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Wieder Streik bei der Post: verdi lehnt Angebot ab – Tarifverhandlungen gehen weiter

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Von: Florian Römer

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Mannheim - Die Gewerkschaft Verdi hat Post-Bedienstete im Südwesten erneut zu einem Warnstreik aufgerufen. Die Tarifverhandlungen werden am Freitag (10. März) fortgesetzt:

Update vom 9. März: Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen haben die verdi-Mitglieder bei der Deutschen Post AG in einer Urabstimmung das Angebot der Arbeitgeber abgelehnt. Das teilt verdi in einer Pressemitteilung mit. Demnach stimmten in der Urabstimmung 85,9 Prozent der Befragten gegen das Angebot und für einen unbefristeten Streik. Damit wurde das Quorum von 75 Prozent deutlich übertroffen.

Tarifverhandlungen bei verdi: Wie lange streikt die Post noch?

Wie lange der Streik noch dauern wird, ist somit unklar. Die Tarifverhandlungen werden am Freitag (10. März) fortgesetzt. „Die Deutsche Post AG steht jetzt in der Verantwortung, durch eine deutliche materielle Verbesserung des abgelehnten Angebots einen unbefristeten Streik abzuwenden“, so die stellvertretende verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.

„Das Ergebnis der Urabstimmung zeigt die Entschlossenheit unserer Mitglieder, für ein gutes Tarifergebnis zu kämpfen“, so Kocsis weiter. „Die Arbeitgeber sind gut beraten, dieses Votum sehr ernst zu nehmen.“ Welche Regionen und Städte genau betroffen sind, wird in der Pressemitteilung nicht erwähnt. Offenbar betrifft das Vorgehen aber alle beteiligten verdi-Mitglieder, somit voraussichtlich auch Poststellen in Baden-Württemberg.

Erneut Streik bei der Post – auch Briefzentrum Mannheim betroffen

Erstmeldung vom 26. Januar: Viele Postkunden im Südwesten könnten wieder vergeblich auf Briefe und Pakete warten. Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag (26. Januar) auch im Südwesten erneut zu Warnstreiks in Brief- und Paketzentren aufgerufen. Im Land sind demnach unter anderem die Regionen Stuttgart, Ebersbach an der Fils, Wernau, Villingen-Schwenningen, teilweise Südbaden, Zollernalb, Reutlingen sowie die Metropolregion Rhein-Neckar betroffen. Das Briefzentrum Mannheim in der Turbinenstraße wird seit der Frühschicht bestreikt.

Warnstreik bei der Post – auch Briefzentrum Mannheim wird bestreikt

Im Briefzentrum werden Briefsendungen bearbeitet, sortiert und zur Verteilung an die jeweiligen Zustellstützpunkte für die gesamte Rhein-Neckar-Region vorbereitet, teilt verdi mit. Nachdem man vergangene Woche sowohl Briefzentrum als auch Zustellung bestreikt habe, konzentriere man sich dieses Mal auf das Briefzentrum, erklärt Gewerkschaftssekretär Imre Uysal. Im Briefzentrum gebe es einen 24-Stunden-Betrieb, in dem in der Regel Nonstop gearbeitet wird.

„Viele der Beschäftigten sind Frauen, die in Teilzeit arbeiten, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Ihr Bruttoentgelt für die harte Akkordarbeit ist stellenweise noch geringer als das der Beschäftigten in der Zustellung. Wir sprechen hier von Einkommen knapp über 2.000 Euro Brutto bei Vollzeitkräften“, so Uysal.

Die Postbeschäftigten seien wegen der deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten besonders von der hohen Inflation betroffen. „Währenddessen hat der Konzern in den vergangenen zwei Jahren mehr als 16 Milliarden Euro Gewinne eingefahren. Deshalb fordert ver.di zurecht 15 Prozent mehr Entgelt – auch und gerade für die Beschäftigtengruppen in den Brief- und Paketzentren“, sagt Uysal weiter.

Post-Streik in Brief- und Paketzentren – Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn

Die Auswirkungen könnten bis Mitte nächster Woche spürbar sein, sagte eine Gewerkschaftssprecherin am Morgen. Verdi will damit Druck in der laufenden Tarifrunde machen. Die Streikenden bei der Post hätten genau registriert, dass die Beschäftigten bei Mercedes-Benz 7.300 Euro als Beteiligung an Milliardengewinnen ihres Konzerns erhalten, so Andreas Henze, Verdi-Landesfachbereichsleiter für Postdienste. „Für diese Summe müssen viele Postlerinnen und Postler drei Monate arbeiten.“

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Die Gewerkschaft verlangt 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Das Unternehmen lehnt das ab und argumentiert, dass Lohnsteigerungen nicht durch Preiserhöhungen weitergegeben werden könnten, weil der deutsche Markt reguliert sei. Die Verhandlungen gehen am 8. und 9. Februar weiter. (rmx mit dpa)

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