Mehrere tote Möwen im Handelshafen: Vogelgrippe bricht in Mannheim aus
Mannheim - Mehrere Möwen sterben an der Vogelgrippe. Nun gilt in der Quadratestadt die Aufstallungspflicht für mehrere Stadtteile:
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann auch Mannheim von der Vogelgrippe betroffen ist. Nun ist es offiziell der Fall. Wie die Stadt Mannheim in einer Allgemeinverfügung berichtet, wurden bereits am 28. Februar mehrere tote Möwen am Handelshafen gefunden. Ab Freitag (10. März) gilt deshalb in Mannheim die Aufstallungspflicht!
Vogelgrippe bricht in Mannheim aus – mehrere tote Möwen im Handelshafen gefunden
Nachdem die toten Lachmöwen am Hafen gefunden wurden, schickte man sie sofort in ein Labor. Dort wurde bestätigt, dass sie an der Vogelgrippe gestorben sind. Allerdings vergeht danach zunächst eine lange Zeit! Demnach habe das Veterinäramt des Fachbereichs für Sicherheit und Ordnung der Stadt Mannheim den Ausbruch der Vogelgruppe erst am 8. März amtlich festgestellt, eine Pressemitteilung der Stadt wird erst zwei Tage später verschickt.
„Bei Hausgeflügel wurde die Tierseuche bisher nicht festgestellt“, versichert die Stadt Mannheim. Dennoch gilt ab sofort die Aufstallungspflicht sowie verstärkte Biosicherheitsmaßnahmen in einigen Stadtteilen. Man empfiehlt aber auch, dass nicht betroffene Halter die Sicherheitsmaßnahmen einhalten.

Die Vogelgrippe-Maßnahmen dauern bis zum 16. April an, also zwei Tage nach dem Start der Bundesgartenschau. Bei der BUGA hat man sich bereits auf einen möglichen Vogelgrippe-Fall vorbereitet. Halter von Geflügel (zum Geflügel zählen Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Wachteln, Enten, Gänse, Strauße, Emus und Nandus) müssen unter anderem die Tiere in Ställen oder Volieren halten und einige Hygiene- und Reinigungsmaßnahmen. Nachzulesen sind diese bei der Allgemeinverfügung der Stadt Mannheim.
Vogelgrippe in Mannheim: „Hochansteckende, anzeigepflichtige Viruserkrankung“
„Bei der hochpathogenen Aviären Influenza handelt es sich um eine hochansteckende, anzeigepflichtige Viruserkrankung beim Geflügel, deren Ausbruch immense wirtschaftliche Folgen für alle Geflügelhalter, Schlachtstätten und verarbeitenden Industrien haben kann. Kranke Tiere scheiden den Erreger massenhaft mit dem Kot sowie mit Schleim oder Flüssigkeiten aus Schnabel und Augen aus. Bei direktem Kontakt stecken sich andere Tiere durch Einatmen oder Aufpicken von virushaltigem Material an“, heißt es in der Allgemeinverfügung.
„Gerade auch der indirekte Kontakt z.B. über Kotanhaftungen am Schuhwerk kann das Virus auch verschleppen und zu Ausbrüchen in Beständen führen. Infektionen des Menschen mit diesen H5N1 Viren wurden in Deutschland bislang nicht bekannt; dennoch kann eine Empfänglichkeit des Menschen gegenwärtig nicht völlig ausgeschlossen werden“, warnt die Verfügung weiterhin. Für Haustiere wie Hunde und Katzen stellt das Virus ebenfalls keine bekannte Gefahr dar.
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Auch in Heidelberg gibt es bereits bestätigte Fälle von an Vogelgrippe verstorbenen Möwen. In Walldorf ist im Tierpark ebenfalls die Vogelgrippe ausgebrochen. Bei Verdacht auf Vogelgrippe sollte man sofort den Veterinärdienst der Stadt Mannheim per E-Mail unter veterinaerdienst@mannheim.de informieren. Die Tiere und Tierkadaver sollten nicht berührt oder vom Fundort entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Kleine Wildvögel bis Amselgröße sowie Tauben sind nicht empfänglich für das Virus und deshalb nicht zu melden. (pm/jol)