Mannheim Hauptbahnhof: Bahnstreik geht weiter – auch heute massive Ausfälle
Mannheim - Noch bis zum frühen Dienstamorgen müssen Pendler aufgrund des Bahnstreiks mit massiven Ausfällen und Verspätungen rechnen. Die Lage am Hauptbahnhof:
Update vom 3. September: Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn hat auch am Freitagmorgen für zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen in Baden-Württemberg und Mannheim gesorgt. Der Ersatzplan laufe aber erneut gut an, wie eine Sprecherin der Bahn am Morgen sagte. Die Situation an den Bahnhöfen sei verhältnismäßig entspannt. Im Regionalverkehr will die Bahn etwa 40 Prozent des regulären Fahrplans aufrecht erhalten, im Fernverkehr soll jeder vierte Zug fahren.
Die GDL hatte in der Nacht trotz eines neuen Tarifangebotes der Bahn mit ihrem fünftägigen Streik im Personenverkehr begonnen. GDL-Chef Claus Weselsky wies die neue Offerte zurück und kündigte eine Fortsetzung des Ausstands an. Die GDL-Mitglieder verlangen unter anderem eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen.
Die GDL zeigte sich auch im Südwesten entschlossen. „Die Streikbereitschaft hat noch zugenommen“, hatte Jens-Peter Lück, der Vizevorsitzende des GDL-Bezirks Süd-West, vor Streikauftakt gesagt. Die Gewerkschaft verzeichne einen Mitgliederzuwachs. Der Ausstand ist im aktuellen Tarifstreit der dritte und soll bis zum frühen Dienstagmorgen dauern.
Mannheim Hauptbahnhof: Bahnstreik der GDL – was Fahrgäste jetzt wissen müssen
Erstmeldung vom 1. September: Pendler und Reisende müssen ab Donnerstag (2. September) jede Menge Geduld aufbringen: Denn es wird wieder gestreikt! Die Deutsche Bahn appelliert bereits auf Twitter geplante Fahrten zu verschieben, da einige Züge ausfallen werden. Sowohl der Nah- als auch der Fernverkehr ist vom Bahnstreik betroffen. Auch zahlreiche Zugfahrtgäste rund um Mannheim werden von der Arbeitsniederlegung betroffen sein.
Die GDL hat bereits vor wenigen Tagen zu einem Streik aufgerufen. Dieser war in der Nacht zum 25. August wieder aufgehoben. Dieses Mal soll es der längste Streik für Bahnkunden werden. Ganze fünf Tage fordert Gewerkschaftsvorsitzende Claus Weselsky die Bahnmitarbeiter dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen.
Eisenbahnkonzern | Deutsche Bahn |
Gründung | Januar 1994, Berlin |
Umsatz | 42,7 Milliarden Euro |
Ziel des dritten und längsten Bahnstreiks: Mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen! Die Bahn will zwar die Löhne und Gehälter wie von der GDL gefordert um 3,2 Prozent erhöhen. Umstritten ist jedoch, zu welchen Zeitpunkten die einzelnen Stufen greifen sollen und wie lange der neue Tarifvertrag gelten soll. Auch eine Corona-Prämie für dieses Jahr hat die Bahn angeboten, ohne sie jedoch zu beziffern. Die GDL fordert 600 Euro.
Mannheim Hauptbahnhof: Längster Bahnstreik ab Mittwoch – GDL-Chef bleibt stur
Der Bahnstreik wird in Mannheim und dem Rest von Deutschland von Mittwoch bis Dienstagfrüh andauern. Zunächst ist der Güterverkehr dran, ab Donnerstag, 2 Uhr, wird dann auch der Personenverkehr der Deutschen Bahn bestreikt. „Wir sehen uns angesichts der Blockadehaltung der DB-Manager nicht bereit und nicht gewillt, hier kürzere Arbeitskampfmaßnahmen durchzuführen“, so Weselsky.
Bahnstreik in Mannheim: Mindestens jeder zweite Zug fällt aus
Während also die Bahnmitarbeiter für bessere Konditionen kämpfen, müssen sich Pendler und Urlauber auf einige Zugverspätungen und Ausfälle einstellen. Im letzten Streik hat die Deutsche Bahn rund 30 Prozent des Angebots im Fernverkehr aufrechterhalten können, im Nahverkehr lag der Wert bei 40 Prozent. Dies bedeutet jedoch, dass mehr als die Hälfte aller Züge ausgefallen sind! Ähnlich wird es auch dieses Mal werden.
