Mannheim: „Wahrzeichen Rheinaus“ – Aktion am Alten Relaishaus soll Druck erzeugen
Mannheim - Das Alte Relaishaus gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt, ist aber nach einem Brand nur noch eine Ruine. Eine Aktion mit Kinder-Bildern soll jetzt Druck machen.
Im Mannheimer Stadtteil Rheinau steht eines der ältesten Häuser der Stadt – das Alte Relaishaus. Das einst als „Kießler-Hof“ bekannte Haus wurde zwischen 1768 und 1771 erbaut und stand an der Chaussee nach Schwetzingen. Über die Jahrhunderte hinweg wurde der Hof zur Gaststätte ausgebaut und unter Denkmalschutz gestellt.
Stadt | Mannheim |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Fläche | 145 km² |
Bevölkerung | 309.721 (31. Dez. 2020) |
Oberbürgermeister | Dr. Peter Kurz |
Mannheim: Altes Relaishaus seit Brandstifung eine Ruine
Doch im Oktober 2015 passierte das Undenkbare. Das Alte Relaishaus in Mannheim stand lichterloh in Flammen! Verantwortlich dafür war der Eigentümer, der damit Versicherungsbetrug begehen wollte. Nach dem Brand am Alten Relaishaus wurde er zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gebäude ist aber seitdem eine Ruine, die nicht nur unschön mitten in Rheinau steht, sondern durch die Baugitter drumherum auch noch den Gehweg massiv einschränkt.
Eine Besserung der Situation ist aber nicht in Sicht. Wie Baubürgermeister Ralf Eisenhauer zuletzt erklärt, sei man an der Grenze der Möglichkeiten. Denn das Grundstück, auf dem sich das Alte Relaishaus befindet, gehört weiterhin dem inhaftierten Eigentümer – und der will nicht verkaufen. Die Stadt Mannheim sucht daher andere Wege, damit das Alte Relaishaus nicht mehr der Schandfleck von Mannheim-Rheinau ist.

Organisationen aus Mannheim-Rheinau wollen mit Aktion am Alten Relaishaus Druck erzeugen
Dem Quartiermanagement Rheinau und dem Gemeinnützigen Verein Mannheim-Rheinau e. V. geht das aber nicht schnell genug. Mit einer Aktion wollen sie daher öffentlichen Druck erzeugen. Aus diesem Grund hängen seit dem Wochenende mehrere selbst gezeichnete Bilder am Bauzaun des Alten Relaishauses. Daneben hängt ein Banner mit den Worten: „Was muss hier erst passieren, damit hier etwas geschieht?“
Hinter der Aktion am Alten Relaishaus stecken Laura Wolf und Alice van Scoter vom Quartiermanagement Rheinau sowie Andreas Schäfer vom gemeinnützigen Verein Rheinau. Die Bilder stammen von rund 50 Schülern der nahe gelegenen Rheinauer Grundschule. Was mit den Bildern und dem Banner bezweckt wird, erklärt Alice van Scoter auf MANNHEIM24-Anfrage.
Altes Relaishaus in Mannheim soll endlich wieder für Bewohner der Rheinau nutzbar sein
„Das Relaishaus ist seit 2015 eine Ruine. Es ist das Wahrzeichen Rheinaus. Es wird Zeit, dass sich dieser Zustand ändert!“, schreibt van Scoter. Sie und andere wünschen sich, dass das Gebäude in seiner „ursprünglichen Erscheinungsform“ wieder aufgebaut wird. Das Alte Relaishaus soll wieder für die Menschen in Rheinau nutzbar sein – sei es als Cafe, Restaurant, Bibliothek, Begegnungsstätte, Museum oder etwas anderes.
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Das Banner am Bauzaun des Alten Relaishauses solle zudem auf die gefährliche Verkehrssituation aufmerksam machen, die vor allem Kinder, alte Menschen, Fahrradfahrer und Fußgänger betreffe. Die Frage darauf soll einen öffentlichen Druck erzeugen. Vielleicht reicht dieser Druck ja aus, dass der verurteilte Eigentümer das Gelände endlich verkauft. (dh)