1. Mannheim24
  2. Mannheim

In Mannheimer Innenstadt – Grüne wollen noch mehr verkehrsberuhigte Zonen

Erstellt:

Von: Peter Kiefer

Kommentare

Mannheim - Obwohl der „Verkehrsversuch“ teils scharfe Kritik erntet, geht er den Grünen um OB-Kandidat Raymond Fojkar noch nicht weit genug. Was die Gemeinderatsfraktion fordert:

Obwohl der sogenannte „Verkehrsversuch“ in Mannheim mehr als umstritten ist und viele Nachbesserungen erfordert, geht er den Grünen im Gemeinderat noch nicht weit genug. Voraussichtlich am 23. Mai wird der Ausschuss für Umwelt und Technik über die weitere Verkehrsführung in der Innenstadt entscheiden. Doch schon jetzt machen sich die Grünen dafür stark, den umstrittenen Verkehrsversuch auszuweiten.

Grüne erwarten vom „Verkehrsversuch“ positive Folgen für Rad- und Fußverkehr

Bereits die erste Auswertung des Versuchs im Jahr 2022 habe große positive Effekte hinsichtlich der Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie eine deutliche Steigerung des Radverkehrs in Mannheim aufgezeigt.

Die Grünen-Fraktion erwartet von der derzeit laufenden, zweiten Erhebungsphase eine Bestätigung der positiven Auswirkungen, insbesondere für den Rad- und Fußverkehr. Gerade für Menschen mit Behinderung bringen verkehrsberuhigte Bereiche mehr Sicherheit im Alltag, ein Plus an Lebensqualität und leisten einen wertvollen Inklusionsbeitrag. 

Am Beginn der Fahrradstraße in der Marktstraße wurde die Breite mit einer zweiten Verkehrsinsel verengt.
Am Beginn der Fahrradstraße in der Marktstraße wurde die Breite mit einer zweiten Verkehrsinsel verengt. © Stadt Mannheim

OB-Kandidat Fojkar: „Es geht um die Um- und Neugestaltung der Innenstadt“

OB-Kandidat Raymond Fojkar, gesundheitspolitischer Sprecher und Sprecher für Menschen mit Behinderung der Grünen-Gemeinderatsfraktion zu den Plänen: „Der öffentliche Raum muss so gestaltet werden, dass er auch für Kinder und Jugendliche, ältere Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zugänglich und attraktiv ist. Die Perspektive der Menschen mit Behinderung, älteren Menschen und Kindern einzunehmen, ist dabei das Gebot der Planung.“

Das gelte auch und insbesondere jetzt, wenn es um die Um- und Neugestaltung der Mannheimer Innenstadt gehe. Verkehrsberuhigte Bereiche und eine bessere Erreichbarkeit mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad würden laut Fojkar für eine erhebliche Entlastung im Straßenverkehr und eine Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer sorgen. „Statt Stau entsteht eine Atmosphäre der gegenseitigen Rücksicht und der Teilhabe. Und genau das macht Menschen Lust darauf, in die City zu kommen und sich ohne Stress dort aufzuhalten, zu bummeln und andere Menschen zu treffen“, so Fojkar.

Mannheimer Innenstadt für Grüne dank Verkehrsversuch attraktiver geworden

Der verkehrspolitische Sprecher, Gerhard Fontagnier und der wirtschaftspolitische Sprecher der GRÜNEN Fraktion, Markus Sprengler, sehen sich aufgrund der guten Bewertungen für die Mannheimer Innenstadtbei der aktuellen IHF-Studie zur Erweiterung des Verkehrsversuchs bestätigt: „Die Passantenbefragung ‚Vitale Innenstadt‘ hat die beste Note seit 10 Jahren und eine hohe Weiterempfehlungsbereitschaft für Mannheim ergeben. Folglich ist die Innenstadt für Einkäufe und Aufenthalte attraktiver geworden!“

Die Ergebnisse würden somit den Kritikern des Verkehrsversuchs widersprechen. Daran gelte es weiterzuarbeiten und aus dem vermeintlichen Konflikt „Einkaufen“ versus „Wohnen“ eine harmonischere Einheit zu schaffen. Dagegen geben viele Geschäftsleute, die teils nach Jahrzehnten entnervt aufgegeben haben, genau diesem Verkehrsversuch die Schuld am Tod der City – so auch die Ladenbesitzer von Kult-Florist „Feldblume“ und dem T-Shirt-Shop MDH, die beide nach über 30 Jahren schließen.

Grüne in Mannheim: „Verkehrsberuhigte Innenstadt kommt allen zugute“

Die beiden Grünen-Lokalpolitiker: „Eine verkehrsberuhigte Innenstadt kommt mittel- und langfristig allen zugute. Das Ende des Verkehrsversuchs naht und es ist an der Zeit, eine Diskussion darüber zu führen, welche Konsequenzen aus dem Versuch zu ziehen sind und was danach kommen soll. Die improvisierten Verkehrsänderungen sollten zu festen Einrichtungen werden und nicht nur den Durchgangsverkehr verhindern, sondern mehr Lebensqualität in der Innenstadt sichern und zugleich das Zentrum attraktiver machen.“

„Die Kritik, die an einigen Stellen sicherlich zu Recht geäußert wurde, muss konstruktiv aufgenommen und bei der Verstetigung einer neuen Verkehrsführung berücksichtigt werden. Dazu gehört, dass die Verkehrsberuhigung auch für die Erbprinzenstraße und weitere Seitenstraßen gelten muss“, so Fontagnier und Sprengler weiter.

Verkehr an Marktplatz-Tiefgarage G1 muss entschärft werden

Auch die Verhältnisse in der Marktstraße müssten entschärft und die Abführung des Autoverkehrs zur Tiefgarage in G1 besser organisiert werden. Hier könne laut Grünen das Straßenstück zwischen G1 und G2 verkehrsberuhigt und damit der Marktplatz erweitert werden. Die Zu- und Ausfahrt der Tiefgarage können dabei ihre Nutzung behalten.

Übrigens: Unser MANNHEIM24-Newsletter informiert Dich regelmäßig über alles Wichtige, was in Deiner Stadt und Region passiert.

„Wir wollen weiterhin die Umwidmung der Kunststraße und Fressgasse zu Fußgängerzonen mit wirksam begleitenden Maßnahmen, die gemeinsam mit den Beteiligten diskutiert und möglichst zügig umgesetzt werden. Die Umwidmung führt zu einer deutlichen Aufwertung der Anliegergeschäfte, zusätzliche Begrünungen mit festen Hochbeeten und Außenbewirtungsbereichen können dazu ebenfalls ihren Beitrag leisten“, erklären Fontagnier und Sprengler. (pek mit PM)

Auch interessant

Kommentare