Ab Mittwoch werden also wieder einige Bahnen stillstehen, weshalb die Deutsche Bahn darum bittet, Reisen zu verschieben. „Aufgrund eines Streiks der GDL kommt es vom 02. bis 06.09. zu starken Beeinträchtigungen des Fern- und Regionalverkehrs der DB. Wenn möglich, verschiebt bitte geplante Reisen“, heißt es auf Twitter.
Mannheim Hauptbahnhof: Längster Bahnstreik ab Mittwoch – das passiert mit Deinem Ticket
Doch welche Rechte haben Fahrgäste, wenn ihr Zug durch den Streik ausfällt, Verspätung hat oder sie zu diesen Gegebenheiten einfach die Reise nicht antreten wollen? Die Deutsche Bahn hat hierfür einen Plan aufgestellt:
- Wenn der Zug aufgrund des Streiks ausfällt oder eine Verspätung von mehr als 60 Minuten hat, kann man eine Entschädigung beantragen. Die gebuchten Fahrkarten werden kostenfrei erstattet – sowohl für den Fern- als auch Nahverkehr.
Diese Regelungen gelten speziell für den Nahverkehr:
- Bei Verspätungen (über 60 Minuten) und Ausfällen werden die Kosten zu 100 Prozent erstattet.
- Alle bereits gebuchten Fahrkarten, die vom 23. August bis einschließlich 25. August vom GDL-Streik betroffen waren, behalten weiterhin ihre Gültigkeit und können bis einschließlich 17. September genutzt werden.
- Man kann die Fahrkarte sofort/oder bis einschließlich 17. September, ggf. über einen anderen Weg, nutzen.
- Wenn Fahrgäste die Fahrt unterbrechen und zum Ausgangsbahnhof zurückkehren müssen, wird der Fahrpreis für den bereits genutzten Anteil und den nicht genutzten Anteil erstattet.
- Fahrgäste mit Flexpreis/Normalpreis-Fahrkarten oder Mehrtages-Zeitkarten (z.B. Wochen-, Monats-, Jahreskarten) haben auch die Möglichkeit Züge des Fernverkehrs zu nutzen. Allerdings muss dafür zusätzlich zur Fahrkarte zunächst ein Aufpreis bezahlt werden, der anschließend über das Fahrgastrechte-Formular oder über ein Kundenkonto online zurückgefordert werden kann. Ausgeschlossen hiervon sind stark ermäßigte Angebote wie das Quer-durchs-Land-Ticket oder Ländertickets.
Diese Regelungen gelten speziell für den Fernverkehr:
- Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom 2. September bis einschließlich 7. September vom GDL-Streik betroffen sind, behalten ihre Gültigkeit.
- Bereits gebuchte Fahrkarte können ab sofort und bis einschließlich 17. September flexibel genutzt werden.
- Um am Wochenende 4./5. September eine gleichmäßige Auslastung der Züge zu ermöglichen, empfiehlt die Bahn, die flexible Reise für Samstag- oder Sonntagvormittag zu planen.
- Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom 23. August bis einschließlich 25. August vom GDL-Streik betroffen waren, behalten ihre Gültigkeit.
- Die Zugbindung bei Sparpreisen und Super Sparpreisen ist aufgehoben. Die Weiterfahrt kann ein anderer Zug genutzt werden, dies gilt auch für Züge des Nahverkehrs (RE, RB, IRE und S-Bahn)
- Die Cityfunktion ist nicht von dieser Kulanz erfasst. Für die Fahrt zum/vom Bahnhof im Abgangs- oder Zielort muss man am neuen Reisetag eine Fahrkarte für den ÖPNV vor Ort erwerben.
- Sitzplatzreservierungen können kostenfrei umgetauscht werden.
Übrigens: Die Deutsche Bahn hat für den Streik eine Sonderhotline eingerichtet. Unter 08000 996633 können sich Kunden über die aktuelle Verkehrslage und Auswirkungen des Streiks auf den Bahnverkehr informieren. Gleichzeitig stocken Lufthansa und die Billigtochter Eurowings ihr Flugangebot auf. Damit reagieren die Fluggesellschaften auf den Bahnstreik. Die Angebote von rund 30 zusätzlichen Flügen und 150 größeren Maschinen enden am Dienstag. (jol)