Der zweitgrößte Stadtteil mit hohem Wohnwert ist Sitz des Rheinhafens und Stätte der legendären Premieren-Fahrt des Laufrades. Tausende pilgern im Sommer zum Rheinauer See.
Die Gründung Rheinaus haben die Mannheimer quasi ein paar ‚müden Gäulen‘ zu verdanken. Denn damit die Kutschpferde bei ihren Touren auf der Chaussee von Mannheim nach Schwetzingen einen Rastplatz hatten, wurde 1750 das Relaishaus errichtet.
Auf eben dieser Strecke demonstrierte Karl Friedrich Drais am 12. Juni 1817 bei seiner Jungfernfahrt das von ihm erfundene Laufrad: Er absolvierte die sieben Kilometer auf der Draisine in unter einer Stunde – vier Mal schneller als die Kutschen.
Wie auch in Neckarau brachten die Bahnlinie Mannheim-Karlsruhe und der Bau einer Ziegelei bereits zehn Jahre zuvor (1860) eine rasante industrielle Entwicklung mit sich. Die Chemische Fabrik Rheinau – als erste Firma am Platze – war schließlich Namensgeber der entstehenden Gemeinde.
Die Einwohnerzahl ‚explodierte‘ von 120 Einwohnern (1875) auf 3.950 im Jahr 1910. Nach der Abtrennung von Seckenheim wurde Rheinau 1913 in Mannheim eingemeindet. Wegweisend für Rheinau war 1898 der Ausbau des Altrheinarmes durch die private Hafenbaugesellschaft Rheinau GmbH zum ersten von heute vier Hafenbecken. Die 1900 errichtete, zehn Meter hohe Pegeluhr ist bis heute erhalten.
Der Rheinhafen ist Teil des Mannheimer Hafens und somit eines der größten Binnenhäfen Europas. Neben Rheinauer See mit Wasserski-Anlage, Angelzone und Taucherbereich sowie über 60 Vereine machen vor allem 15 Kitas und sieben Schulen den Stadtteil attraktiv für Familien.
Überregional berühmt ist der Pfingstberg für seine schönen Kirchenbauten – allen voran die moderne St. Theresia vom Kinde Jesu (1961).
Heute ist Rheinau mit Mallau, Casterfeld und Pfingstberg mit 15,37 Quadratkilometern der zweitgrößte Stadtteil.