1. Mannheim24
  2. Politik & Wirtschaft

Berüchtigte Bierdeckel-These - Friedrich Merz (CDU) gesteht Patzer ein: „Rechnung ist falsch“

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Kai Hartwig

Kommentare

CDU-Politiker Friedrich Merz schaut nachdenklich in die Ferne
Friedrich Merz musste einen Fehler eingestehen. © Rolf Vennenbernd/dpa/picture alliance

Im Dezember will Friedrich Merz sich zum CDU-Parteichef wählen lassen. Zuvor gesteht der Unionspolitiker allerdings öffentlich einen Fehler ein.

Düsseldorf – Das Rennen um die Kanzlerkandidatur der Union spitzt sich langsam zu. Auch Friedrich Merz* macht sich berechtigte Hoffnungen, gegen den SPD*-Kandidaten Olaf Scholz antreten zu dürfen. Der CDU-Politiker, der sich nun zu Angela Merkel und seinen eigenen Kanzlerchancen äußerte, zählt zu den hoffnungsvollsten Anwärtern auf den Parteivorsitz. Der Sieger beim Parteitag im Dezember hat gute Chancen auf die Nachfolge von Bundeskanzlerin Merkel*.

Dabei kann Merz bereits auf einige Jahre in der Bundespolitik zurückblicken und hat bereits seine Spuren bei den Christdemokraten hinterlassen. Nachdem er es um die Jahrtausendwende bis zum Vorsitzenden der Fraktion von CDU* und CSU* im deutschen Bundestag gebracht hatte, erlangte Merz wenig später mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion landesweite Berühmtheit.

Video: Merz will Parteichef werden - auch Laschet kandidiert für den CDU-Vorsitz

Im Jahr 2003 schlug der Wirtschaftsexperte vor, dass die Steuererklärung künftig so vereinfacht werden müsste, dass sie auf einen Bierdeckel passt. Der Untersetzer, mit dem Merz seine Vision der radikalen Vereinfachung des Steuersystems erklärte, ist inzwischen im Bonner Haus der Geschichte ausgestellt. Dort befindet er sich in einer Vitrine direkt neben dem WM-Spickzettel des früheren Fußball-Nationaltorhüters Jens Lehmann aus dem Jahr 2006, der dem Keeper im Elfmeterschießen gegen Argentinien half, die Versuche der Gegner zu entschärfen.

Friedrich Merz (CDU) über Steuererklärung auf Bierdeckel: „Die Rechnung ist falsch“

Merz gab zu, „wirklich stolz darauf“ zu sein, mit seinem Bierdeckel neben Lehmanns legendärem Hilfsmittel ausgestellt zu sein, „obwohl die Rechnung falsch ist“. Nach eigenen Angaben hat er sich bei seinem Steuererklärungstrick verrechnet, wie er am Montag am Rande des „Ständehaus Treff“ der Rheinischen Post in Düsseldorf eingestand. An welcher Stelle sein Rechenfehler genau liegt, ließ der Unionspolitiker offen.

Dagegen sprach er erneut über seine künftigen Ambitionen innerhalb seiner Partei. In Stuttgart steht Anfang Dezember der 33. Bundesparteitag der CDU auf dem Programm. Dabei soll in der baden-württembergischen Hauptstadt ein neuer CDU-Vorsitzender gewählt werden. Neben Merz werden Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet* und Außenexperte Norbert Röttgen* die größten Chancen auf die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer eingeräumt. Der Sieger dürfte gleichermaßen zu einem potenziellen Kanzlerkandidaten der Union werden - hierbei müsste er sich wohl gegen Markus Söder* (CSU) durchsetzen, der bayerische Ministerpräsident liegt im Kampf um das Kanzleramt hoch im Kurs.

Der Bedeutung des Parteitags ist sich Merz bewusst, Schwierigkeiten bei der Durchführung sieht er trotz des Coronavirus* nicht. Er verglich die Veranstaltung mit einem Pop-Konzert und bezog sich dabei auf das von Sänger Tim Bendzko in Leipzig durchgeführte Event, dass Forscher für eine Studie zum Corona-Ansteckungsrisiko* bei Großveranstaltungen in Hallen veranstalten ließen.

Friedrich Merz: CDU-Parteitag zur Not in ein Fußballstadion verlegen

Wenn Bendzko vor 1500 Gästen auftreten könne, „dann müssen wir mit 1000 Delegierten auch einen Bundesparteitag der CDU machen können“, zeigte sich Merz zuversichtlich, dass der Parteitag Ende des Jahres wie geplant durchgeführt werden kann. Dieser sei „unverzichtbar“.

Zwar ist Merz Befürworter einer Änderung des Parteiengesetzes, damit künftig auch virtuelle Parteitage möglich werden. Allerdings sei dies Form der Zusammenkunft nicht wünschenswert, wenn es um „Personalentscheidungen von solch einer Tragweite“ gehe, findet Merz. Und falls es auf dem Gelände der Messe Stuttgart zu beengt werde, könne die CDU ja auch alternativ in einem Fußballstadion ihren Parteitag abhalten, um Abstandsregeln einhalten zu können. (kh) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes

Auch interessant

Kommentare