Mehr Multi-Kulti geht (wohl) nicht! Wo sich Neckar und Rhein vereinen, tummeln sich mehr als 150 Nationen in der Neckarstadt-West.
Wie der Begriff Neckarstadt verrät, hat der nördlich an die Innenstadt angrenzende Stadtteil seinen Namen durch die Lage am Neckar. Der Rhein bildet die westliche Grenze. Nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 nur ein Trümmerfeld, verscheuchten die Franzosen auch die letzten Mannheimer.
Gegen Gebühr durften sie sich auf dem Gebiet der heutigen Neckarstadt-West ansiedeln. Daraufhin steckte die pfälzische Regierung zwei Gassen für dieses „Neu-Mannheim“ ab. Da die Bewohner schon bald zum Wiederaufbau in die Stadt zurückkehren mussten, blieben die Neckargärten zurück – das Gebiet um die heutige Mittelstraße.
Die heutige Wohnbebauung fand hauptsächlich zwischen 1870 und 1914 statt. Vor allem Kaufleute, Handwerker und Arbeiter siedelten sich in dem neuen Stadtteil an.
Da die Neckarstadt im Krieg weitgehend von Zerstörungen verschont blieb, steht hier der größte Bestand an denkmalgeschützten Gründerzeithäusern in ganz Mannheim.
Längst ist die Neckarstadt ein Schmelztiegel der Kulturen: Rund 21.000 Menschen aus über 150 Nationen leben hier auf zehn Quadratkilometern zusammen – darunter viele Künstler und Studenten.
Grund sind die in der quirligen Neckarstadt-West vergleichsweise günstigen Mieten. Kulturell locken das legendäre Konzerthaus Capitol (1927 als Lichtspielhaus erbaut) oder auch das „theater oliv“ am Alten Messplatz.
Hohen Erholungswert speziell im Sommer haben die Neckarwiesen und der „Erlenhof“-Spielplatz oder auch das benachbarte Herzogenriedbad.
In der Neckarstadt-West befindet sich auch die Friesenheimer Insel mit Altrhein- und Industriehafen. Für ideale Verkehrsanbindung an die Innenstadt sorgen die entlang der Waldhofstraße verlaufenden Tram-Linien 1 und 3.