Asiatische Tigermücke in Mannheim: Stadt bittet Bürger um Hilfe bei Bekämpfung
Mannheim - Es ist ein kleiner, aber sehr gefährlicher Feind! Im Kampf gegen die Asiatische Tigermücke bittet die Stadt alle Bürger um Mithilfe bei der Jagd auf die Blutsauger:
Sie rauben uns nicht nur den Schlaf, sondern sind auch sehr gefährlich – Asiatische Tigermücken! Bereits in früheren Jahren hat die Stadt Mannheim dazu aufgerufen, potentielle Asiatische Tigermücken persönlich im Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt (R1, 12) abzugeben oder diese per Post zu schicken. Auch in diesem Jahr möchte das Gesundheitsamt alle Bürger motivieren, sich an der Jagd nach der Tigermücke zu beteiligen.
Stadt | Mannheim (Baden-Württemberg) |
Einwohnerzahl | 309.721 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 144,97 km² |
Oberbürgermeister | Dr. Peter Kurz (SPD) |
Viele Tigermücken rund um Mannheim gesichtet
Um zu verhindern, dass sich die lästigen wie gefährlichen Mücken bei uns ansiedeln, ist es notwendig, schon kleine Populationen zu lokalisieren und einzudämmen. Die äußerst aggressive Mückenart verbreitet sich zunehmend auch in Baden-Württemberg – Microsoft-Gründer Bill Gates bezeichnete sie sogar als „das gefährlichste Tier der Welt“, wie BW24 berichtet.
In den vergangenen Jahren wurde in der Metropolregion rund um Mannheim bereits eine Häufung an Tigermücken festgestellt. Auch Heidelberger Stadtteile wurden bereits von der Tigermücke unsicher gemacht. Daher ist nicht auszuschließen, dass auch in Mannheim bereits Populationen der Asiatischen Tigermücke heimisch sind. Jedoch wurden bislang glücklicherweise noch keine nachgewiesen.

Daran erkennst Du die Asiatische Tigermücke
Insgesamt wurden dem Gesundheitsamt seit 2016 bisher rund 50 Exemplare verschiedener Mücken- oder anderer Insektenarten zur Überprüfung zugesandt. Dies zeigt ein großes Engagement der Mannheimer*innen.
Darunter konnte die Asiatische Tigermücke glücklicherweise bisher nicht identifiziert werden. Grund hierfür ist, dass sie sehr leicht mit einheimischen Mückenarten verwechselt werden kann, vor allem mit der Ringelschnake (Culiseta annulata). Auch echo24.de hat die wichtigsten Merkmale einer Tigermücke zusammengefasst.
Tigermücke nicht mit heimischer Ringelschnake verwechseln
Wie die Namen andeuten, sind beide Arten durch Tigerung bzw. Ringelung gekennzeichnet. Im Vergleich ist dies jedoch bei der Tigermücke weit ausgeprägter. Auch sind Tigermücken mit circa sieben Millimetern wesentlich kleiner als die heimischen Ringelschnaken.
Bei näherem Hinsehen wird zudem ein Merkmal erkennbar, das der Tigermücke den lateinischen Namen „albopictus“ einbrachte, was „der Weißgezeichnete“ bedeutet. Die Tiere haben auf der vorderen Rückenhälfte eine deutliche weiße Linie, die bei unseren Ringelschnaken völlig fehlt.
Überträger verschiedener Viren – so gefährlich ist die Tigermücke
Die Asiatische Tigermücke (Aedes Albopictus) stammt ursprünglich aus Südostasien und ist dort eine der häufigsten und am weitesten verbreiteten Stechmückenarten. In der jüngsten Vergangenheit kam es vermehrt zur Einschleppung der asiatischen Tigermücke, etwa bedingt durch die Zunahme des internationalen Warenverkehrs, zunächst vor allem nach Südeuropa – inzwischen aber auch nach Deutschland.
Die Asiatische Tigermücke ist nicht nur als Lästling von Bedeutung, sondern auch als potentieller Überträger verschiedener für den Menschen gefährlicher Viren. Sie gilt als Überträger für das Dengue-, das Chikungunya- oder das West-Nil-Virus, vermutet wird auch die Übertragungsmöglichkeit weiterer Virusarten, die in Europa bisher nicht vorkommen. In Deutschland ist bisher kein heimisch erworbener Krankheitsfall durch diese Virusarten bekannt, dafür jedoch in Italien, Spanien und Süd-Frankreich.
Asiatische Tigermücken – hier nisten die Biester am liebsten
Tigermücken nutzen kleinste Wasseransammlungen in natürlichen und künstlichen Behältern, wie zum Beispiel Astlöcher in Bäumen, Regentonnen, Gullys, Blumenvasen und Blumentopfuntersetzer, Vogeltränken, Gebrauchtreifen, verstopfte Dachrinnen oder ähnliches. Es ist wichtig, potentielle Brutstätten zu beseitigen, indem man beispielsweise Eimer oder Gießkannen so lagert, dass sich kein Regenwasser ansammeln kann.
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Seit Jahren wird im Bereich der Oberrheinebene durch die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) das Vorkommen von Stechmücken beobachtet und die „Schnakenplage“ durch umweltverträgliche Maßnahmen eingedämmt. Weitere Informationen zu Tigermücken und wie sie eindeutig zu identifizieren sind, finden Sie auf der Internetseite der KABS unter www.kabsev.de. (PM/pek)