantwortung zurück. Der Fall hat zu einer schweren diplomatischen Krise zwischen westlichen Staaten und Russland geführt.
AfP/dpa