In Mannheim zeigten sich nach der Einführung der Night Mayor Position durchweg positive Effekte sowohl für die Nachtkultur als auch für die Anwohnenden von Club- und Gastronomiebetrieben und die Verwaltung: weniger Beschwerden von allen Seiten und eine erhöhte Sichtbarkeit und Verständnis für die Herausforderungen der Nachtkultur. In den letzen Wochen mehrten sich jedoch Beschwerden der Jungbusch-Anwohner. Seitdem es coronabedingt keine Ausgehmöglichkeiten mehr gibt, verwandelt sich das Stück hinter Popakademie und Wohnheim an Wochenenden in eine große Openair-Party-Meile.
Die Position eines Night Mayor ist nicht nur ein Aushängeschild und Sprachrohr – sie ermöglicht einer zukunftsorientierten Stadt eine nachhaltige Struktur in Bezug auf Nachtkultur, Nachtökonomie und die Governance der urbanen Nacht. In Mannheim tut sich einiges in der Bar- und Clubszene: Die Dankbar zieht noch in diesem Jahr um. Die neue Location befindet sich in den Räumen, wo einst das Gatsby drin war.
„Ich freue mich, an die hervorragende Arbeit meines Vorgängers anknüpfen zu können und bin dankbar, dass er mich beim Übergang aufgrund der aktuellen Herausforderungen durch COVID-19 bis Ende des Jahres unterstützen wird“, sagt Robert Gaa, der neue Nachtbürgermeister Mannheims.
„Damit haben wir beste Voraussetzungen, um die Akteure durch diese schwierige Zeit zu begleiten und gemeinsam mit den Bar- und Clubbetreibenden Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Ein Schwerpunkt meiner mittelfristigen Arbeit wird die weitere proaktive Gestaltung einer Ermöglichungskultur sowie die Schaffung von Freiflächen für Kultur sein“, führt Gaa weiter aus.
Wegen des Sperrzeiten-Streits mit Altstadt-Anwohnern sucht auch die Stadt Heidelberg einen Nachtbürgermeister. Eine Jury hat aus 19 Bewerbern drei Kandidaten ausgewählt. (pm/kp)