Mannheim: „Schulen ohne Note“ – zwei Ganztagesgrundschulen wollen mitmachen
Mannheim - Die Landesregierung ermöglicht in einem Schulversuch wieder Grundschulen ohne Noten. Auch in der Quadratestadt wollen Lehranstalten mitmachen:
Es ist der Traum aller Kids – eine Schule ohne Noten! Ab dem kommenden Schuljahr ermöglicht das Land Baden-Württemberg mit einem neuen Schulversuch unter dem Titel „Lernförderliche Leistungsrückmeldung in der Grundschule“ wieder den bisher „Schulen ohne Noten“ genannten Schulversuch.
Stadt | Mannheim (Baden-Württemberg) |
Einwohnerzahl | 309.721 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 145 km² |
Oberbürgermeister | Dr. Peter Kurz (SPD) |
Mannheim: „Schulen ohne Note“ – zwei Ganztagesgrundschulen wollen mitmachen
Auch zwei Ganztagsgrundschulen in Mannheim haben Anträge auf Teilnahme gestellt und werden teilnehmen: die Jungbuschgrundschule und die Gerhart-Hauptmann-Grundschule. Im Zuge des Schulversuchs erhalten Grundschulkinder keine Noten, stattdessen werden ihre Leistungen kontinuierlich im Unterricht und in regelmäßigen Lernentwicklungsgesprächen mit ihnen erörtert.
„Die Gerhart-Hauptmann-Grundschule in Mannheim hat bereits sehr gute Erfahrungen mit differenzierten Leistungsbeurteilungen gesammelt“, freut sich Bildungsbürgermeister Dirk Grunert über die neue Chance für den Schulversuch.

Mannheims Bildungsbürgermeister sicher: „Noten weniger aussagekräftig als Rückmeldungen“
„Eine Note 3 in Deutsch ist z. B. deutlich weniger aussagekräftig als Rückmeldungen zu Bereichen Rechtschreibung, Grammatik, Lesen und Schreiben“, erläutert Bürgermeister Grunert.
Der damalige Schulversuch wurde unter der ehemaligen Kultusverwaltung des Landes eingestellt und wird nun aber aufgrund der guten Ergebnisse im erweiterten Rahmen fortgesetzt. „Es freut mich sehr, dass der Ansatz fortgeführt wird und mit der Jungbuschgrundschule eine weitere Mannheimer Ganztagsschule einen Antrag auf Teilnahme an dem neuen Schulversuch gestellt hat“, so Grunert.
Mannheim: Lernentwicklungsgespräch statt Zeugnis
Grundlage für die Beurteilung sind regelmäßige Lernstandsdiagnosen. Um den Schüler*innen die Rückmeldungen verständlich zu machen, sollen die Leistungen möglichst auch visualisiert werden. Mindestens am Ende jedes Schulhalbjahres soll dabei mit den Kindern und ihren Eltern außerdem ein Lernentwicklungsgespräch geführt werden.
„Schule, Eltern und Verwaltung haben das Auslaufen des vorangegangenen Schulversuchs außerordentlich bedauert“, erinnert Grunert an das trotz deutlicher Appelle aus Mannheim vollzogene Ende von „Schule ohne Noten“, „wir unterstützen und befürworten eine Aufnahme der Jungbuschschule und der Gerhart-Hauptmann-Schule in das neue Programm ausdrücklich.“
Mannheim: Neuer Schulversuch ab Schuljahr 2022/23
Der neue Schulversuch wird im kommenden Schuljahr 2022/23 in den Klassenstufen 1 und 2 der teilnehmenden Grundschulen beginnen und ist auf vier Jahre ausgelegt. In den folgenden Schuljahren bis 2025/2026 wird der Schulversuch in den bereits teilnehmenden Klassen fortgeführt und jeweils um die neuen ersten Klassen der Schulen erweitert.
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Über drei Jahre wird der Schulversuch evaluiert, im vierten Jahr wird dann der Evaluationsbericht erstellt. Auch eine Teilnahme ab dem Schuljahr 2023/2024 ist noch möglich. Die Stadt würde sich über weitere Schulen freuen, die teilnehmen wollen. (PM/pek)