„Das hat die Welt noch nicht gesehen“: Söhne Mannheims schaffen im Capitol neues Gefühl für Jazz
Mannheim - Die Söhne Mannheims sind in der Stadt und sie bringen etwas ganz Neues mit. Die Release-Show des „Söhne Mannheims Jazz Department“ im Capitol:
Hände, als hätten sie nie etwas anderes berührt, als ihre Instrumente; Stimmen, als wurden sie nur dafür geschaffen, sich in die Tiefe der Seelen zu legen. Nach 27 Jahren Bandgeschichte stellen die Söhne Mannheims am Donnerstag im Capitol ein neues Programm vor, das die Chroniken des Jazz neu interpretiert.
Phalleé – die feminine Klangfarbe bei den Söhnen Mannheims
Die Band tritt mit einer Release-Show als „Söhne Mannheims Jazz Department“ auf. Dabei wird die Pop-Ballade umformuliert und aus einer frei fließenden Bass-Linie von Edward Maclean entwickelt sich eine Jazz-Version, die auf ganz eigene Art strahlt – geprägt vom Duett von Sängerin Phalleé mit Michael Klimas, deren Stimmen zu einer harmonischen Einheit verschmelzen.
Die Stimme von Phalleé schafft im Auditorium mal Glücksgefühle, mal Melancholie. Mit viel Gefühl herrscht auch Komponist und Pianist Sascha Stiehler über Keyboard und Klavier. Der mehrfach ausgezeichnete Preisträger begeistert mit spontanen Passagen und zarten Klängen, die den Groove harmonisch abmildern. Sein Spiel bringt neue Stimmung in die großen Songs der Söhne Mannheims, die nun, auch durch den Einfluss von Phalleé, nur für wahre Fans wiederzukennen sind.
Die Söhne Mannheims schaffen ein ganz neues Gefühl für Jazz
Auch eine Solo-Sequenz hält Stiehler seinem Publikum nicht vor. Der hier geschaffene künstlerische Freiraum kreiert ein Gefühl für Jazz, dass es so noch nicht gab: Auf den Kern der ikonischen Melodien reduziert, werden Söhne-Klassiker wie „Das hat die Welt noch nicht gesehen“ zu filigranen, sensiblen Jazz-Versionen verwandelt – mit raffinierten Phrasierungen, Rhythmuswechseln und Michael „Kosho“ Koshorreck’s virtuosem Gitarrenspiel.
„Kosho“ kann einer Gitarre nicht treu bleiben – er wechselt an diesem Abend im Capitol zwischen vier Instrumenten und spielt sie alle, als hätte er jede Nacht seines Lebens geprobt, anstatt zu schlafen. So bekommen Klassiker wie „Geh‘ davon aus“ oder „Volle Kraft voraus“ einen eleganten und zu gleich auch spannungsgeladenen Groove. Auch die noch nie zuvor gehörten Kompositionen, die im Jazz Department Ensemble entstehen, klingen wie die unberührte, neue Klassik des Jazz.
Bass und Drums bei den Söhnen Mannheims: ein Musizieren, das überragt.
Söhne-Bassist Edward Maclean spielt sein rhythmisches Instrument, das bei den meisten Bands nur etwas Hintergrund und musikalische Tiefe schafft, klangvoll und mit Eleganz. Er habe auch an einigen der Songs mitgeschrieben und hält sich bis zu seinem Bass-Solo, das beinahe von Applaus und Pfiffen übertönt wird, bescheiden außerhalb des Rampenlichts. Das ändert sich, sobald er anfängt Töne zu spielen, von denen wahrscheinlich viele niemals gedacht hätten, dass sie von einem E-Bass erschaffen werden können.
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Ralf Gustke, der die Drums im höchsten Einklang mit dem Rest der Band spielt, überragt sein Publikum mit melodischen Snare Drum- und Beckenmotiven. Die Bühnenbesatzung ist wechselhaft: „Die einen kommen, die anderen gehen – genau wie die Bandmitglieder auch“, spielt Phalleé an. Die Söhne Mannheims performen zahlreiche Klassiker, die Phalleé übrigens bereits als Teenager liebte, lassen die neuen Songs, die im Ensemble oder von der Sängerin selbst entstehen, ebenfalls mit in ihr Bühnenprogramm einfließen. (mad)