Update 11.54 Uhr: Donald Trump ist nicht der erste Politiker, der einen Cameo-Auftritt hinlegte. Doch seiner in „Kevin - Allein in New York“ wurde herausgekürzt - und Twitter läuft nun bei dem Thema heiß. So erinnert die Userin Alexandra Chalup daran, dass das Frauenmagazin Elle einst ein Ranking der Cameo-Auftritte von Prominenten publizierte. Trump war damals nicht unter den Top-50. Dafür aber die Frau seines Vorgängers im Amt des US-Präsidenten: Michelle Obama.
Erstmeldung vom 17. Dezember 2019:
"Kevin - Allein in New York" ist ebenso wie sein Vorgänger-Film "Kevin - Allein zu Haus" an Weihnachten für viele Menschen ein absolutes Muss. Eine Szene sticht in dem Film besonders heraus: Der heutige US-Präsident Donald Trump hat einen kurzen Auftritt in dem Film - damals war er noch ein erfolgreicher Geschäftsmann, der bereits damals in den Medien präsent war.
Ein kanadischer TV-Sender hat in seiner kürzlichen Ausstrahlung des Weihnachtsklassikers ausgerechnet diese kurze Szene weggelassen. Der Sender musste sich für die Entscheidung jetzt rechtfertigen.
Die Szene sei im Zuge der Bearbeitung des Films für die Fernsehübertragung bereits lange vor der Wahl Trumps zum US-Präsidenten herausgeschnitten worden, erklärte der Sender CBC am Donnerstag. Kinofilme würden für die Ausstrahlung im Fernsehen häufig bearbeitet, damit sie von ihrer zeitlichen Länge her in das Programm passten, erläuterte CBC-Sprecher Chuck Thompson. Die Szene mit Trump sei eine von mehreren, die aus dem Film von 1992 herausgeschnitten worden seien. Keine dieser Szenen sei "wesentlich für die Handlung". Die Bearbeitung des Films sei bereits 2014 - also zwei Jahre vor Trumps Wahl zum US-Präsidenten - erfolgt, nachdem CBC erstmals die Rechte für die Ausstrahlung erworben habe.
Nutzer der Onlinenetzwerke hatten das Weglassen der Trump-Szene als politisch motiviert kritisiert. Donald Trump selbst äußerte sich mehrfach auf Twitter zu dem Weglassen der Szene. Unter anderem schreib er: „Der Film wird nie wieder derselbe sein (Nur ein Scherz)“.
Auch Donald Trump junior, der älteste Sohn des US-Präsidenten, schaltete sich in die Debatte ein und bezeichnete die Entfernung der Sequenz als "erbärmlich".
Trump hatte sich erst kürzlich stolz darüber gezeigt, dass er in der bis heute überaus populären Komödie auftritt. Der Film sei "einer der größten" Weihnachtserfolge. Es sei für ihn "eine Ehre, Teil einer solchen Sache gewesen zu sein", sagte der US-Präsident am Dienstag im Gespräch mit US-Soldaten.
Trump, der derzeit durch das Impeachment-Verfahren enorm unter Druck steht, taucht in der Komödie allerdings nur sehr kurz auf. Kevin, den seine Eltern wie auch in "Kevin - Allein zu Haus" von 1990 vergessen hatten, verbringt darin die Ferien allein in einem Hotel. Dort findet er sich nicht zurecht und fragt Trump, der einen langen Mantel und schon damals eine rote Krawatte trägt, nach dem Weg. Trump beschreibt daraufhin in einem kurzen Satz die Richtung.
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Ganz ohne eigenes Zutun kam der damalige Immobilienmogul aber offenbar nicht an die Rolle. Er hatte kurz zuvor das New Yorker "Plaza Hotel" gekauft, in dem die Dreharbeiten stattfanden. Wie der Schauspieler Matt Damon in einem Interview des "Hollywood Reporter" von 2017 sagte, gestattete Trump den Fortgang der Dreharbeiten nur unter einer Bedingung: Er wollte selbst in dem Film zu sehen sein.
spl mit dpa