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Schulsenatorin schockt bei Pressekonferenz: „Sie haben mich überall begrapscht“

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Berlins Schulsenatorin  Sandra Scheeres (SPD).
Berlins Schulsenatorin  Sandra Scheeres (SPD). © dpa / Carsten Koall

In Berlin wurde am Mittwoch die Initiative „Schulen gegen sexuelle Gewalt“ vorgestellt. Schulsenatorin Sandra Scheeres schockte dabei mit der Schilderung eines Übergriffes, dessen Opfer sie während ihrer Schulzeit wurde.

Berlin - Politik sei oft realitätsfern, habe mit den Problemen der Bevölkerung oft kaum etwas zu tun. Dass dieser Vorwurf selbst oft weit an der Wirklichkeit vorbeigeht, das erlebten die Anwesenden einer Pressekonferenz in Berlin am Mittwoch. Dort startete die Initiative "Schulen gegen sexuelle Gewalt". Deren Ziel: Schulen sollen Konzepte entwickeln, um Kinder und Jugendliche für sexuellen Übergriffen zu schützen und ihnen zu helfen.

Für einen Schock sorgte dabei SPD-Schulsenatorin Sandra Scheeres. Sie berichtete laut BZ, wie sie als Achtklässlerin in Düsseldorf einen Übergriff von vier Jugendlichen am eigenen Leib erleben musste. „Ich hatte mit Jungen nichts am Hut. Das hab‘ ich auch deutlich gemacht. Da haben mich vier Jungen gepackt und in den Keller geschleppt. Sie hielten meine Hände umklammert und haben mich überall begrapscht“, zitiert die BZ die heute 48-Jährige. Und weiter: „Das habe ich immer noch in meinem Kopf! ... Man schämt sich dermaßen.“

Nachdem die Jungs von ihr abgelassen hatten, sei sie zurück ins Klassenzimmer gelaufen und habe dort geschrien: „Ich krieg‘ euch alle!“ Ihr Lehrer sei total überrascht gewesen, habe sie aber getröstet, heißt es weiter.

Zwei bis drei Kinder in jeder Schulklasse betroffen

"Sexueller Kindesmissbrauch hat in Deutschland noch immer eine erschütternde Dimension", sagte die Senatorin bei der Pressekonferenz weiter. Denn laut der Weltgesundheitsorganisation WHO seien in jeder Schulklasse zwei bis drei Kinder von sexuellen Übergriffen betroffen. 

Die Initiative verfolgt das Ziel, bundesweit Angebote für Schutz und Hilfe bei sexueller Gewalt zu entwickeln. Bislang wird das Konzept in zwölf Bundesländern umgesetzt. Bis Ende dieses Jahres sollen dann alle Bundesländer mit von der Partie sein.

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mb

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